slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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438 7. Verben Po powrocie stwierdzilis´my, z˙e wszystkie domy zostaΩy zniszczone. ‚Nach der Rückkehr stellten wir fest, dass alle Häuser zerstört worden waren.’ Pf. Präsens-Perfekt: Typ jest zbudowany Willa jest zbudowana mit • präsentischer Funktion im Zustandspassiv: deutsch: Die Villa ist gebaut. Im Deutschen steht das Zustandspassiv mit ist; Pana samocho´d juz˙ jest zreperowany. Stoi tam. ‚Ihr Auto ist schon repariert. Dort steht es.’ • Perfekt-Funktion im Vorgangspassiv, deutsch: Die Villa ist gebaut worden. Im Deutschen steht das Vorgangspassiv mit ist worden. Pana samocho´d jest zreperowany przez kollege˛. ‚Ihr Auto ist von einem Kollegen repariert worden.’ Beides ist konkret-faktisch und analog den entsprechenden Funktionen des zostac´-Paradigmas. Dieser Typ mit deiktischer Lokalisierung steht in Opposition zum Typ byΩ zbudowany, bei dem die narrative Lokalisierung dominiert: Pf. Präteritum-Plusquamperfekt: Typ byΩ zbudowany Die pf. Paradigma des Typs willa byΩa zbudowana entspricht dem narrativ orientierten zostac´-Paradigma und hat ebenfalls konkret-faktische Funktion. 7.8. Modus • Narrativ-präteritale Funktion, deutsch: die Villa wurde gebaut (Vorgangspassiv) bzw. die Villa ist gebaut (Zustandspassiv). Ten budynek byΩ zbudowany w roku 1956 i potem … ‚Dieses Gebäude wurde 1956 gebaut und dann …’ (Vorgangspassiv) Po powrocie stwierdzilis´my, z˙e wszystkie domy byΩy zniszczone. ‚Nach der Rückkehr stellten wir fest, dass alle Häuser zerstört waren.’ (Zustandspassiv). • Plusquamperfektische Funktion, deutsch: die Villa war gebaut worden Po powrocie stwierdzilis´my, z˙e wszystkie domy byΩy zniszczone w roku 1956. ‚Nach der Rückkehr stellten wir fest, dass alle Häuser im Jahr 1956 zerstört worden waren.’ (Vorgangspassiv) Der Modus (tryb) ist eine grammatische Kategorie des Verbs. Er tritt obligatorisch in jedem Satz auf und stellt dadurch ein konstitutives Merkmal des Satzes dar. Die einzelnen Modi bilden eine geschlossene Oppositionsreihe, in dem Sinne, dass jeweils nur eine Subkategorie realisiert werden kann. Mit den Modalauxiliaren und Modalpartikeln hat der

7.8. Modus 439 Modus die Funktion gemein, dass der Sprecher mit ihrer Hilfe die Geltung eines versprachlichten Sachverhalts markiert. Wir unterscheiden drei Modi: • Indikativ • Konditional • Imperativ Die Subkategorien haben sehr unterschiedliche Formen und Funktionen. 7.8.1. Indikativ Der Indikativ (tryb oznajmuja±cy) ist die unmarkierte Subkategorie; d.h. er weist keine spezifische Form auf, der Sachverhalt wird als geltend dargestellt. Der Indikativ wird durch die Tempora Präsens, Präteritum und Futur realisiert. Maria jest nauczycielka±. ‚Maria ist Lehrerin.’ Jan pojechaΩ do Warszawy. ‚Jan ist nach Warschau gefahren.’ 7.8.2. Konditional Der Konditional (tryb przypuszczaja±cy) weist aufgrund seiner Formeigenschaften und seinen Funktionen eine enge Beziehung zur Syntax auf, erfüllt z.T. auch rein syntaktische Funktionen (z.B. die hypotaktischen Konjunktionen z˙eby, by, aby, az˙eby). Er bildet eine grammatische Kategorie nicht nur des Verbs, sondern aller Ausdrücke, die die Prädikativität eines Satzes tragen. Somit kann der Konditional auch als Satzkategorie angesehen werden. Das Konditionalmorphem by kann – ganz im Gegensatz zu den deutschen Konjunktiven – nämlich auch bei Nichtverben bzw. infiniten Verbformen stehen. Darüber hinaus bildet by keine feste grammatische Wortform. Trzeba by to jeszcze omo´wic´. ‚Das müsste man noch besprechen.’ Ach, napic´ by sie± teraz piwa! ‚Jetzt ein Bier zu trinken, das wäre nicht schlecht!’ Die Konditionalformen des Verbs weisen die grammatischen Kategorien Genus, Numerus und Person auf. Form Der Konditional kann von ausnahmslos allen Verben – perfektiven wie imperfektiven – gebildet werden. Die Konditionalformen der Verben werden gebildet durch das Aneinanderfügen einer ganzen Reihe von Morphemen: an den Stamm kommt das auch für das Präteritum und Futur verwendete -l- bzw. -Ω-, dann folgt die Genusendung, dann das Morphem by und schließlich die auch für das Präteritum verwendeten Endungen chodzi+Ω+(a)+b+m:

7.8. Modus 439<br />

Modus die Funktion gemein, dass der Sprecher mit ihrer Hilfe die Geltung eines<br />

versprachlichten Sachverhalts markiert. Wir unterscheiden drei Modi:<br />

• Indikativ<br />

• Konditional<br />

• Imperativ<br />

Die Subkategorien haben sehr unterschiedliche Formen und Funktionen.<br />

7.8.1. Indikativ<br />

Der Indikativ (tryb oznajmuja±cy) ist die unmarkierte Subkategorie; d.h. er weist keine spezifische<br />

Form auf, der Sachverhalt wird als geltend dargestellt. Der Indikativ wird durch<br />

die Tempora Präsens, Präteritum und Futur realisiert.<br />

Maria jest nauczycielka±. ‚Maria ist Lehrerin.’<br />

Jan pojechaΩ do Warszawy. ‚Jan ist nach Warschau gefahren.’<br />

7.8.2. Konditional<br />

Der Konditional (tryb przypuszczaja±cy) weist aufgrund seiner Formeigenschaften und seinen<br />

Funktionen eine enge Beziehung zur Syntax auf, erfüllt z.T. auch rein syntaktische<br />

Funktionen (z.B. die hypotaktischen Konjunktionen z˙eby, by, aby, az˙eby). Er bildet eine<br />

grammatische Kategorie nicht nur <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s, sondern aller Ausdrücke, die die Prädikativität<br />

eines Satzes tragen. Somit kann der Konditional auch als Satzkategorie angesehen werden.<br />

<strong>Das</strong> Konditionalmorphem by kann – ganz im Gegensatz zu den deutschen Konjunktiven<br />

– nämlich auch bei Nichtverben bzw. infiniten <strong>Verb</strong>formen stehen. Darüber hinaus<br />

bildet by keine feste grammatische Wortform.<br />

Trzeba by to jeszcze omo´wic´. ‚<strong>Das</strong> müsste man noch besprechen.’<br />

Ach, napic´ by sie± teraz piwa! ‚Jetzt ein Bier zu trinken, das wäre nicht schlecht!’<br />

Die Konditionalformen <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s weisen die grammatischen Kategorien Genus, Numerus<br />

und Person auf.<br />

Form<br />

Der Konditional kann von ausnahmslos allen <strong>Verb</strong>en – perfektiven wie imperfektiven –<br />

gebildet werden. Die Konditionalformen der <strong>Verb</strong>en werden gebildet durch das Aneinanderfügen<br />

einer ganzen Reihe von Morphemen: an den Stamm kommt das auch für das<br />

Präteritum und Futur verwendete -l- bzw. -Ω-, dann folgt die Genusendung, dann das Morphem<br />

by und schließlich die auch für das Präteritum verwendeten Endungen chodzi+Ω+(a)+b+m:

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