slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
422 pf. byc´-Paradigma: 7. Verben 1. Teilparadigma, jest + Partizip Passiv: Willa jest juz˙ zbudowana. ‚Die Villa ist schon gebaut.’ 2. Teilparadigma, byΩ + Partizip Passiv: Willa byΩa zbudowana trzy lata temu. ‚Die Villa wurde vor drei Jahren gebaut.’ 3. Teilparadigma, be˛dzie + Partizip Passiv: Willa be±dzie zbudowana. ‚Die Villa wird gebaut werden.’ ipf. byc´-Paradigma: 1. Teilparadigma, jest + Partizip Passiv: Willa jest budowana od trzech lat. ‚An der Villa wird seit drei Jahren gebaut.’ 2. Teilparadigma, byΩ + Partizip Passiv: Willa byΩa budowana przez trzy lata. ‚An der Villa wurde drei Jahre lang gebaut.’ 3. Teilparadigma, be˛dzie + Partizip Passiv: Willa be±dzie budowana przez trzy lata. ‚An der Villa wird man drei Jahre lang bauen.’ bywac´-Paradigma (nur ipf.): 1. Teilparadigma, bywa + Partizip Passiv: Wille bywaja˛ budowane. ‚Villen werden gebaut.’ 2. Teilparadigma, bywaΩ + Partizip Passiv: Wille bywaΩy budowane. ‚Villen wurden gebaut.’ Das sie˛-Paradigma entspricht den Tempus-Paradigmen im Aktiv mit ipf. Verben. Die Tempora und ihre grammatischen Bedeutungen Grammatische Tempusbedeutungen beinhalten prinzipiell eine Relation zur Sprechzeit. Sie selbst und ihre Varianten lassen sich auf zwei große Gruppen aufteilen: Tempusfunktionen mit Dominanz der deiktischer Lokalisierung (des Bezugs zur Sprechzeit) und solche, bei denen der deiktische Bezug nicht dominant ist, d.h. in den Hintergrund tritt oder ganz irrelevant ist. Letzteres gilt immer, jedoch nicht nur, bei narrativer Lokalisierung einer Textpassage, Genaueres dazu unten. Das System der Funktionen mit der zentralen Opposition zwischen dominanten deiktischen und narrativen Tempusfunktionen ist im Satz- und Textkontext zu beschreiben. Auf der morphologischen Ebene können nur grammatische Bedeutungen angesetzt werden. Diese sind meist sehr abstrakte Konstrukte, am ehesten charakterisierbar als ‚grammatisches Funktionspotenzial’, dem dann in der jeweiligen morphologischen und kontextuellen Umgebung bestimmte Funktionsvarianten entsprechen, z.B. bei czyta-m die präsentische Funktion der Präsens-Endung in der Umgebung des ipf. Aspekts ohne weiteren verändernden Kontext, im Unterschied zu przeczytam mit Präsensendung und futuri-
7.7. Das Tempus 423 scher Funktion. Die Funktionen eines Tempus bilden eine komplexe Struktur, von der hier nur die Unterscheidung in zentrale und alternative, mehr oder weniger periphere, Funktionen abgebildet wird. Die einzelnen Funktionsvarianten werden relativ ausführlich im Abschnitt über die Tempora im Kontext dargestellt, während zur Charakterisierung der grammatischen Tempusbedeutungen im vorliegenden Abschnitt nur Verallgemeinerungen zentraler Funktionen angegeben werden, wobei ein Kriterium für die zentrale Stellung einer Funktion ihr Unterscheidungswert gegenüber anderen Tempora ist. In den folgenden beiden Tabellen sind die Tempora des Polnischen mit Wortform- Beispielen aufgeführt, also die Form-Funktions-Kategorien, bestehend aus grammatischen Tempusbedeutungen mit den entsprechenden Formparadigmen. Global-Präteritum Präsens Futur ipf. budowaΩ buduje be˛dzie budowaΩ pf. zbudowaΩ zbuduje Die Tempora im Aktiv Global-Präteritum Präsens Futur ipf. byΩ budowany jest (bywa) budowany (buduje sie˛) be±dzie budowany (be˛dzie sie˛ budowaΩ/budowac´) pf. zostaΩ zbudowany zostaje zbudowany zostanie zbudowany be±dzie zbudowany Präteritum-Plusquamperfekt Präsens-Perfekt pf. byΩ (bywaΩ) zbudowany (budowaΩ sie˛) jest zbudowany Die Tempora im Passiv (in Klammern gesetzte Formtypen sind selten) Präsens (ipf.): Die vom Verb bezeichnete aktionale Situation ist zeitlich gleichzeitig zur Sprechzeit lokalisiert (im Sinne einer zumindest partiellen Überschneidung). Futur (synthetisches pf. oder analytisches ipf. oder pf. Futur): Die vom Verb bezeichnete aktionale Situation ist zeitlich nach der Sprechzeit lokalisiert. Die Aspekt-Tempus-Kombinationen: ipf. Aspekt und Präsens-Paradigma → Präsens-Bedeutung pf. Aspekt und Präsens-Paradigma → Futur-Bedeutung bestehen als Default-Funktionen unabhängig von Kontexten, d.h. bereits auf der morphologischen Ebene, es sind daher grammatische Bedeutungen.
- Seite 379 und 380: 7.5. Genus verbi und Diathese 371 7
- Seite 381 und 382: 7.6. Der Aspekt 373 Aspektualität
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- Seite 387 und 388: 7.6. Der Aspekt 379 (13) PaweΩ si
- Seite 389 und 390: 7.6. Der Aspekt 381 Folgende allgem
- Seite 391 und 392: 7.6. Der Aspekt 383 Alle Ebenen Tex
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- Seite 411 und 412: 7.6. Der Aspekt 403 Lexemtyp Lexems
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- Seite 425 und 426: 7.6. Der Aspekt 417 ‚Verlauf’ o
- Seite 427 und 428: 7.7. Das Tempus 419 für Lexeme in
- Seite 429: 7.7. Das Tempus 421 Tempus-Paradigm
- Seite 433 und 434: 7.7. Das Tempus 425 (5) - Czy ty (a
- Seite 435 und 436: 7.7. Das Tempus 427 Der Vorzukunft
- Seite 437 und 438: 7.7. Das Tempus 429 Vorläufige Zus
- Seite 439 und 440: 7.7. Das Tempus 431 Die aktionalen
- Seite 441 und 442: 7.7. Das Tempus 433 • Zentrale Va
- Seite 443 und 444: 7.7. Das Tempus 435 Alle Passiv-For
- Seite 445 und 446: 7.7. Das Tempus 437 Piele±gniarka
- Seite 447 und 448: 7.8. Modus 439 Modus die Funktion g
- Seite 449 und 450: 7.8. Modus 441 Konieczne jest, aby
- Seite 451 und 452: 7.8. Modus 443 • Finalsätze (Neb
- Seite 453 und 454: 7.8. Modus 445 • niech (pan´stwo
- Seite 455 und 456: 7.8. Modus 447 czytajmy - Form und
- Seite 457 und 458: 7.9. Person 449 niech matka czyta E
- Seite 459 und 460: 7.9. Person 451 Ein weiterer Fall i
- Seite 461 und 462: 7.10. Partizipien 453 tryb przypusz
- Seite 463 und 464: 7.11.1. Adverbialpartizip der Gleic
- Seite 465 und 466: 7.12. Infinitiv 457 • Verben mit
- Seite 467 und 468: 7.13. Deverbativum ‚czytanie’ 4
- Seite 469 und 470: 7.13. Deverbativum ‚czytanie’ 4
- Seite 471 und 472: 8.2. Formen 463 8.2.1. Durch Adjekt
- Seite 473 und 474: 8.2. Formen 465 8.2.3. Durch Präpo
- Seite 475 und 476: 8.4. Komparation 467 przykro ‚(es
- Seite 477 und 478: 9. Präpositionen Präpositionen (p
- Seite 479 und 480: 9.3. Verwendung der Präpositionen
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pf. byc´-Paradigma:<br />
7. <strong>Verb</strong>en<br />
1. Teilparadigma, jest + Partizip Passiv: Willa jest juz˙ zbudowana. ‚Die Villa ist<br />
schon gebaut.’<br />
2. Teilparadigma, byΩ + Partizip Passiv: Willa byΩa zbudowana trzy lata temu.<br />
‚Die Villa wurde vor drei Jahren gebaut.’<br />
3. Teilparadigma, be˛dzie + Partizip Passiv: Willa be±dzie zbudowana. ‚Die Villa<br />
wird gebaut werden.’<br />
ipf. byc´-Paradigma:<br />
1. Teilparadigma, jest + Partizip Passiv: Willa jest budowana od trzech lat. ‚An<br />
der Villa wird seit drei Jahren gebaut.’<br />
2. Teilparadigma, byΩ + Partizip Passiv: Willa byΩa budowana przez trzy lata.<br />
‚An der Villa wurde drei Jahre lang gebaut.’<br />
3. Teilparadigma, be˛dzie + Partizip Passiv: Willa be±dzie budowana przez trzy<br />
lata. ‚An der Villa wird man drei Jahre lang bauen.’<br />
bywac´-Paradigma (nur ipf.):<br />
1. Teilparadigma, bywa + Partizip Passiv: Wille bywaja˛ budowane. ‚Villen werden<br />
gebaut.’<br />
2. Teilparadigma, bywaΩ + Partizip Passiv: Wille bywaΩy budowane. ‚Villen wurden<br />
gebaut.’<br />
<strong>Das</strong> sie˛-Paradigma entspricht den Tempus-Paradigmen im Aktiv mit ipf. <strong>Verb</strong>en.<br />
Die Tempora und ihre grammatischen Bedeutungen<br />
Grammatische Tempusbedeutungen beinhalten prinzipiell eine Relation zur Sprechzeit.<br />
Sie selbst und ihre Varianten lassen sich auf zwei große Gruppen aufteilen: Tempusfunktionen<br />
mit Dominanz der deiktischer Lokalisierung (<strong>des</strong> Bezugs zur Sprechzeit) und solche,<br />
bei denen der deiktische Bezug nicht dominant ist, d.h. in den Hintergrund tritt oder ganz<br />
irrelevant ist. Letzteres gilt immer, jedoch nicht nur, bei narrativer Lokalisierung einer<br />
Textpassage, Genaueres dazu unten. <strong>Das</strong> System der Funktionen mit der zentralen Opposition<br />
zwischen dominanten deiktischen und narrativen Tempusfunktionen ist im Satz- und<br />
Textkontext zu beschreiben.<br />
Auf der morphologischen Ebene können nur grammatische Bedeutungen angesetzt<br />
werden. Diese sind meist sehr abstrakte Konstrukte, am ehesten charakterisierbar als<br />
‚grammatisches Funktionspotenzial’, dem dann in der jeweiligen morphologischen und<br />
kontextuellen Umgebung bestimmte Funktionsvarianten entsprechen, z.B. bei czyta-m die<br />
präsentische Funktion der Präsens-Endung in der Umgebung <strong>des</strong> ipf. Aspekts ohne weiteren<br />
verändernden Kontext, im Unterschied zu przeczytam mit Präsensendung und futuri-