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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7.6. Der Aspekt 407<br />

Abschnitte verteilt. In den letzteren erscheinen die Aktionsart-<strong>Verb</strong>en als präfigierte Standard-<br />

und als periphere Aspektpartner.<br />

7.6.6. Morphologische Kombinatorik: Aspekt mit Imperativ oder im Infinitiv plus<br />

Modalauxiliar<br />

Die Bedingungen und Resultate der Kombination eines Aspekts mit einer anderen grammatischen<br />

Bedeutung der Kategorien Tempus, Diathese, Modalität können unterteilt werden<br />

in solche, die allgemein gelten, d.h. relativ unabhängig von der morphologischen Umgebung<br />

in der Wortform sind, und solche, die spezifisch sind. Letztere werden in den Abschnitten<br />

über Diathese bzw. Tempus vorgestellt, die Interaktion mit modalen Funktionen<br />

in diesem Abschnitt.<br />

Hinsichtlich der Verwendung der <strong>Verb</strong>en im Infinitiv ist zunächst zu unterscheiden<br />

zwischen modalen Kontexten (Infinitiv nach Modalauxiliaren u.a. modalen Inhaltswörtern)<br />

und nicht modalen Kontexten (abhängige Infinite wie in zdecydowaΩem sie˛<br />

przyjs´c´ ‚ich habe mich entschieden zu kommen’). Letztere werden hier nicht behandelt und<br />

richten sich zu großen Teilen nach den allgemeinen Gebrauchstendenzen: Telische Situationen<br />

werden danach mit pf. Infinitiven, atelische, insbesondere stative, und iterative Situationen<br />

werden mit ipf. Infinitiven wiedergegeben. Unabhängig von allen Kontexten gilt:<br />

Phasenverben werden nur mit ipf. Infinitiv verwendet, vgl. zacze˛Ωa pisac´ ‚sie hat angefangen<br />

zu schreiben’ / przepisywac´ ‚abzuschreiben’ / otwierac´ ‚aufzumachen’ / …<br />

In modalen Kontexten gibt es Funktionsunterschiede zwischen <strong>Verb</strong>en, die imperativische<br />

Kontexte haben (daher eine direktive illokutive Funktion bzw. eine deontische<br />

modale Funktion), und solchen, die nicht imperativische modale Kontexte haben (atelische/dynamische,<br />

epistemische, voluntative Funktionen). Außerdem ist es wichtig, ob das<br />

Prädikat bzw. der Satz negiert ist.<br />

Als allgemeine Defaultregel gilt außerdem, dass iterative Situationen durch ipf.<br />

<strong>Verb</strong>en wiedergegeben werden.<br />

Ohne Negation:<br />

Otwieraj te drzwi zawsze cicho, prosze˛! ‚Öffne diese Tür bitte immer leise!’<br />

a) Temporale Relationen:<br />

Für nachzeitige Ereignisse wird der pf. Aspekt verwendet:<br />

Otwo´rz te drzwi! ‚Öffne die Tür!’<br />

PoΩo´z˙ tu re˛ke˛! ‚Leg deine Hand hierher!’<br />

Zostaw tego psa! ‚Lass den Hund in Ruhe!’<br />

PoΩo´z˙my sie˛ tu i odpocznijmy. ‚Legen wir uns hier hin und ruhen uns aus.’

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