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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7.6. Der Aspekt 393<br />

punktuelle Situationen, vgl. migaΩa ‚blinkte’, oder durative Situationen, vgl. chodziΩa<br />

‚ging’, bezeichnet werden.<br />

Hinsichtlich der morphologischen Ebene kann als ein Unterscheidungsmerkmal<br />

die grobe Tendenz genannt werden, dass bei der Bildung von Aspektpartnern die transformativen<br />

Lexeme mit Suffigierung durch -(w)a- usw. und mit der Präfigierung durch räumlich<br />

motivierte Präfixe gearbeitet wird, während die nichttransformativen Lexeme das Präfix<br />

po- bevorzugen. In dieser Grammatik können nur wichtige und exemplarische Fakten<br />

zum Verhalten der Lexeme auf den höheren Ebenen, bei der grammatischen Derivation<br />

und im Satzkontext, geboten werden.<br />

Schwierigkeiten bereitet gelegentlich die Trennung von stativen und dekursiven<br />

Lexemen, da stative Lexeme immer und dekursive Lexeme oft Zustände bezeichen, d.h.<br />

Situationen, die keine innere Veränderung durchlaufen. Da lexikalische Verlaufsbedeutungen<br />

die Phasenstruktur der Situation implizieren, kann gesagt werden:<br />

• stative und progressive Funktion sind unvereinbar;<br />

• nur bei dekursiver Bedeutung (lexikalischer Verlaufsbedeutung) wie bei spac´<br />

‚schlafen’, siedziec´ ‚sitzen’<br />

– können delimitative Derivate abgeleitet werden;<br />

– besteht die Kontrollierbarkeit der Situation durch den Agens, vgl. mys´lec´ 1.<br />

‚meinen’ (stativ) vs. ‚nachdenken’ (dekursiv);<br />

– besteht die Möglichkeit eines Zustandswechsels;<br />

– könnte die Explikation durch ‚X beginnt zu …’, ‚X fährt fort zu’, ‚X hört auf<br />

zu’ bzw. Äquivalente ergänzt werden, ohne dass sich der Lexemtyp ändert.<br />

7.6.4. Die morphologische Ebene<br />

Aspektuelle Derivation und Kombination auf der morphologischen Ebene<br />

Auf der morphologischen Ebene wird beschrieben, (a) wie und mit welchen Ergebnissen<br />

die grammatische Derivation von Aspektpartnern abläuft, (b) welche Art grammatischer<br />

Kategorie mit welchen grammatischen Bedeutungen durch die systematische Derivation<br />

konstituiert wird, (c) wie und mit welchen Resultaten die Kombination mit anderen grammatischen<br />

bzw. funktionalen Kategorien <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s abläuft. Wichtig sind folgende Kombinationen:<br />

• Aspekt und Modalität (s. );<br />

• Aspekt und Diathese (s. Kapitel Diathese);<br />

• Aspekt und Tempus (s. Kapitel Tempus).<br />

Hieraus ergeben sich Funktionen, die aus der Beschreibungsperspektive <strong>des</strong> Aspekts als<br />

komplexe morphologische Aspektfunktionen bezeichnet werden können. Diese sind Abstraktionen<br />

aus dem Gebrauch eines pf. oder eines ipf. <strong>Verb</strong>s in Kombination mit min<strong>des</strong>-

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