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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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392<br />

7. <strong>Verb</strong>en<br />

hängt bei den telischen Lexemen sehr davon ab, welche Kontexte man findet oder sich<br />

einfallen lässt. Daher wird hier dem Merkmal ‚beobachtbarer Zustandswechsel’ (s.o.) der<br />

Vorrang eingeräumt, zumal die Korrelation mit der Verwendung in progressiver Funktion<br />

hoch ist: Lexeme mit der lexikalischen Funktion ‚beobachtbarer Zustandswechsel’ sind<br />

progressionsfreundlich, solche ohne diese Funktion progressionsfeindlich.<br />

In der folgenden Tabelle sind für jeden Subtyp beide Kriterien aufgeführt, das entscheidende<br />

befindet sich jedoch im grundierten Kasten. In Klammern gesetzt ist das mitlaufende<br />

Kriterium, das dann zwar ein typisches Merkmal erfasst, jedoch bei der Klassifizierung<br />

der einzelnen <strong>Verb</strong>lexeme eine nachgeordnete Rolle spielt.<br />

Lexemtyp Lexemsubtyp<br />

mit/ohne lexikalische<br />

Ereignis-<br />

Funktion<br />

telische Lexeme<br />

(Ereignis-Lexeme)<br />

atelische Lexeme<br />

ipf. mit/ohne<br />

progressive<br />

Satzfunktion<br />

mit/ohne lexikalischenZustandswechsel<br />

Name<br />

(+) + transformative Ereignis-Lexeme<br />

(≅ accomplishment)<br />

zamkna˛c´/zamykac´ ‚schließen’<br />

(–) – konklusive Ereignis-Lexeme<br />

(≅ achievement)<br />

po-/chwalic´ ‚loben’<br />

+ (–) dekursive Verlaufslexeme<br />

(≅ activity)<br />

po-/spac´ ‚schlafen’<br />

(Lexeme ohne<br />

Ereignisfunktion) – (–) stative Lexeme (≅ state)<br />

znaczyc´ ‚bedeuten’/Ø<br />

diffuse Lexeme (+/–) + transformativ-mutative Lexeme<br />

(Ereignis-<br />

po-/bielec´ ‚weiß(er) werden’<br />

Verlaufslexeme) (+/–) – dekursiv-konklusive Lexeme<br />

po-/prze-/czytac´ ‚(durch)lesen’<br />

Tabelle der Lexemtypen und Lexemsubtypen<br />

Diese Typologie entfaltet ihre <strong>des</strong>kriptive Wirksamkeit in der Kombinatorik. Dies gilt<br />

zunächst für die morphologische Kombinatorik, wenn es also darum geht, mit welchen<br />

Formen und welchen funktionalen Veränderungen die grammatischen Derivationen verbunden<br />

sind und wie sich die Kombination mit den Tempora und dem Genus verbi auswirkt.<br />

Sie wirkt sich außerdem kräftig im Gebrauch auf Satzebene aus, nicht nur im Hinblick<br />

auf die Verwendbarkeit der progressiven Funktion. So ist, wie im Abschnitt ‚Synthetische<br />

Beschreibung’ gezeigt wird, die progressive Satzfunktion bei transformativen Lexemen<br />

eine ganz andere, als bei konklusiven. Bei den letzteren ist sie wiederum verschieden<br />

je nach Subtyp, d.h., je nachdem, ob soziale oder mentale Akte, vgl. mys´laΩa ‚dachte’,

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