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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7. <strong>Verb</strong>en<br />

3.Syntaktische Ebene: Hier wird beschrieben, wie die Funktionen ‚episodisch’<br />

bzw. ‚nicht episodisch’ mithilfe <strong>des</strong> Kontextes konstituiert werden (wenn sie<br />

nicht von der lexikalischen oder morphologischen Ebene einfach übernommen<br />

werden).<br />

4.Text-Ebene: Auf dieser Ebene wird die Konstituierung der temporalen Kohärenz<br />

beschrieben, u.a. auf der Basis der Unterscheidung episodischer und nicht episodischer<br />

Situationen.<br />

<strong>Das</strong> hinsichtlich der Verteilung und Veränderung der zentralen aspektuellen Funktionen<br />

Gesagte kann wie folgt zusammengefasst werden:<br />

Die Beschreibung der Funktionen besonders der ipf. <strong>Verb</strong>en wird erst dann durchsichtig,<br />

wenn dabei die verschiedenen Ebenen beachtet werden. <strong>Verb</strong>en wie znaczyc´ ‚bedeuten’<br />

haben bereits auf der lexikalischen Ebene stative Funktion, die sie bis zur Textebene<br />

beibehalten. Dagegen können <strong>Verb</strong>en wie zamykac´ ‚schließen’ episodische und nicht<br />

episodische Ereignisse und Verläufe, auch stative Situationen, bezeichnen. Erst im Satzkontext<br />

wird festgelegt, mit welchen aspektuellen Funktionen seine lexikalische Bedeutung<br />

‚schließen’ kombiniert ist.<br />

Lexikalische Ebene: Implikation der aktionalen Gestalt (telische lexikalische Bedeutung<br />

→ Ereignis-Funktion; atelische lexikalische Bedeutung → Verlaufs- oder stative<br />

Funktion; diffuse telisch-atelische lexikalische Bedeutung → diffuse Ereignis-<br />

Verlaufsfunktion).<br />

Morphologische Ebene: Grammatische Derivation von Partner-<strong>Verb</strong>en mit Veränderung<br />

der aktionalen Gestalt und/oder der temporalen Definitheit.<br />

Syntaktische Ebene: Kontextuelle Spezifizierung von solchen aspektuellen Funktionen,<br />

die durch diffuse lexikalische Bedeutungen und/oder die Polyfunktionalität <strong>des</strong> ipf.<br />

Aspekts gegeben sind.<br />

Die aspektuelle Derivation führt immer zu einer Revision bestimmter gegebener<br />

Default-Funktionen von aspektuell unmarkierten <strong>Verb</strong>en. Revisionen der aspektuellen<br />

Funktion sind auch durch den Satzkontext möglich.<br />

Neben den genannten Veränderungen auf der morphologischen und syntaktischen<br />

Ebene steht natürlich die einfache Übernahme der Funktionen von Einheiten der jeweils<br />

tiefer liegenden Ebene auf die nächst höhere, also z.B. die Übernahmen von Ereignis-<br />

Funktionen, die lexikalisch impliziert sind, auf die morphologische Ebene oder von Derivat-Funktionen<br />

auf die syntaktische Ebene. Die Übernahme der Funktionen der syntaktischen<br />

Ebene und ihre Kombination auf der Text-Ebene führen dann zu bestimmten Funktionskonstellationen,<br />

die typisch für Gespräche oder Erzählungen sind. Erst auf dieser Ebene<br />

ist in aller Regel erkennbar, worin überhaupt der kommunikative Sinn all der aspektuellen<br />

Funktionen der tiefer liegenden Ebenen besteht.

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