slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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372 • -ono bei geschlossenen Infinitivstämmen 7. Verben rozpalic´ → rozpalono ‚’ → ‚man ’, podnies´c´ → podniesiono ‚heben’ → ‚man hob’, wypiec → wypieczono ‚’ → ‚man ’ Zur Funktion der unpersönlichen Formen ‚czyta sie±’ und ‚czytano’ ⇑Syntax, Eingliedriger Satz. 7.6. Der Aspekt (aspekt) 7.6.1. Aspektualität Den Funktionen des perferktiven und des imperfektiven Aspekts (aspekt dokonany i niedokonany) entsprechen Eigenschaften aktionaler Situationen. Aktionale Situationen sind Sachverhalte, denen die Bedeutungen von Verb-Vokabeln entsprechen. Die Funktionen des Aspekts sind Elemente der Kategorie Aspektualität, die die semantische Kategorie Aktionalität und die pragmatische Kategorie der temporalen Definitheit (Episodizität) enthalten. Letztere kann zusammen mit einer marginalen Funktion, die wir als modale Definitheit bezeichnen, zur Kategorie der pragmatischen Definitheit zusammengefasst werden. Die Aspektualität mit den Subkategorien der Aktionalität und temporalen Definitheit sind rein funktionale Kategorien, d.h. unabhängig von bestimmten formalen Bedingungen und Beschreibungsebenen. Der Aspekt ist dagegen eine grammatische Kategorie, die bestimmten formalen Paradigmen auf der morphologischen Ebene zugeordnet ist. Zur Aktionalität gehören folgende Subkategorien: – die aktionalen Gestalten: Ereignis, Verlauf, stative Situation; – die aktionalen Phasen (Anfang, innere Phasen, Ende); – die aktionale Häufigkeit; – der aktionale Zustandswechsel; – die aktionale Dauer. Die Funktionen dieser Subkategorien treten bei einer Aspektverwendung gleichzeitig auf, zusammen mit einer Funktion der temporalen (gegebenenfalls modalen) Definitheit. In der folgenden Tabelle sind die genannten Begriffe zusammengestellt:

7.6. Der Aspekt 373 Aspektualität Aktionalität pragmatische Definitheit aktionale Gestalt: aktionale Häufigkeit temporale Definitheit modale Ereignis Situationsphasen (= Episodizität) Definitheit Verlauf Zustandswechsel stative Situation aktionale Dauer u.a. Aspektrelevante funktionale Kategorien (zentrale Kategorien fett; ohne Temporalität) Nicht alle Funktionen sind für alle Beschreibungsebenen gleich relevant. Sehr wichtig sind die temporalen Funktionen des Aspekts. Sie gehören zur Kategorie der Temporalität und werden im Abschnitt über das Tempus besprochen. Die aktionale Gestalt Während die unten behandelten Funktionen der temporalen Definitheit – ‚episodisch’ und ‚nicht episodisch’ – quasi ‚Außenbeziehungen’ der aktionalen Situation betreffen, zeigen die Funktionen der aktionalen Gestalt die ‚innere zeitliche Struktur’ der Situation an. Diese innere zeitliche Struktur kann am besten als Aufteilbarkeit der Situation in Phasen umschrieben werden. Die aktionale Gestalt ist insofern eine ‚Phasengestalt’. Die Funktionskategorie der aktionalen Gestalt umfasst drei Funktionen (Subkategorien): ‚Ereignis’: Aktionale Situation, die als genau eine Phase zwischen Vor- und Nachstadium konzipiert wird. ‚Verlauf’: Aktionale Situation, die als Abfolge mehrerer Phasen zwischen Vor- und Nachstadium konzipiert wird. ‚Stative Situation’: Aktionale Situation, die ohne Phase konzipiert wird. Die Unterschiede in den aktionalen Gestalten können in Form von einfachen Schemata und Beispielen der lexikalischen und anderer Beschreibungsebene verdeutlicht werden: Ereignis = [–o–], z.B. otworzyc´ ‚öffnen’, przeczytac´ ‚lesen’, powiedziec´ ‚sagen’, pospac´ ‚schlafen’, przeczytaΩem ten list, juz˙ czytaΩem ten list ‚ich habe den Brief schon gelesen’, … Verlauf: [–o…o…o–], z.B. spac´ ‚schlafen’, zobacz, tam czytaja˛ ten list ‚guck, dort lesen sie den Brief’, kiedy mowili o …, ‚als sie über … sprachen, …’ stative Situation: --- z.B. znaczyc´ ‚bedeuten’, kochaΩa ‚liebte’, Doroszewski mo´wi w artykule, z˙e … ‚Doroszewski sagt in dem Artikel, dass …’ Stärker noch als der Begriff der Phase hat auch der Begriff der Grenze eine gewisse slavistische Tradition und eine Reihe verschiedener Interpretationen. Mit dem hier bevorzugten Begiff der Phase, der den der Grenze impliziert, können die vielen Funktionen der As-

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• -ono bei geschlossenen Infinitivstämmen<br />

7. <strong>Verb</strong>en<br />

rozpalic´ → rozpalono ‚’ → ‚man ’, podnies´c´ → podniesiono ‚heben’ → ‚man<br />

hob’, wypiec → wypieczono ‚’ → ‚man ’<br />

Zur Funktion der unpersönlichen Formen ‚czyta sie±’ und ‚czytano’ ⇑Syntax, Eingliedriger<br />

Satz.<br />

7.6. Der Aspekt<br />

(aspekt)<br />

7.6.1. Aspektualität<br />

Den Funktionen <strong>des</strong> perferktiven und <strong>des</strong> imperfektiven Aspekts (aspekt dokonany i niedokonany)<br />

entsprechen Eigenschaften aktionaler Situationen. Aktionale Situationen sind<br />

Sachverhalte, denen die Bedeutungen von <strong>Verb</strong>-Vokabeln entsprechen.<br />

Die Funktionen <strong>des</strong> Aspekts sind Elemente der Kategorie Aspektualität, die die<br />

semantische Kategorie Aktionalität und die pragmatische Kategorie der temporalen Definitheit<br />

(Episodizität) enthalten. Letztere kann zusammen mit einer marginalen Funktion,<br />

die wir als modale Definitheit bezeichnen, zur Kategorie der pragmatischen Definitheit<br />

zusammengefasst werden. Die Aspektualität mit den Subkategorien der Aktionalität und<br />

temporalen Definitheit sind rein funktionale Kategorien, d.h. unabhängig von bestimmten<br />

formalen Bedingungen und Beschreibungsebenen. Der Aspekt ist dagegen eine grammatische<br />

Kategorie, die bestimmten formalen Paradigmen auf der morphologischen Ebene<br />

zugeordnet ist.<br />

Zur Aktionalität gehören folgende Subkategorien:<br />

– die aktionalen Gestalten: Ereignis, Verlauf, stative Situation;<br />

– die aktionalen Phasen (Anfang, innere Phasen, Ende);<br />

– die aktionale Häufigkeit;<br />

– der aktionale Zustandswechsel;<br />

– die aktionale Dauer.<br />

Die Funktionen dieser Subkategorien treten bei einer Aspektverwendung gleichzeitig auf,<br />

zusammen mit einer Funktion der temporalen (gegebenenfalls modalen) Definitheit. In der<br />

folgenden Tabelle sind die genannten Begriffe zusammengestellt:

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