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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7.4. Konjugationen der <strong>Verb</strong>en und kombinatorische Formtypen der <strong>Verb</strong>stämme 349<br />

zamkna±c´) und zwei Typen atematischer <strong>Verb</strong>en (z.B. dac´, pas´c´). Diese Gruppen werden<br />

dann mit den Konjugationsendungen <strong>des</strong> Präsens kombiniert; Szober unterscheidet dabei<br />

vier Typen von Konjugationsparadigmen, den eigentlichen Konjugationen: 1. -e±, -esz, -e;<br />

2. -e±, -isz, -i; 3. -am, -asz, -a; 4. -em, -esz, -e. Aus der Kombination der beiden Merkmale<br />

– Präteritalstamm und Präsensendung – ergeben sich dreizehn <strong>Verb</strong>typen.<br />

Die Mehrheit der Wörterbücher verwendet einen weiteren Ansatz, der von Tokarski<br />

(1973) entwickelt wurde. Anders als Szober geht Tokarski nicht von verschiedenen<br />

Endungsparadigmen, sprich Konjugationen aus, sondern von einem einheitlichen Paradigma<br />

und Unterschieden in den <strong>Verb</strong>stämmen; d.h. die Unterscheidung -e±, -esz versus -e±, -isz<br />

spielt keine Rolle. Die <strong>Verb</strong>en werden klassifiziert auf der Grundlage von den Stämmen:<br />

Präsens, Präteritum, Imperativ und Partizip Passiv. Im Gegensatz zu Szober berücksichtigt<br />

Tokarski auch die Alternationen zwischen den Personen im Präsens wie in czytam – czytasz<br />

– czytaja±. Auf der Basis der Stammreihen kommt Tokarski auf 11 Konjugationsklassen mit<br />

einigen weiteren Subtypen.<br />

Eine Art Kompromiss zwischen Szober und Tokarski bei gleichzeitiger Differenzierung<br />

bietet Laskowski (1996 2 ). Laskowski kehrt zu den auf unterschiedlichen Endungen<br />

im Präsens basierenden Konjugationsklassen zurück, wobei er jedoch Szobers vier auf drei<br />

Konjugationen reduziert. Diese bilden die Basis der Klassifikation. Der Beschreibung Tokarskis<br />

ähnlich ist wiederum die Idee der Einteilung der <strong>Verb</strong>en nach Stammalternationen.<br />

Diese zweite Klassifikationsebene bilden die Paare von Stammalternationen wie -owa- :<br />

-uj- in kupowac´ und kupuje. In der Kombination beider Merkmale kommt Laskowski zu<br />

einer Einteilung, die sich in der Extension zu großen Teilen mit derjenigen Tokarskis<br />

deckt.<br />

b) Die angewandten Prinzipien der Klassifizierung der <strong>Verb</strong>en<br />

<strong>Das</strong> Polnische zeichnet sich durch eine ausgesprochene Formenvielfalt im Bereich der<br />

<strong>Verb</strong>en aus. Es existiert eine kleine Gruppe grundlegender Konjugationstypen, die über<br />

80 % der <strong>polnischen</strong> <strong>Verb</strong>en erfassen. Andere Flexionsmuster sind seltener, einige gar auf<br />

ein einziges <strong>Verb</strong> beschränkt. Unter diesen haben einige <strong>Verb</strong>en eine extrem hohe Frequenz;<br />

daher werden in der folgenden Auflistung sowohl die vorherrschenden Grundtypen,<br />

als auch unikale Muster häufiger <strong>Verb</strong>en aufgeführt. (In Zweifelsfällen sollte das Wörterbuch<br />

der Flexionsformen der <strong>polnischen</strong> <strong>Verb</strong>en von Me±dak (1997) konsultiert werden.)<br />

Bei der Einteilung der <strong>polnischen</strong> <strong>Verb</strong>en gehen wir von folgenden Prinzipien aus:<br />

• Die Konjugation wird bestimmt durch die Form der Personalendung.<br />

• Basis der weiteren Subklassifizierung ist die Art und Anzahl der Alternationen<br />

der Stämme <strong>des</strong> Infinitivs, Präsens und Präteritums.

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