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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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26 1. Phonetik<br />

a) diakritische Zeichen<br />

– Schrägstrich über einem Buchstaben: z´, o´, n´, c´, s´.<br />

– Punkt über einem Buchstaben: z˙<br />

– Häkchen (Ogonek) unter einem Buchstaben: a±, e±<br />

– Querstrich durch einen Buchstaben: Ω<br />

Im deutschen Alphabet kommen zwei Punkte vor: ä, ö, ü<br />

b) Buchstabenkombinationen<br />

– aus zwei Buchstaben: cz, sz, dz, rz, ch, zi, ni, ci, si, ki, gi. Es kommen auch<br />

kombinierte Buchstaben mit einem diakritischen Zeichen vor: dz´, dz˙. Im<br />

Deutschen gibt es sehr viele kombinierte Buchstaben: ie, ei, eu, äu, ch, uh<br />

und andere.<br />

– aus drei Buchstaben: dzi. Im Deutschen: sch.<br />

Die in anderen europäischen Sprachen vorkommenden Kombinationen aus mehr als drei<br />

Buchstaben gibt es im Polnischen nicht, wie z.B. das deutsche tsch.<br />

Die Buchstaben q, v und x kommen nur sehr selten vor; in der Regel handelt es<br />

sich um Eigennamen oder wissenschaftliche Termini, die bisweilen auch eine rein polnische<br />

Form aufweisen:<br />

quasi, varia, quorum – kworum, vademecum – wademekum<br />

Die Buchstaben q, v und x werden in der polonisierten Fassung durch kw, w und ks<br />

(kwadrat, waluta, ksylofon) wiedergegeben.<br />

Ein und derselbe Laut kann durch verschiedene graphematische Zeichen wiedergegeben<br />

werden. Die <strong>Verb</strong>indungen der Buchstaben ni, si, zi, ci und dzi in Position vor<br />

einem Vokal haben den gleichen Lautwert wie die entsprechenden Zeichen mit Diakritika:<br />

n´, s´, z´, c´ und dz´ am Wortauslaut oder vor einem Konsonanten. Den Buchstaben u und o´<br />

entsprachen früher verschiedene Laute, heute sind sie zusammengefallen. <strong>Das</strong> gleiche gilt<br />

für die Paare rz – z˙ und ch – h. Ein und derselbe Laut kann mit den Graphemen j oder i, in<br />

einigen Fremdwörtern auch y wiedergegeben werden: jest, wieje, yeti. <strong>Das</strong> Phänomen, das<br />

ein Laut durch verschiedene Grapheme repräsentiert wird, ist in der deutschen Orthografie<br />

weit verbreitet: Stein, Schuhe, Chance oder wichtig, Variable.<br />

Als nächste sei die umgekehrte Beziehung von Laut und Graphem genannt: ein<br />

Graphem kann für mehrere Laute stehen. In den Wörtern zupa und autor steht der Buchstabe<br />

u für zwei verschiedene Laute. <strong>Das</strong> gleiche gilt für den Buchstaben b in baba vs.<br />

dro´b. Diese Polyfunktionalität einzelner Buchstaben ist im Deutschen noch stärker ausgebildet;<br />

man vergleiche nur die Lautgestalt hinter folgenden Verwendungen <strong>des</strong> Buchstabens<br />

e: elf, eben, Rabe.<br />

Es gibt Laute, für die überhaupt keine graphemischen Entsprechungen existieren.<br />

Im Polnischen und Deutschen gilt dies für den Laut [N] in den Wörtern Bank – bank (Weiteres<br />

zur ⇑Orthografie).

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