slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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1. Phonetik Die Phonetik (fonetyka) beschäftigt sich mit der lautlichen Seite der Sprache, indem sie den Bestand der minimalen Lauteinheiten bestimmt und diese bezüglich ihrer Bildung (Artikulation) und ihrer physikalischen Struktur (Akustik) beschreibt. Die kleinsten Lauteinheiten mit festen artikulatorischen und akustischen Eigenschaften heißen Laute (gΩoski). Laute, die ein durchschnittlicher Muttersprachler in einer Äußerung als identisch empfindet, sind als funktionale Einheiten anzusehen, die über eine distinktive Kraft verfügen und folglich Bedeutungen von Ausdrücken unterscheiden. Diese können wir als selbstständige Laute oder als Grundlaute (gΩoski podstawowe) bezeichnen. Die Laute, die als identisch wahrgenommen werden, können sich durch bestimmte Eigenschaften voneinander unterscheiden, was im Wesentlichen durch die Laute in der Nachbarschaft bedingt ist. In diesem Falle sprechen wir von positionsbedingten Varianten der Grundlaute. Im Hinblick auf den Status ‚funktionale Einheit’ (jednostka funkcjonalna) oder ‚Variante’ (wariant) herrscht unter den Linguisten in einigen Fällen große Uneinigkeit. Daher ist die Anzahl der funktionalen Lauteinheiten in den einzelnen Untersuchungen unterschiedlich groß (⇑Phonologie). Einige Laute sind territorial oder sozial begrenzt. Eine wichtige Aufgabe der Phonetik besteht darin, die Regeln der Verbindbarkeit der Laute und die Regeln der Lautveränderungen, die in Abhängigkeit von der Position inmitten anderer Laute vor sich gehen, zu untersuchen. Die Phonetik beschreibt darüber hinaus prosodische Eigenschaften von Lautgruppen wie ⇑Akzent und ⇑Intonation. Darüber hinaus spielt die Beziehung von Laut und Buchstabe (= Graphem) eine Rolle. Aus pragmatischer Sicht erlaubt die Phonetik die Formulierung von Prinzipien der korrekten Aussprache (Orthophonie) und der korrekten Schreibung (Orthografie). Die Laute werden im Folgenden mit Hilfe des Internationalen Phonetischen Alphabets IPA geschrieben. 1.1. Laut und Buchstabe. Das Internationale Phonetische Alphabet (GΩoska a litera. Mie±dzynarodowy alfabet fonetyczny) Das Polnische bedient sich wie das Deutsche in seiner schriftlichen Realisierung der grafischen Einheiten des lateinischen Alphabets. Als grafische Einheiten verstehen wir in rein formaler Hinsicht Buchstaben und in funktionaler Grapheme. In beiden Sprachen – und das gilt für alle Sprachen, die sich dieses Alphabets bedienen – reicht der Bestand an Buchstaben nicht aus, um alle Laute zu bezeichnen. Die Buchstaben (= Grapheme) wurden durch folgende Mittel an das polnische Lautsystem angepasst: 1 2

1. Phonetik<br />

Die Phonetik (fonetyka) beschäftigt sich mit der lautlichen Seite der Sprache, indem sie<br />

den Bestand der minimalen Lauteinheiten bestimmt und diese bezüglich ihrer Bildung<br />

(Artikulation) und ihrer physikalischen Struktur (Akustik) beschreibt. Die kleinsten Lauteinheiten<br />

mit festen artikulatorischen und akustischen Eigenschaften heißen Laute (gΩoski).<br />

Laute, die ein durchschnittlicher Muttersprachler in einer Äußerung als identisch<br />

empfindet, sind als funktionale Einheiten anzusehen, die über eine distinktive Kraft verfügen<br />

und folglich Bedeutungen von Ausdrücken unterscheiden. Diese können wir als selbstständige<br />

Laute oder als Grundlaute (gΩoski podstawowe) bezeichnen. Die Laute, die als<br />

identisch wahrgenommen werden, können sich durch bestimmte Eigenschaften voneinander<br />

unterscheiden, was im Wesentlichen durch die Laute in der Nachbarschaft bedingt ist.<br />

In diesem Falle sprechen wir von positionsbedingten Varianten der Grundlaute.<br />

Im Hinblick auf den Status ‚funktionale Einheit’ (jednostka funkcjonalna) oder<br />

‚Variante’ (wariant) herrscht unter den Linguisten in einigen Fällen große Uneinigkeit.<br />

Daher ist die Anzahl der funktionalen Lauteinheiten in den einzelnen Untersuchungen unterschiedlich<br />

groß (⇑Phonologie). Einige Laute sind territorial oder sozial begrenzt.<br />

Eine wichtige Aufgabe der Phonetik besteht darin, die Regeln der <strong>Verb</strong>indbarkeit<br />

der Laute und die Regeln der Lautveränderungen, die in Abhängigkeit von der Position<br />

inmitten anderer Laute vor sich gehen, zu untersuchen. Die Phonetik beschreibt darüber<br />

hinaus prosodische Eigenschaften von Lautgruppen wie ⇑Akzent und ⇑Intonation. Darüber<br />

hinaus spielt die Beziehung von Laut und Buchstabe (= Graphem) eine Rolle. Aus pragmatischer<br />

Sicht erlaubt die Phonetik die Formulierung von Prinzipien der korrekten Aussprache<br />

(Orthophonie) und der korrekten Schreibung (Orthografie).<br />

Die Laute werden im Folgenden mit Hilfe <strong>des</strong> Internationalen Phonetischen Alphabets<br />

IPA geschrieben.<br />

1.1. Laut und Buchstabe. <strong>Das</strong> Internationale Phonetische Alphabet<br />

(GΩoska a litera. Mie±dzynarodowy alfabet fonetyczny) <strong>Das</strong> Polnische bedient sich wie das<br />

Deutsche in seiner schriftlichen Realisierung der grafischen Einheiten <strong>des</strong> lateinischen<br />

Alphabets. Als grafische Einheiten verstehen wir in rein formaler Hinsicht Buchstaben und<br />

in funktionaler Grapheme. In beiden Sprachen – und das gilt für alle Sprachen, die sich<br />

dieses Alphabets bedienen – reicht der Bestand an Buchstaben nicht aus, um alle Laute zu<br />

bezeichnen. Die Buchstaben (= Grapheme) wurden durch folgende Mittel an das polnische<br />

Lautsystem angepasst:<br />

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