slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
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292 5. Pronomen Szczur to godny czΩowieka przeciwnik. Potrafi wiele. Ma znakomita± pamie±c´ i niezwykΩa± odpornos´c´ psychiczna±. W przeciwien´stwie do ludzi, nie zaΩamuje sie± nigdy […] ‚Die Ratte ist dem Menschen ein angemessener Gegner. Sie kann vieles. Sie hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis und eine außergewöhnliche psychische Widerstandskraft. Anders als der Mensch bricht sie niemals zusammen […].’ Im ersten Satz wird szczur ‚die Ratte’ als Subjekt eingeführt, und in den folgenden bleibt sie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund genügt die bloße Form des Verbs. Diese Regel betrifft nicht die distanten Pronomen pan, pani, panowie, panie und pan´stwo. Ihr Gebrauch ist obligatorisch! d) Wollen wir hingegen die Person oder den Gegenstand in einer Gegenüberstellung betonen, wie z.B. im Satz Gdy ja pracowaΩem, ty spaΩes´. ‚Als ich gearbeitet habe, hast du geschlafen.’ werden die Personalpronomen immer gesetzt. e) zen´, don´, oden´, nan´, wen´ und zan´ sind rein schriftsprachliche Varianten mit einer archaischen Färbung für z niego, do niego, od niego, na niego, w niego und za niego. 5.2. Reflexivpronomen Das Wort sie˛, traditionell als Reflexivpronomen (zaimek zwrotny) bezeichnet, hat der Grammatikschreibung seit jeher Probleme gemacht, weil es sehr verschiedene Funktionen und Status haben kann. Sie± hat einerseits pronominale Funktionen, andererseits verschiedene halbgrammatische Kategorien des Verbs im Bereich der Diathese und schließlich tritt es als Wortbildungselement auf. Die Akademiegrammatik von 1998, I: 1991ff, z.B. zählt acht Funktionen auf, darunter auch die Funktion der Wortbildung. Die eigentlich reflexive Grundfunktion besteht darin, anzuzeigen, dass der Referent eines syntaktischen Objekts identisch ist mit dem Subjekt. Kot widzi siebie w lustrze. ‚Die Katze sieht sich im Spiegel.’ identischer Referent Siebie markiert hier, dass der Referent der außersprachlichen Wirklichkeit, auf den sich das Akkusativobjekt bezieht, das von dem transitiven Verb widziec´ ‚sehen’ gefordert ist, mit dem Subjekt identisch ist. Im Unterschied zum Deutschen weist das Polnische nur ein Pronomen auf, das für die 1., 2. und 3. Person sowie für Singular und Plural gleich ist. Gole± sie±. ‚Ich rasiere mich.’ Golimy sie±. ‚Wir rasieren uns.’
5.2. Reflexivpronomen 293 Golisz sie±. ‚Du rasierst dich.’ Golicie sie±. ‚Ihr rasiert euch.’ Goli sie±. ‚Er rasiert sich.’ Gola± ± sie±. ‚Sie rasieren sich.’ Das Reflexivpronomen tritt in allen Kasusformen außer dem Nominativ auf. Nominativ Ø Genitiv siebie Dativ sobie Akkusativ siebie/sie± Instrumental soba± Präpositiv o sobie In der rein reflexiven Funktion können alle Kasusformen des Reflexivpronomens auftreten: Genitiv: Janek nie umies´ciΩ siebie na lis´cie. ‚Janek hat sich nicht in die Liste eingetragen.’ Dativ: Jak sobie posćielesz, tak sie± wys´pisz. ‚Wie man sich bettet, so liegt man.’ Akkusativ: Kot widzi siebie w lustrze. ‚Die Katze sieht sich im Spiegel.’ Instrumental: Zajmij sie± przede wszystkim soba±. ‚Beschäftige dich vor allem mit dir selbst!’ Präpositiv: Zuzia najbardziej lubi opowiadac´ o sobie. ‚Zuzia spricht am liebsten über sich selbst.’ Sobie und sie± können daneben auch anders verwendet werden. Achtung: der Gebrauch des Reflexivpronomens ist obligatorisch. Das Personalpronomen ist in ähnlichen Kontexten falsch (auch reflexives Possessivpronomen swo´j): *Gole± mnie. Das Lexem sie˛ steht im Satz im Prinzip vor dem Verb, kann jedoch nicht am Anfang des Satzes stehen: Nie trzeba sie˛ bac´. ‚Man braucht sich nicht zu fürchten.’ Ide˛ sie˛ umyc´. ‚Ich gehe mich waschen.’ Zda˛z˙yΩem sie˛ ubrac´. ‚Ich bin zur rechten Zeit fertig geworden mit dem Anziehen.’ aber: Boje˛ sie˛. ‚Ich fürchte mich.’ Umyj sie˛! ‚Wasche dich!’ UbraΩem sie˛. ‚Ich habe mich angezogen’.
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Szczur to godny czΩowieka przeciwnik. Potrafi wiele. Ma znakomita± pamie±c´ i<br />
niezwykΩa± odpornos´c´ psychiczna±. W przeciwien´stwie do ludzi, nie zaΩamuje sie±<br />
nigdy […] ‚Die Ratte ist dem Menschen ein angemessener Gegner. Sie kann vieles.<br />
Sie hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis und eine außergewöhnliche psychische<br />
Widerstandskraft. Anders als der Mensch bricht sie niemals zusammen […].’<br />
Im ersten Satz wird szczur ‚die Ratte’ als Subjekt eingeführt, und in den folgenden<br />
bleibt sie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund genügt die bloße Form<br />
<strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s. Diese Regel betrifft nicht die distanten Pronomen pan, pani, panowie, panie<br />
und pan´stwo. Ihr Gebrauch ist obligatorisch!<br />
d) Wollen wir hingegen die Person oder den Gegenstand in einer Gegenüberstellung betonen,<br />
wie z.B. im Satz<br />
Gdy ja pracowaΩem, ty spaΩes´. ‚Als ich gearbeitet habe, hast du geschlafen.’<br />
werden die Personalpronomen immer gesetzt.<br />
e) zen´, don´, oden´, nan´, wen´ und zan´ sind rein schriftsprachliche Varianten mit einer archaischen<br />
Färbung für z niego, do niego, od niego, na niego, w niego und za niego.<br />
5.2. Reflexivpronomen<br />
<strong>Das</strong> Wort sie˛, traditionell als Reflexivpronomen (zaimek zwrotny) bezeichnet, hat der<br />
Grammatikschreibung seit jeher Probleme gemacht, weil es sehr verschiedene Funktionen<br />
und Status haben kann. Sie± hat einerseits pronominale Funktionen, andererseits verschiedene<br />
halbgrammatische Kategorien <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s im Bereich der Diathese und schließlich tritt es<br />
als Wortbildungselement auf.<br />
Die Akademie<strong>grammatik</strong> von 1998, I: 1991ff, z.B. zählt acht Funktionen auf, darunter<br />
auch die Funktion der Wortbildung.<br />
Die eigentlich reflexive Grundfunktion besteht darin, anzuzeigen, dass der Referent eines<br />
syntaktischen Objekts identisch ist mit dem Subjekt.<br />
Kot widzi siebie w lustrze. ‚Die Katze sieht sich im Spiegel.’<br />
identischer Referent<br />
Siebie markiert hier, dass der Referent der außersprachlichen Wirklichkeit, auf den sich das<br />
Akkusativobjekt bezieht, das von dem transitiven <strong>Verb</strong> widziec´ ‚sehen’ gefordert ist, mit<br />
dem Subjekt identisch ist.<br />
Im Unterschied zum Deutschen weist das Polnische nur ein Pronomen auf, das für<br />
die 1., 2. und 3. Person sowie für Singular und Plural gleich ist.<br />
Gole± sie±. ‚Ich rasiere mich.’ Golimy sie±. ‚Wir rasieren uns.’