slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
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220 2. Substantive Das Merkmal ‚Synkretismus (Zusammenfall) der Endungen des Akkusativs und des Genitivs im Singular’ erfasst die maskulin-personalen und die maskulin-belebten Substantive; sonst ist der Akkusativ gleich dem Nominativ; vgl.: To jest kapelusz tego chΩopca. ‚Das ist der Hut von diesem Jungen.’ (Genitiv) Widze± tego chΩopca. ‚Ich sehe diesen Jungen.’ (Akkusativ) To jest noga tego stoΩu. ‚Das ist das Bein dieses Tischs’. Widze± ten sto´Ω. ‚Ich sehe diesen Tisch.’ Der Zusammenfall des Akkusativs mit dem Genitiv tritt im Plural nur bei den maskulinpersonalen Substantiven auf; vgl. chΩopiec ‚Junge’, pies ‚Hund’ und sto´Ω ‚Tisch’. To sa± kapelusze tych chΩopco´w. (Genitiv) ‚Das sind Hüte dieser Jungen.’ Widze± tych chΩopco´w. (Akkusativ) ‚Ich sehe diese Jungen.’ To sa± nogi tych stoΩo´w. ‚Das sind Beine dieser Tische.’ Widze± te stoΩy. ‚Ich sehe diese Tische.’ Widze± te psy. ‚Ich sehe diese Hunde.’ An der Zuweisung des Genus sind morphologische und semantische Eigenschaften beteiligt, die eng interagieren: a) Deklinationsklassen der Substantive; d.h. die Menge der verschiedenen Flexionsformen eines Substantivs b) Sexus; d.h. das natürliche Geschlecht des vom Substantiv bezeichneten Referenten. Bei den Deklinationsklassen handelt es sich um den reinen Formenbestand eines Substantivs; semantische Merkmale finden keine Berücksichtigung. Die Zuordnung zu den drei Grundgenera geschieht aufgrund von folgenden Regeln, die nicht absolut wirken, sondern sich gegenseitig aufheben können. Das morphologische Prinzip: • Substantive aus den maskulinen Deklinationsklassen sind maskulin. chΩopiec ‚Junge’, pies ‚Hund’, sto´Ω ‚Tisch’, poeta ‚Dichter’ • Substantive aus den femininen Deklinationsklassen sind feminin. kobieta ‚Frau’, sćiana ‚Wand’, pore±cz ‚Lehne’, gospodyni ‚Gastgeberin’ • Substantive aus den neutralen Deklinationsklassen sind neutrum. drzewo ‚Baum’, niemowle± ‚Säugling’, pole ‚Feld’ Gleichzeitig gilt das semantische Prinzip: • Substantive, die männliche Lebewesen bezeichnen, sind maskulin. chΩopiec ‚Junge’, kot ‚Kater’, pies ‚Hund’, me±z˙czyzna ‚Mann’, profesor (deklinabel) ‚Professor’, sierota (maskulin) ‚Weise’ • Substantive, die weibliche Lebewesen bezeichnen, sind feminin. kobieta ‚Frau’, nauczycielka ‚Lehrerin’, dziewczyna ‚Mädchen’, profesor (indeklinabel) ‚Professorin’, sierota (feminin) ‚Weise’
2.4. Grammatische Kategorien des Substantivs 221 In fast allen Fällen kann man von der Deklinationsklasse auf das Genus schließen. In einigen Sonderfällen liegt jedoch eine andere Beziehung zwischen Deklinationsklasse und Genus vor, z.B. bei weiblichen Berufsbezeichnungen des Typs profesor ‚Professorin’ (indeklinabel) oder bei den Substantiven des Genus communes, bei denen das Genus bei gleicher Form wechseln kann. Hier gilt das semantische Prinzip. RozmawiaΩem z nasza± nowa± profesor / z naszym nowym profesorem. ‚Ich habe mit unserer neuen Professorin / unserem neuen Professor gesprochen. Janek jest biednym sierota±. Magda jest biedna± sierota±. ‚Janek/Magda ist ein armes Waisenkind.’ Die Bezeichnungen der maskulinen Subgenera ‚personal’, ‚belebt’ und ‚unbelebt’ beziehen sich auf die Tatsache, dass sie eng mit diesen semantischen Merkmalen korrelieren; d.h. die überwiegende Mehrheit der Substantive des maskulin-unbelebten Genus bezeichnen unbelebte Gegenstände. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: zu diesem Genus gehören auch Automarken und Tänze. KupiΩem sobie nowego mercedesa. ‚Ich habe mir einen neuen Mercedes gekauft.’ TanćzyΩem walca. ‚Ich habe Walzer getanzt.’ Einige Substantive des maskulin-belebten Genus, das eng mit der semantischen Komponente ‚Tier’ korreliert, haben personale Bedeutung wie niemowlak ‚Säugling’, dzieciak ‚Kind’ u.a. 2.4.2. Differenzierung der maskulinen Substantive im Genitiv Singular -a vs. -u Die maskulinen Substantive teilen sich in die Subgenera ‚maskulin-personal’, ‚maskulinbelebt’ und ‚maskulin-unbelebt’. Im letztgenannten Genus gibt es eine weitere Aufteilung, die sich an der Form des Genitiv Singular festmacht: -a vs. -u. Während Substantive des maskulin-personalen und des maskulin-belebten Subgenus immer die Endung -a haben (Ausnahmen woΩ-u ‚Ochse’ und bawoΩ-u ‚Bison’), sind hier zwei Endungen vertreten. Obwohl der Gebrauch von -a bzw. -u nicht eindeutig umrissenen semantischen Klassen von Substantiven zuzuordnen ist, gibt es semantische und formale Motivierungstendenzen, die es erlauben, gewisse Faustregeln abzuleiten. Das wichtigste semantische Merkmal ist die Gestalthaftigkeit bzw. Gestaltlosigkeit (postaciowos´c – bezpostaciowos´c´´) des Gegenstandes, auf den sich das Substantiv bezieht. Die Gestalthaftigkeit ergibt sich aus der Individuierung oder Abgegrenztheit aus einer Masse. Substantive mit gestalthafter Semantik haben tendenziell die Endung -a, die gestaltlosen -u. Dies erklärt die Genitivform -a von Bezeichnungen für • Werkzeuge mΩot – mΩota ‚Hammer’, s´wider – s´widra ‚Bohrer’, kilof – kilofa ‚Spitzhacke’ • Monate marzec – marca ‚März’, grudzien´ – grudnia ‚Dezember’
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2.4. Grammatische Kategorien <strong>des</strong> Substantivs 221<br />
In fast allen Fällen kann man von der Deklinationsklasse auf das Genus schließen. In einigen<br />
Sonderfällen liegt jedoch eine andere Beziehung zwischen Deklinationsklasse und<br />
Genus vor, z.B. bei weiblichen Berufsbezeichnungen <strong>des</strong> Typs profesor ‚Professorin’ (indeklinabel)<br />
oder bei den Substantiven <strong>des</strong> Genus communes, bei denen das Genus bei gleicher<br />
Form wechseln kann. Hier gilt das semantische Prinzip.<br />
RozmawiaΩem z nasza± nowa± profesor / z naszym nowym profesorem. ‚Ich habe mit<br />
unserer neuen Professorin / unserem neuen Professor gesprochen.<br />
Janek jest biednym sierota±. Magda jest biedna± sierota±. ‚Janek/Magda ist ein armes<br />
Waisenkind.’<br />
Die Bezeichnungen der maskulinen Subgenera ‚personal’, ‚belebt’ und ‚unbelebt’ beziehen<br />
sich auf die Tatsache, dass sie eng mit diesen semantischen Merkmalen korrelieren; d.h.<br />
die überwiegende Mehrheit der Substantive <strong>des</strong> maskulin-unbelebten Genus bezeichnen<br />
unbelebte Gegenstände. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: zu diesem Genus gehören auch<br />
Automarken und Tänze.<br />
KupiΩem sobie nowego merce<strong>des</strong>a. ‚Ich habe mir einen neuen Merce<strong>des</strong> gekauft.’<br />
TanćzyΩem walca. ‚Ich habe Walzer getanzt.’<br />
Einige Substantive <strong>des</strong> maskulin-belebten Genus, das eng mit der semantischen Komponente<br />
‚Tier’ korreliert, haben personale Bedeutung wie niemowlak ‚Säugling’, dzieciak<br />
‚Kind’ u.a.<br />
2.4.2. Differenzierung der maskulinen Substantive im Genitiv Singular -a vs. -u<br />
Die maskulinen Substantive teilen sich in die Subgenera ‚maskulin-personal’, ‚maskulinbelebt’<br />
und ‚maskulin-unbelebt’. Im letztgenannten Genus gibt es eine weitere Aufteilung,<br />
die sich an der Form <strong>des</strong> Genitiv Singular festmacht: -a vs. -u. Während Substantive <strong>des</strong><br />
maskulin-personalen und <strong>des</strong> maskulin-belebten Subgenus immer die Endung -a haben<br />
(Ausnahmen woΩ-u ‚Ochse’ und bawoΩ-u ‚Bison’), sind hier zwei Endungen vertreten. Obwohl<br />
der Gebrauch von -a bzw. -u nicht eindeutig umrissenen semantischen Klassen von<br />
Substantiven zuzuordnen ist, gibt es semantische und formale Motivierungstendenzen, die<br />
es erlauben, gewisse Faustregeln abzuleiten. <strong>Das</strong> wichtigste semantische Merkmal ist die<br />
Gestalthaftigkeit bzw. Gestaltlosigkeit (postaciowos´c – bezpostaciowos´c´´) <strong>des</strong> Gegenstan<strong>des</strong>,<br />
auf den sich das Substantiv bezieht. Die Gestalthaftigkeit ergibt sich aus der Individuierung<br />
oder Abgegrenztheit aus einer Masse. Substantive mit gestalthafter Semantik haben<br />
tendenziell die Endung -a, die gestaltlosen -u. Dies erklärt die Genitivform -a von Bezeichnungen<br />
für<br />
• Werkzeuge<br />
mΩot – mΩota ‚Hammer’, s´wider – s´widra ‚Bohrer’, kilof – kilofa ‚Spitzhacke’<br />
• Monate<br />
marzec – marca ‚März’, grudzien´ – grudnia ‚Dezember’