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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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2.2. Substantivische Wortbildungsformationen 179<br />

Eine weitere semantische Spezialisierung liegt in dem Formativ niedo- vor, das das Nichtausreichen<br />

oder den geringen Grad <strong>des</strong> Genannten bezeichnet.<br />

niedorozwo´j ‚Unterentwicklung’, niedowaga ‚Untergewicht’<br />

Zu den recht produktiven Formativen zählt das Präfix wspo´Ω-. Es versprachlicht, dass das<br />

genannte Merkmal gemeinsam mit einem anderen auftritt.<br />

wspo´Ωautor ‚Koautor’, wspo´Ωmieszkaniec ‚Mitbewohner’<br />

2.2.13. Komposita<br />

(rzeczowniki zΩoz˙one) Wortbildungsformationen, die auf dem Wege der Komposition entstehen,<br />

gehören in Hinblick auf die strukturelle Bedeutung zu den unter ⇑2.1.1. bis 2.1.12<br />

aufgeführten Wortbildungskategorien. Sie werden gesondert behandelt, da hier ganz andere<br />

Wortbildungsverfahren vorliegen als in den vorher genannten Kategorien. <strong>Das</strong> entscheidende<br />

Merkmal der Komposita ist das Vorhandensein von zwei Wurzeln. Wir unterscheiden<br />

zwei Grundtypen von Komposita: a) auf syntaktischen <strong>Verb</strong>indungen beruhende, b)<br />

eigentliche Komposita. Die Komposition erfreut sich im heutigen Polnischen großer Produktivität,<br />

vor allem im Bereich der Fachterminologie. Der große Benennungsbedarf führt<br />

zur Abkehr von traditionellen Kompositionsmustern und zur Entstehung immer neuer<br />

Formationen, die zum Teil noch nicht in die Gesamtsprache eingedrungen sind und sich<br />

nur im Usus gefestigt haben. Deshalb sind bei weitem nicht alle Komposita in den Wörterbüchern<br />

verzeichnet.<br />

a) Syntaktische Komposita<br />

(rzeczowniki pochodne od wyraz˙en´ syntaktycznych) Es handelt sich um Formationen,<br />

deren Wortbildungsstamm durch die <strong>Verb</strong>indung zwischen einer Präposition und einem<br />

Substantiv entstehen.<br />

bez ludzi → bezludzie ‚Einöde’, pod gΩowa± → podgΩo´wek ‚Keilkissen’, na ramieniu<br />

→ naramiennik ‚Achselklappe’<br />

Unter formalen Gesichtspunkten nähern sie sich den präfigierten Substantiven an, unterscheiden<br />

sich jedoch in ihrer Semantik, da die Bedeutung <strong>des</strong> Stamms sehr stark verändert<br />

wird. Sie bezeichnen Gegenstände, die durch die in der Präpositionalphrase genannten<br />

Merkmale charakterisiert werden. Somit zählen sie zu den Nomina attributiva. Formative<br />

dieser Gruppe sind -ek, -nik, -ka oder -e.<br />

Als Basis für diese Formationen können Phrasen mit verschiedenen Präpositionen<br />

und Substantiven auftreten.<br />

bezdroz˙e ‚unwegsame Gegend’, naroz˙nik ‚Eckhaus’, nadburcie ‚Schanzkleid um<br />

das Schiffsdeck’, podgo´rze ‚Vorgebirgsland’, przedwios´nie ‚Vorfrühling’,

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