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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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2.2. Substantivische Wortbildungsformationen 177<br />

Als Wortbildungsbasis fungieren Qualitätsadjektive, also Adjektive, die nicht von Substantiven<br />

abgleitet sind.<br />

<strong>Das</strong> Suffix -is´ ist das Pendant zum weiblichen Suffix -isia und wird von Adjektiven<br />

auf -ny gebildet.<br />

pie±kny → pie±knis´ ‚Schönling’, dowcipny → dowcipnis´ ‚Witzbold’<br />

Die Suffixe -uch und -och (-ucha, -ocha) binden sich mit Stämmen auf -Ω-, -r-, -t- u.a.<br />

uparty → uparciuch/uparciucha ‚Sturkopf’, tΩusty → tΩus´cioch/tΩus´ciocha ‚Fettwanst’,<br />

stary → staruch/starucha ‚alter Knacker/alte Schachtel’, niedbaΩy → niedbaluch/niedbalucha<br />

‚schlampiger Kerl/Schlampe’<br />

Die Formationen auf -is´ haben eine eher ironische und diejenigen auf -uch und -och eine<br />

verächtliche Färbung.<br />

ten auf.<br />

Die Formative -us und -as treten auch in verschiedenen deadjektivischen Deriva-<br />

chytry → chytrus ‚Geizkragen’, dziki → dzikus ‚Wilder’, gruby → grubas ‚dicker<br />

Kerl’<br />

Die entsprechenden femininen Lexeme werden mit Hilfe <strong>des</strong> Suffixes -ka gebildet.<br />

chytruska ‚Geizkragen (Frau)’, grubaska ‚dicke Frau’<br />

Bezeichnungen von jungen Lebewesen ‚sΩonia±tko’<br />

Die Bezeichnungen von jungen Lebewesen <strong>des</strong> Typs sΩonia±tko ‚Elefantenkind’ werden<br />

unter der Rubrik der Nomina expressiva behandelt, da ihr Formativ -a±tko auch gleichzeitig<br />

Hypokoristika von weiblichen Vornamen bilden.<br />

sΩon´ → sΩonia±tko ‚Elefantenkind’, Zosia → Zosia±tko, Krysia → Krysia±tko<br />

<strong>Das</strong> Formativ -a±tko verbindet sich hauptsächlich mit den Stämmen von Substantiven, die<br />

Tiere bezeichnen, und bildet aus ihnen Bezeichnungen für die entsprechenden Jungtiere.<br />

lew → lwia±tko ‚Löwenjunges’, tygrys → tygrysia±tko ‚Tigerjunges’<br />

Diese Formationen sind nicht emotional neutral, denn sie sind immer mit dem Ausdruck<br />

einer gewissen Zärtlichkeit verbunden. Es handelt sich ursprünglich um deminutive Ableitungen<br />

von Bezeichnungen für Jungtiere auf -e±.<br />

ciele± → ciela±tko ‚Kalb’, prosie± → prosia±tko ‚Ferkel’, jagnie± → jagnia±tko ‚Lamm’<br />

Im heutigen Polnischen ist der Typ auf -e± jedoch nicht mehr produktiv. Bildungen dieses<br />

Typs gehören heute eher in den Bereich der Schriftsprache, während sich in der Umgangssprache<br />

die Bildungen auf -a±tko durchsetzen. In diesem Zusammenhang beginnen sie auch<br />

die hypokoristische Komponente abzubauen.

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