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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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176<br />

Pejorativa ‚kobiecina’<br />

2. Substantive<br />

Die übrigen Vertreter dieser Wortbildungkategorie bilden Lexeme mit unterschiedlichen<br />

Typen der negativen Bewertung (Pejorativa). Eines der häufigsten Formative ist das Suffix<br />

-ina (-yna). Es bildet Derivate mit folgender Bedeutung: Eine Person oder ein Gegenstand<br />

werden hinsichtlich ihrer bzw. seiner Gewöhnlichkeit oder Minderwertigkeit bewertet,<br />

wodurch die Färbung <strong>des</strong> Mitleids, der Geringschätzung oder gar der Verachtung entsteht.<br />

Als Stamm dienen Substantive aller drei Genera.<br />

urze±dnik → urze±dniczyna ‚kleiner mieser Beamter’, chΩopak → chΩopczyna ‚armer<br />

kleiner Junge’, miasto → mies´cina ‚elen<strong>des</strong> Nest’, kobieta → kobiecina ‚arme<br />

kleine Frau’<br />

Im Gegensatz zu den Formationen auf -isko, die sämtlich das neutrale Genus aufweisen,<br />

haben die Formationen dieses Typs kein einheitliches Genus. Es gilt: maskulin-personale<br />

Substantive behalten dieses Genus, alle anderen sind feminin.<br />

gΩupi urze±dniczyna ‚blöder Beamter’, straszna mies´cina ‚schreckliches Kaff’, miΩa<br />

kobiecina ‚nette kleine Frau’<br />

Die Bildung der entsprechenden Formationen ist mit lautlichen Alternationen verbunden.<br />

Die Ausdrücke mit pejorativer Bedeutungskomponente können Suffixe mit geringer<br />

Produktivität enthalten; z.B. -ica (-yca) bei Nomina feminativa.<br />

oder -al bei<br />

aktorzyca ‚Schmierenschauspielerin’, szefica ‚Bossin’<br />

nos → nochal ‚Zinken’ (Nase)<br />

Einige dieser Ausdrücke haben einen scherzhaften Charakter.<br />

Expressive deadjektivische Bildungen ‚maluch’<br />

Die deadjektivischen Derivate stellen sowohl in Bezug auf den Wortbildungstyp, als auch<br />

auf die Art der Expressivität eine eigene Gruppe dar. Es sind im Prinzip attributive Formationen,<br />

die die Bedeutung <strong>des</strong> adjektivischen Stammes verstärken, wodurch die Markierung<br />

mehr oder weniger im Rahmen der Ausgangsbedeutung verbleibt, also keine neuen Bedeutungskomponenten<br />

hinzukommen. So gehören nur diejenigen Derivate von Adjektiven<br />

den Pejorativa an, die eine im Allgemeinen als negativ bewertete Eigenschaft ausdrücken.<br />

niedbaΩy → niedbaluch ‚schlampiger Kerl’<br />

Die Adjektive, die eine neutral bewertete Eigenschaft ausdrücken, haben dagegen eine<br />

scherzhafte oder ironische Färbung.<br />

maΩy → maluch ‚Kleiner/Fiat 126’, porza±dny → porza±dnis´ ‚ordnungsliebender<br />

Mensch’

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