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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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2. Substantive<br />

skΩonny → skΩonnos´c´ ‚Neigung’, biaΩy → biaΩos´c´ ‚Weiße’, pracowity → pracowitosć´<br />

‚Fleiß’<br />

Es handelt sich um Qualitätsadjektive, nicht um Beziehungsadjektive. <strong>Das</strong> Formativ<br />

-os´c´ verbindet sich demnach nicht mit adjektivischen Stämmen, die ihrerseits wiederum<br />

von Substantiven abgeleitet sind. Beziehungsadjektive bezeichnen eine Eigenschaft in Beziehung<br />

zu einem anderen Gegenstand.<br />

keine Bildung von: ojcowski ‚väterlich’, wiejski ‚dörflich’, drewniany ‚hölzern’<br />

Adjektive dieses Typs können nur dann als Basis für eine Bildung mit -os´c´ dienen, wenn<br />

im Laufe der Übertragung der Bedeutung quasi eine Qualität entsteht:<br />

papierowosć´ postaci ‚Künstlichkeit der Figur’ (z.B. in der Literatur)<br />

Einen häufigen Gebrauch dieser von der Norm nicht immer akzeptierten Bildung bei ursprünglich<br />

reinen Beziehungsadjektiven findet man vor allem bei Termini aus den Bereichen<br />

der Wissenschaft und der Technik. Die Sprachpflege versucht vor allem die Bildungen<br />

mit -os´ciowy zu unterbinden. Neben den <strong>des</strong>ubstantivischen sind die deverbalen Adjektive<br />

von der Bildung eines Nomen essendi ausgeschlossen wie we±drowny ‚Wander-’.<br />

Trotz der genannten Einschränkungen werden die Formationen mit -os´c´ ziemlich regelmäßig<br />

gebildet. Sie erfreuen sich einer großen Produktivität und werden sowohl aus Benennungs-<br />

als auch aus syntaktischen Gründen verwendet. Es gibt eine große Anzahl von individuellen<br />

Bildungen, die nicht immer von der Norm akzeptiert werden. Wenn es bereits<br />

ältere, nach heute unproduktivem Muster gebildete Nomina essendi gibt, setzen sich die<br />

regulären Bildungen nicht durch:<br />

dobroc´ statt *dobros´c´ ‚Güte’, ciepΩo statt *ciepΩos´c´ ‚Wärme’, pustka statt *pustos´c´<br />

‚Leere’, zdrowie statt *zdrowosć´ ‚Gesundheit’, smutek statt *smutosć´ ‚Traurigkeit’<br />

Neben der Bedeutungskomponente, die sich aus der Struktur ergibt, nämlich die Existenz<br />

eines Zustan<strong>des</strong> oder einer Haltung auf der Grundlage <strong>des</strong> Besitzens <strong>des</strong> durch das Adjektiv<br />

genannten Merkmals, können die Substantive mit -os´c´ weitere Komponenten aufweisen.<br />

Häufig können sie den Gegenstand bezeichnen, dem das besagte Merkmal zukommt.<br />

Typ ‚lenistwo’<br />

rzadkos´c´ ‚Seltenheit = eine Sache, die selten ist’, osobliwos´c´ ‚Sonderbarkeit = eine<br />

Sache, die sonderbar ist’<br />

<strong>Das</strong> Formativ -stwo (-ctwo) bildet Nomina essendi, die durch den Bezug zu einem Substantiv<br />

oder zu einem Substantiv und gleichzeitig einem Adjektiv motiviert sind.<br />

bohaterstwo – bycie bohaterem ‚Heldenhaftigkeit’ – bohaterska postawa ‚Heldenmut’<br />

Es gibt nur wenige Lexeme dieses Typs, die von Adjektiven abgeleitet sind:<br />

lenistwo ‚Faulheit’, Ωakomstwo ‚Naschhaftigkeit’

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