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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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1.5. Kategorien 143<br />

Korrespondierende Kategorien werden im weiteren Text <strong>des</strong> Teils ‚<strong>Das</strong> Wort’ in verschiedenem<br />

Umfang behandelt. <strong>Das</strong> entspricht der gegenwärtigen Grammatikforschung und<br />

-schreibung, in der viele dieser Kategorien keinen klassischen Gegenstand bilden. Sie werden<br />

auch im vorliegenden Abschnitt nur erwähnt mit dem Ziel, diesen Kategorien einen<br />

systematischen Ort zuzuweisen. Dieser Ort ist die dem Format der Kategorienelemente<br />

entsprechende Sprachebene: Die obige Aufzählung verläuft vom Format lexikalischer<br />

Stamm (Ebene der Lexik) über die Formate Wortform (Morphologie), Elementarsatz<br />

(Syntax) und Text (Textlinguistik) hin zu den funktional-semantischen Kategorien, die<br />

weder auf ein Format noch auf einen grammatischen oder lexikalischen Status festgelegt<br />

sind. Die Satz- und Textfunktionen werden an dieser Stelle nicht weiter erwähnt, eine ausführlichere<br />

Behandlung findet sich im Kapitel zum Kasus und zu den <strong>Verb</strong>kategorien. Ohnehin<br />

gibt es nicht zu jeder morphologischen oder morpho-grammatischen Transpositionskategorie<br />

korrespondierende Kategorien aller Formate. So gibt es z.B. zum Tempus<br />

keine korrespondierende lexiko-grammatische Kategorie.<br />

Funktional-semantische Kategorien<br />

Als funktional-semantische Kategorien werden Mengen von sprachlichen Form-Funktions-<br />

Einheiten aus den Inventaren verschiedener Ebenen und Paradigmen bezeichnet, deren<br />

Bedeutungen ein und derselben semantischen oder pragmatischen Kategorie angehören. So<br />

gehören zur funktional-semantische Kategorie der Temporalität neben den Tempora auch<br />

temporale Adverbien wie dzis´, dzisiaj ‚heute’, Präpositionen und Konjunktionen wie przed<br />

‚vor’, kiedy ‚wenn’, Substantive wie rok ‚Jahr’ und Adjektive mΩody ‚jung’. Für die Definition<br />

solcher Kategorien und die Klassifikation der Einheiten wird nur die funktionale<br />

Seite herangezogen.<br />

Funktional-semantische Kategorien haben eine gestufte innere Struktur, d.h. in aller<br />

Regel min<strong>des</strong>tens ein Zentrum und eine oder mehrere Peripherien. Im Zentrum befindet<br />

sich meist eine morphologische Kategorie, z.B. in der Temporalität die Kategorie Tempus.<br />

Im Folgenden wird kurz auf Kategorien eingegangen, in der sich neben einer morphologischen<br />

Kategorie als Zentrum auch die entsprechenden erweiterten morphologischen Kategorien<br />

befinden.<br />

Bei der Aspektualität bildet der Aspekt das Zentrum und die Phasenverben (zaczynac´<br />

‚beginnen’, kon´czyc´ ‚enden’) eine wichtige Peripherie. Daneben gehören z.B. auch<br />

Adverben wie cze˛sto ‚oft’, zawsze ‚immer’ oder nagle ‚plötzlich’ zu dieser Kategorie.<br />

Ein Zentrum der Modalität ist der Modus. Eine wichtige Peripherie sind Modalauxiliare<br />

wie trzeba ‚man muss’, moz˙na ‚man kann’, wolno ‚man darf’.<br />

Bei semantischen Kasus bilden die Kasusendungen mit ihren Funktionen einen<br />

Kern der funktional-semantischen Kategorie, die Präpositionen die wichtigste Peripherie.<br />

Beispiele für Korrespondenzkategorien finden sich in den folgenden Tabellenzeilen<br />

(ohne syntaktische und textlinguistische Kategorien):

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