slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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134 1. Grundlagen vationalen Kategorien wie dem Aspekt und dem klassifikatorischen Genus des Substantivs zu den morphologischen Kategorien (2). Diese enthalten prinzipiell synthetische Wortformen, deren grammatische Funktionen die Wortart nicht verändern. Die morphologischen Kategorien sind wiederum das Zentrum der morpho-grammatischen Kategorien (3). Zu diesen gehören neben den morphologischen Kategorien solche mit schwächerer Grammatizität: die morphologischen Transpositionskategorien (z.B. Partizipien), welche die Wortart verändern, die lexiko-grammatischen Kategorien (z.B. in/transitive Verben), deren Funktion lexikalisch fundiert ist, und die erweiterten morphologischen Kategorien (z.B. Modal- Phrasen wie moz˙na zakryc´), die keine strengen oppositiven Paradigmen bilden. Das Verhältnis der Kategorientypen ist im folgenden Diagramm abgebildet: Art der Kategorie Flexion 1. flektivische Kategorien z.B. Kasus grammat. Derivation grammat. Klassifikation Erweiterte morphol. Kategorien 3. Morpho-grammatische Kategorien 2. Morphologische Kategorien 1.5.2. Die morphologischen Kategorien Die flektivischen Kategorien 2.1 derivationale Kategorien z.B. Aspekt 2.2 klassifikatorische- Kategorie Genus des Subst. System der morpho-grammatischen Kategorien 3.1 lexiko-semantische Kategorien z.B. in/transitive Verben 3.2 Transpositionskategorien z.B. Partizip 3.3 Erweiterte morphologische Kategorien z.B. Modalphrasen Bei den flektivischen Kategorien entspricht dem Austausch der Funktionen typischerweise die Substitution von grammatischen Morphemen. Ersatzweise kann die Markierung analytisch – durch Funktionswort und Affix – geschehen. Die markierenden Morpheme sind formal und funktional obligatorisch.

1.5. Kategorien 135 Funktion(en) x, … (Stamm z)+Affix x Funktion(en) y, … (Stamm z)+Affix y Allgemeines Schema der flektivischen Kategorien Da die flektivischen Kategorien unten näher behandelt werden, zählen wir in der folgenden Tabelle nur die Kategorien und ihre Bedeutungen auf, die im Polnischen entsprechend der Definition flektivisch sind. Morphologisches Paradigma Teilparadigmen (Träger der grammatischen Funktionen) Morphologische Kategorien Substantiv-Flexion Substantiv-Deklinationen Numerus, Kasus Adjektiv-Flexion Adjektiv-Deklinationen Genus, Numerus, Kasus Verb-Flexion Verb-Konjugationen Tempus, Numerus, Person, Modus, Infinitiv Die Flexionen im Polnischen Der Infinitiv ist in die Verbflexion aufzunehmen, weil er funktional in Opposition zu den anderen flektivischen Kategorien steht. Seine Funktion ist die Markierung der Abwesenheit der anderen flektivischen Funktionen des Verbs – der Person, des Modus, des Tempus, des Numerus, des Genus. Typisch für flektivische Affixe ist, dass sie mehrere grammatische Funktionen verschiedener grammatischer Kategorien zugleich markieren können, und dass umgekehrt die Funktionen, z.B. die des Akkusativs der Adjektive, durch verschiedene Endungen ausgedrückt werden. Es gibt jedoch auch Ausnahmen: das Flexionssuffix {-Ω-} hat nur die Tempusbedeutung ‚präterital’. Die derivationalen morphologischen Kategorien Der pf. Aspekt wird von der lexikalischen Bedeutung von odkryc´ ‚entdecken’ impliziert, in Opposition dazu steht der ipf. Aspekt, markiert durch das Suffix in odkrywac´. Der ipf. Aspekt ist eine semantische Implikation des lexikalischen Stammes von budowac´´ ‚bauen’. Lexikalische Stämme sind also Träger grammatischer Aspektfunktionen. Träger einer grammatischen Funktionen ist auch das grammatische Affix, mit dem von einem Stamm ein Derivat abgleitet wird. Es ist aufgrund einer allgemeinen Regel voraussagbar, dass der Stamm des pf. Verbs mit einem Suffix kombiniert werden kann, welches zu einem Derivat mit der Funktion ‚imperfektiv’ führt, und dass das Suffix eine Variante von {-iwa-, -ywa-,

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1. Grundlagen<br />

vationalen Kategorien wie dem Aspekt und dem klassifikatorischen Genus <strong>des</strong> Substantivs<br />

zu den morphologischen Kategorien (2). Diese enthalten prinzipiell synthetische Wortformen,<br />

deren grammatische Funktionen die Wortart nicht verändern. Die morphologischen<br />

Kategorien sind wiederum das Zentrum der morpho-grammatischen Kategorien (3). Zu<br />

diesen gehören neben den morphologischen Kategorien solche mit schwächerer Grammatizität:<br />

die morphologischen Transpositionskategorien (z.B. Partizipien), welche die Wortart<br />

verändern, die lexiko-grammatischen Kategorien (z.B. in/transitive <strong>Verb</strong>en), deren Funktion<br />

lexikalisch fundiert ist, und die erweiterten morphologischen Kategorien (z.B. Modal-<br />

Phrasen wie moz˙na zakryc´), die keine strengen oppositiven Paradigmen bilden. <strong>Das</strong> Verhältnis<br />

der Kategorientypen ist im folgenden Diagramm abgebildet:<br />

Art der Kategorie<br />

Flexion 1. flektivische<br />

Kategorien<br />

z.B. Kasus<br />

grammat.<br />

Derivation<br />

grammat.<br />

Klassifikation<br />

Erweiterte<br />

morphol.<br />

Kategorien<br />

3. Morpho-grammatische Kategorien<br />

2. Morphologische Kategorien<br />

1.5.2. Die morphologischen Kategorien<br />

Die flektivischen Kategorien<br />

2.1 derivationale Kategorien<br />

z.B. Aspekt<br />

2.2 klassifikatorische-<br />

Kategorie<br />

Genus <strong>des</strong> Subst.<br />

System der morpho-grammatischen Kategorien<br />

3.1 lexiko-semantische<br />

Kategorien<br />

z.B. in/transitive <strong>Verb</strong>en<br />

3.2 Transpositionskategorien<br />

z.B. Partizip<br />

3.3 Erweiterte morphologische<br />

Kategorien<br />

z.B. Modalphrasen<br />

Bei den flektivischen Kategorien entspricht dem Austausch der Funktionen typischerweise<br />

die Substitution von grammatischen Morphemen. Ersatzweise kann die Markierung analytisch<br />

– durch Funktionswort und Affix – geschehen. Die markierenden Morpheme sind<br />

formal und funktional obligatorisch.

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