slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
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120 1. Grundlagen besteht diese Möglichkeit nicht. Bei den Pronominalsubstantiven entspricht der referenzsemantischen Funktion eine deiktische und/oder anaphorische lexikalische Bedeutung. Bei Substantiv-Kardinalia besteht sie in der Zählung von Objekten, vgl. siedem kotów. 1.4.2. Adjektive (przymiotniki) Syntaktisch gesehen ist das Adjektiv ein Wort, das einem Substantiv ohne Begleiter untergeordnet sein kann und dem ein Verb nicht übergeordnet sein kann. Morphologisch ist das Adjektiv ein dekliniertes Wort mit spezifischen Endungen für Kasus, Numerus, Genus und grammatischen Morphemen für die Komparation. Adjektive bezeichnen Eigenschaften oder als Eigenschaft konzipierte Entitäten. 1.4.2. Verben (czasowniki) Syntaktisch ist ein (Voll-)Verb ein Inhaltswort, das im einfachen Satz einem anderen Inhaltswort übergeordnet und selbst keinem Inhaltswort untergeordnert sein kann (d.h. das in Prädikatsfunktion auftreten kann), ohne mit einem Auxiliar kombiniert zu sein. Morphologisch gesehen verfügen Verben über paradigmatische Oppositionen für Tempus, Aspekt, Modus, Genus verbi, Person, Genus und Numerus. Vollverben bezeichnen aktionale Situationen (= Vorgänge und Zustände). Auxiliare verfügen meist über paradigmatische Oppositionen der Vollverben, sind aber nur morphologisch ‚Verben’, gehören jedoch nicht zur Wortart Verb. 1.4.3. Adverben (przysΩo´wki) Das Adverb ist syntaktisch ein Wort, das einem Verb untergeordnet und nicht dessen Argument sein kann. Morphologisch verfügen Adverben in der Regel über Komparationsparadigmen, dies gilt jedoch nicht für Pronominaladverben. Lexikalisch sind Adverben in aller Regel entweder rekategorisierte Adjektive wie tanio, dobrze, po polsku, … oder Pronomen, also PronominalAdverben wie teraz, tutaj, jak … 1.4.4. Funktionswörter gliedern sich in grammatische und pragmatische Wörter: Die grammatischen Wörter sind syntaktische Begleiter – Präpositionen (przyimki), Konjunktionen (spo´jniki) – oder Auxiliare (sΩowa posiΩkowe). Syntaktische Begleiter sind Funktionswörter für Relationen zwischen Satzgliedern oder Teilsätzen, entweder als Begleiter verschiedenartiger Konstituenten und regierendes Wort eines Substantivs (Präpositionen) oder als Begleiter gleichartiger Konstituenten (Konjunktionen). Auxiliare (Kopulae wie byc´, Temporalauxiliare, Diatheseauxiliare, Modalauxiliare, Phasenauxiliare) markieren zusammen mit nicht finiten Wortformen von Inhaltswörtern (Adjektiven, Substantiven, Infinitiven) das Prädikat des Elementarsatzes. Die pragmatischen Wörter sind Funktionswörter ohne satzgliedrelationale, mit pragmatischer und ohne semantische, d.h. für den logischen Wahrheitswert nicht relevanter
1.4. Wortarten 121 Funktion. Partikeln sind syntaktische Wörter mit pragmatischer Relation zur gegebenen oder zu anderen Äußerungen, vgl. chyba ‚wahrscheinlich’, wprawdzie ‚tatsächlich’, moz˙e ‚vielleicht’, oczywis´cie ‚natürlich’. Sie sind lexikalisch gesehen für Einstellungen, bestimmte illokutive Akte oder die Realisierung pragmatischer Maximen relevant. Interjektionen bilden immer eine autonome Äußerung, mit ihnen werden expressive Akte vollzogen. Sie können eine affektive expressive Funktion haben, vgl. oj, brr oder eine lautmalende (‚onomatopoetische’) Form, vgl. ciach, bzz und sie haben dann meist keinen Bezug zu anderen Äußerungen, wie dies bei pragmatische Formeln wie czes´c´, dzie˛kuje, tak der Fall ist. grammatische Wörter pragmatische Wörter syntaktische Begleiter Auxiliare Präpositionen Konjunktionen Kopulae, Temporalverben, formbildende Wörter u.a. Funktionswörter Partikeln Interjektionen Neben den erwähnten kreuzenden Wortarten der Pronomen und Numeralia, die ihre Konstitution gemeinsamen lexikalischen Eigenschaften verdanken, ist als weitere klassische, aber heute nur noch selten beachtete kreuzende Wortart das Nomen zu erwähnen, das die Substantive und Adjektive aufgrund ihrer gemeinsamen morphologischen Eigenschaften umfasst (unter angelsächsischem Einfluss wird in der Germanistik gelegentlich ‚Nomen’ (< ‚noun’) auch für ‚Substantiv’ gebraucht. Als neuere kreuzende Wortart ist die Kategorie der Konnektoren zu nennen. Sie verbinden Elemente eines Textes ab Satzgröße (‚transphrastische Funktion’) und tragen dadurch zu dessen Kohärenz bei. In der Kategorie werden Einheiten verschiedener Wortarten mit gemeinsamer syntaktischer einschließlich textlinguistischer Funktion zusammengefasst, als Minimum gehören dazu Konjunktionen wie bo, wie˛c 1. ‚denn, weil’, Adverben mit anaphorischer oder taxischer Funktion wie potem ‚dann’, dlatego ‚deshalb’ und Partikel wie wie˛c 2. ‚denn’. Konnektive Funktion können darüber hinaus Formeln (po pierwsze ‚erstens’, w kon´cu ‚letzendlich’) oder ganze Wortfügungen und Sätze (jak zostaΩo zademonstrowane ‚wie gezeigt wurde’) haben. Das Funktionswort nie ‚nicht’ steht außerhalb der Wortarten (traditionell wird es zu den Partikeln gezählt, es hat jedoch keine pragmatische, sondern semantische Funktion). Insbesondere Wörter ohne Flexion können mehreren Wortarten angehören, z.B. oczywisćie Partikel ‚offensichtlich’, Interjektion ‚Sicher! (als Antwort)’.
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1.4. Wortarten 121<br />
Funktion. Partikeln sind syntaktische Wörter mit pragmatischer Relation zur gegebenen<br />
oder zu anderen Äußerungen, vgl. chyba ‚wahrscheinlich’, wprawdzie ‚tatsächlich’, moz˙e<br />
‚vielleicht’, oczywis´cie ‚natürlich’. Sie sind lexikalisch gesehen für Einstellungen, bestimmte<br />
illokutive Akte oder die Realisierung pragmatischer Maximen relevant. Interjektionen<br />
bilden immer eine autonome Äußerung, mit ihnen werden expressive Akte vollzogen.<br />
Sie können eine affektive expressive Funktion haben, vgl. oj, brr oder eine lautmalende<br />
(‚onomatopoetische’) Form, vgl. ciach, bzz und sie haben dann meist keinen Bezug zu<br />
anderen Äußerungen, wie dies bei pragmatische Formeln wie czes´c´, dzie˛kuje, tak der Fall<br />
ist.<br />
grammatische Wörter pragmatische Wörter<br />
syntaktische Begleiter Auxiliare<br />
Präpositionen<br />
Konjunktionen<br />
Kopulae, Temporalverben,<br />
formbildende Wörter u.a.<br />
Funktionswörter<br />
Partikeln<br />
Interjektionen<br />
Neben den erwähnten kreuzenden Wortarten der Pronomen und Numeralia, die ihre Konstitution<br />
gemeinsamen lexikalischen Eigenschaften verdanken, ist als weitere klassische,<br />
aber heute nur noch selten beachtete kreuzende Wortart das Nomen zu erwähnen, das die<br />
Substantive und Adjektive aufgrund ihrer gemeinsamen morphologischen Eigenschaften<br />
umfasst (unter angelsächsischem Einfluss wird in der Germanistik gelegentlich ‚Nomen’<br />
(< ‚noun’) auch für ‚Substantiv’ gebraucht.<br />
Als neuere kreuzende Wortart ist die Kategorie der Konnektoren zu nennen. Sie<br />
verbinden Elemente eines Textes ab Satzgröße (‚transphrastische Funktion’) und tragen<br />
dadurch zu <strong>des</strong>sen Kohärenz bei. In der Kategorie werden Einheiten verschiedener Wortarten<br />
mit gemeinsamer syntaktischer einschließlich textlinguistischer Funktion zusammengefasst,<br />
als Minimum gehören dazu Konjunktionen wie bo, wie˛c 1. ‚denn, weil’, Adverben<br />
mit anaphorischer oder taxischer Funktion wie potem ‚dann’, dlatego ‚<strong>des</strong>halb’ und Partikel<br />
wie wie˛c 2. ‚denn’. Konnektive Funktion können darüber hinaus Formeln (po pierwsze<br />
‚erstens’, w kon´cu ‚letzendlich’) oder ganze Wortfügungen und Sätze (jak zostaΩo zademonstrowane<br />
‚wie gezeigt wurde’) haben.<br />
<strong>Das</strong> Funktionswort nie ‚nicht’ steht außerhalb der Wortarten (traditionell wird es<br />
zu den Partikeln gezählt, es hat jedoch keine pragmatische, sondern semantische Funktion).<br />
Insbesondere Wörter ohne Flexion können mehreren Wortarten angehören, z.B.<br />
oczywisćie Partikel ‚offensichtlich’, Interjektion ‚Sicher! (als Antwort)’.