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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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1.1. Funktionen 103<br />

schiedenen Rektionsmodellen oder verschiedene lexikalische Bedeutungen eines Substantivs<br />

verschiedenen Belebtheitsfunktionen entsprechen:<br />

• Der Standardbedeutung von kur ‚Hahn’ entspricht die Kategorie ‚maskulin belebt’,<br />

der Bedeutung kur 2. ‚Brand’, s. czerwony kur ‚roter Hahn’, entspricht die<br />

Kategorie ‚maskulin unbelebt’.<br />

• Den Bedeutungen von mys´lec´ 1. ‚denken, meinen; (sich) denken’, 2. ‚nachdenken’,<br />

3. ‚denken an; sich erinnern’ entsprechen verschiedene Rektionsmodelle,<br />

vgl. zu 1.: m. cos´, o czyms´, … zu 2. o czyms´, m. dΩugo ohne Objekt …; zu 3. m.<br />

o czyms´/kims´. Auch unterscheiden sich die 1. und 3. Bedeutung in der lexikalischen<br />

aktionalen Funktion von der 2. Bedeutung. Anders als in den Bedeutungen<br />

1. und 3. kann mys´lec´ 2. mit progressiver Funktion, d.h. in Kontexten wie<br />

kiedy A. jeszcze mys´laΩ, B. podpisywaΩ juz˙ umowe˛ ‚während A. noch nachdachte,<br />

unterschrieb B. schon den Vertrag’ verwendet werden.<br />

Der Wechsel zwischen verschiedenen grammatischen Funktionen muss jedoch nicht immer<br />

mit Polysemie einhergehen, er kann auch den Varianten ein und derselben Bedeutung (den<br />

Varianten eines Lexems) entsprechen. Im Fall <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s mys´lec´ sind für die 1. und 2. Bedeutung<br />

verschiedene Rektionsmodelle aufgeführt, die Bedeutungsvarianten von mys´lec´ 1.<br />

bzw. von mys´lec´ 2. konstituieren. Auch sind die lexikalischen aktionalen Funktionen in der<br />

1. und 3. Bedeutung verschieden: Ereignis- und stative Funktion alternieren hier und konstituieren<br />

ebenfalls Bedeutungsvarianten. Die Varianz wird deutlich an der Partnerbeziehung<br />

zum pf. pomys´lec´ (in der Bedeutung 1./3.; vgl. z.B. pomys´laΩem 1. sobie, z˙e …,). Sie<br />

besteht jeweils nur zwischen pomys´lec´ 1./3. und der Ereignis-Variante von mys´lec´ 1./3., zur<br />

stativen Bedeutungsvariante besteht keine Partnerbeziehung (stative <strong>Verb</strong>en haben keine<br />

Standard-Aspektpartner). Der Alternation der lexikalischen aktionalen Funktionen entspricht<br />

wiederum eine Alternation in der Aspektpartnerschaft.<br />

Im Fall der lexikalischen Alternation zwischen Bezugs- und Qualitätsbedeutung<br />

von Adjektiven, vgl. diabelski, s´win´ski, ludzki gibt es formale und funktionale Beschränkungen<br />

bei der Bildung von Komparationsformen, die semantisch möglich, aus Normgründen<br />

aber ausgeschlossen oder stilistisch markiert sind. So ist, wenn überhaupt, nur die<br />

analytische Komparationsform möglich, vgl. bardziej diabelski/s´win´ski, aber *bardziej<br />

ludzki.<br />

In der folgenden Tabelle findet sich eine Liste grammatischer Alternationen verschiedener<br />

Art:

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