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Information für Lehrkräfte der Berufsschulen

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<strong>Information</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrkräfte</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Berufsschulen</strong><br />

2001/5 jr<br />

10 Jahre Litronic ®<br />

Xenon-Lichtanlagen von Bosch - ein Überblick<br />

Inhaltsübersicht<br />

1. PRINZIP DER GASENTLADUNG 2<br />

2. ANWENDUNGEN DER GASENTLADUNG 3<br />

3. DIE LITRONIC ® -SYSTEM-GENERATIONEN 3<br />

3.1 LITRONIC ® 1 3<br />

3.2 LITRONIC ® 2.X 5<br />

3.3 LITRONIC ® 4.X 7<br />

3.3.1 Bilitronic ® 9<br />

4. DAS SYSTEM LITRONIC ® (GENERATIONSÜBERGREIFEND) 12<br />

4.1 FUNKTION DER GASENTLADUNGSLAMPE 12<br />

4.2 DAS ELEKTRONISCHE VORSCHALTGERÄT (EVG) 12<br />

4.3 BETRIEBSZUSTÄNDE DER LITRONIC ® 13<br />

4.3.1 Zündung 13<br />

4.3.2 Übernahme (Sofort-Licht) 13<br />

4.3.3 Schneller Lichtanlauf 13<br />

4.3.4 Dauerbetrieb 13<br />

4.4 SICHERHEITSMAßNAHMEN 14<br />

4.4.1 Gefährliche Hochspannung / Ströme 14<br />

4.4.2 Verbrennungsgefahr 14<br />

4.4.3 Explosionsgefahr 14<br />

4.4.4 Lichtbogen 15<br />

4.4.5 Behandlung <strong>der</strong> Gasentladungslampe 15<br />

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1. Prinzip <strong>der</strong> Gasentladung<br />

Beim Durchgang des elektrischen Stroms<br />

durch einen von Gasen o<strong>der</strong> Dämpfen<br />

gefüllten Raum wird zumeist Wärme, Licht<br />

und Schall abgegeben.<br />

Bei diesem Vorgang werden im Gas vorhandene<br />

geladene Teilchen durch das<br />

elektrische Feld zwischen zwei geladenen<br />

Elektroden beschleunigt.<br />

Beim Aufprall (Anstoß) auf an<strong>der</strong>e nicht<br />

geladene Teilchen geben sie Teile ihrer<br />

Ladung ab und erzeugen somit<br />

Ladungsträgerlawinen. Dieser Vorgang<br />

wird auch mit Stoßionisation bezeichnet.<br />

Unter Ionisation versteht man die<br />

Versetzung neutraler materieller Teilchen<br />

in einen elektrisch geladenen Zustand.<br />

Die Ladungsträgerlawinen bewirken letztlich<br />

den Durchschlag (Blitz, Zündfunke).<br />

Der Durchschlag ist abhängig von <strong>der</strong><br />

Gasart, dem Gasdruck und dem Abstand<br />

<strong>der</strong> Elektroden.<br />

Er erfolgt bei Zündspannungen von wenigen<br />

Volt bis hin zu 100 Millionen Volt<br />

(atmosphärischer Blitz).<br />

Sobald die elektrische Anregungsengie<br />

die Temperatur <strong>der</strong> Elektroden erhöht hat,<br />

werden von <strong>der</strong> Kathode Elektronen freigesetzt.<br />

Damit ist <strong>der</strong> Vorgang <strong>der</strong> selbständigen<br />

Entladung eingeleitet.<br />

Während dieser Phase ist eine im<br />

Vergleich zur Zündspannung wesentlich<br />

geringere Brennspannung nötig.<br />

Die Stromstärke steigt, soweit dies <strong>der</strong><br />

äußere Stromkreis erlaubt.<br />

Bei Temperaturen bis 10000°K erfolgt eine<br />

intensive Lichtabgabe im Bereich <strong>der</strong><br />

Elektroden und aus <strong>der</strong> dazwischen liegenden<br />

bogenförmigen Plasmasäule. Mit<br />

Plasma wird das leuchtende, elektrisch<br />

leitende Gasgemisch bezeichnet. Bei<br />

Unterschreiten <strong>der</strong> <strong>für</strong> den momentanen<br />

Zustand charakteristischen Löschspannung<br />

endet die Entladung, d. h. <strong>der</strong><br />

Lichtbogen erlischt.<br />

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2. Anwendungen <strong>der</strong><br />

Gasentladung<br />

Technische Anwendungen <strong>der</strong><br />

Gasentladung sind:<br />

- Funkenstrecke als Schaltelement<br />

- Lichtbogenschweißen<br />

- Funkenzündung <strong>für</strong> die Verbrennung<br />

von Gasen<br />

- Entladungslampen<br />

- Hochdruck-Bogenlampen<br />

3. Die Litronic-System<br />

Generationen<br />

Im folgenden sind alle bisher von Bosch<br />

erschienenen Litronic-Systeme aufgeführt.<br />

Beson<strong>der</strong>s zu beachten sind die charakteristischen<br />

Erkennungs- bzw. Unterscheidungsmerkmale<br />

<strong>der</strong> Systeme.<br />

3.1 Litronic 1<br />

Abb.1: 1991 ging die Bosch-Erfindung Litronic im 7er BMW in Serie<br />

Das erste System <strong>der</strong> Litronic-Reihe<br />

wurde als Poly-Ellipsoid-System-(PES)-<br />

Abblendscheinwerfer verwirklicht und<br />

bestand aus folgenden Komponenten:<br />

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zu Abb. 1:<br />

1 = Lampeneinheit;<br />

im Bild links <strong>der</strong> Fernlichtscheinwerfer<br />

(Halogen), rechts <strong>der</strong> Abblendscheinwerfer<br />

(Xenon)<br />

2 = Hochspannungsteil ("Zündgerät")<br />

3 = Steuergerät<br />

Abb.3: D1-Lampe<br />

Abb.2: Adapter (versehen mit dem Hochspannungspfeil)<br />

<strong>für</strong> die Aufnahme <strong>der</strong> D1-Xenonlampe<br />

Anmerkung:<br />

Die Komponenten 2 und 3 werden<br />

zusammenfassend auch mit dem Begriff<br />

"Elektronisches Vorschaltgerät" (EVG)<br />

bezeichnet.<br />

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3.2 Litronic 2.x<br />

Mit <strong>der</strong> Litronic 2.0 wurde an die erfolgreiche<br />

Einführung <strong>der</strong> Litronic 1 angeknüpft.<br />

Abb.4: Litronic-Scheinwerfer im Fahrzeug<br />

eingebaut. Hier die PES-Ausführung<br />

(Poly-Ellipsoid-System) <strong>der</strong> Litronic 2.0:<br />

In Abb. 5 ist exemplarisch ein Litronic 2.0-<br />

Scheinwerfer (obigen Fahrzeugs) in geöffnetem<br />

Zustand zu sehen. Im Deckel (1)<br />

des Scheinwerfers befindet sich das<br />

Zündgerät in schwarzer Ausführung -<br />

wichtigstes Unterscheidungsmerkmal <strong>für</strong><br />

die Version 2.0.<br />

Weitere Einzelheiten in Abb. 5:<br />

(2)<br />

Gasentladungslampe D2S (S steht <strong>für</strong><br />

Spot, also Lampe - ohne aufgedruckten<br />

Abschatter - <strong>für</strong> Projektionsscheinwerfer)<br />

(3)<br />

Motor <strong>für</strong> Leuchtweitenregulierung<br />

(4)<br />

Elektrischer Steckanschluß <strong>für</strong> die Ankopplung<br />

im Kotflügel<br />

Das Steuergerät befindet sich bei diesem<br />

Fahrzeug im Kofferraum an <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Seitenwand.<br />

Abb.4:<br />

Litronic-Scheinwerfer<br />

im Fahrzeug<br />

eingebaut<br />

Abb.5:<br />

Litronic-Scheinwerfer<br />

in geöffnetem<br />

Zustand<br />

Abb.6:<br />

Gasentladungslampe<br />

D2S mit<br />

<strong>der</strong> Codierung<br />

(Pfeile) <strong>für</strong> die<br />

Einbauposition<br />

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In Abb. 7 ist ein Steuergerät des Systems<br />

Litronic 2.1 zu sehen. Es ist nur über die<br />

Bestellnummer von einem Steuergerät<br />

<strong>der</strong> Version 2.0 zu unterscheiden.<br />

Ein offensichtliches Unterscheidungsmerkmal<br />

<strong>für</strong> die Systemgeneration ist, wie<br />

oben schon angesprochen, die Farbe des<br />

Zündgeräts, welches im Falle <strong>der</strong> Version<br />

2.1 weiß ist. Hier das Zündgerät des<br />

Scheinwerfers aus Abb. 7 (Abb. 8).<br />

Abb.9:<br />

Scheinwerfer mit Steuer-gerät,<br />

Version Litronic 2.1<br />

Abb.8:<br />

Zündgerät mit Litronic 2.1<br />

Abb.7:<br />

Steuergerät des<br />

Systems Litronic 2.1<br />

an einem exemplarischen<br />

Einbauort<br />

Abb.10:<br />

weißes Zündgerät (Pfeil) des<br />

Scheinwerfers aus Abb. 9<br />

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3.3 Litronic 4.x<br />

Eine nächste Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Litronic 2.x ist die Generation 4.x. Sie<br />

zeichnet sich insbeson<strong>der</strong>e durch einen<br />

weiteren Quantensprung in <strong>der</strong> Verringerung<br />

<strong>der</strong> Baugröße des Steuergeräts<br />

aus.<br />

Außerdem ist im Steuergerät <strong>der</strong> Generation<br />

4.x neben <strong>der</strong> Regeleinheit <strong>für</strong> die<br />

Gasentladungslampe auch die Regeleinheit<br />

<strong>für</strong> die Leuchtweite integriert.<br />

Im folgenden jeweils ein Beispiel <strong>der</strong><br />

Generation 4.x eines Reflexions- und<br />

eines PES- (Linsen-) Systems:<br />

Abb.11/12: Reflexions-Scheinwerfer <strong>der</strong> Litronic-Generation 4.x; daneben die<br />

zugehörige Gasentladungslampe D2R (deutlich zu sehen: <strong>der</strong> aufgedruckte Abschatter)<br />

Abb.13: PES- (Projektions-) Scheinwerfer <strong>der</strong> Litronic-Generation 4.x<br />

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Eine weitere wesentliche Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>der</strong> Generation 4.x ist die Diagnosefähigkeit<br />

des Systems per Eigendiagnose. Tritt<br />

ein Fehler in <strong>der</strong> Licht- o<strong>der</strong> Leuchtweitenregelung<br />

(LWR) auf, so wird dieser<br />

Fehler im Fehlerspeicher des Steuergeräts<br />

abgelegt. Diese Fehler können<br />

dann mittels Diagnosetester in <strong>der</strong><br />

Werkstatt ausgelesen werden.<br />

Im folgenden Bild sind auch die<br />

Komponenten <strong>der</strong> automatischen LWR<br />

(ALWR) zu sehen:<br />

Abb.14: Komponenten <strong>der</strong> Litronic 4.x<br />

Neben dem Steuergerät (1) sind hier auch<br />

die Drehwinkelsensoren (2) <strong>für</strong> Vor<strong>der</strong>und<br />

Hinterachse zur Ermittlung des<br />

Beladungs- und Nickzustands des<br />

Fahrzeugs zu sehen. Ein Schrittmotor (3)<br />

kommt bei <strong>der</strong> sog. dynamischen ALWR<br />

zum Einsatz, um eine schnelle und präzise<br />

Regulierung <strong>der</strong> Leuchtweite bei<br />

Beschleunigungs- und Verzögerungssituationen<br />

des Fahrzeugs zu ermöglichen.<br />

Abb.15: DC-Motor <strong>für</strong> LWR<br />

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Bei <strong>der</strong> statischen LWR hingegen wird ein<br />

getriebeuntersetzter Gleichstrommotor<br />

eingesetzt: Die statische ALWR berücksichtigt<br />

ausschließlich den Beladungszustand<br />

des Fahrzeugs.<br />

Soll in <strong>der</strong> Werkstatt eine Grundeinstellung<br />

<strong>der</strong> Scheinwerfer durchgeführt werden,<br />

so ist es dazu notwendig, das<br />

System mittels Diagnosetester in den<br />

Einstellmodus zu fahren. Grundvoraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Grundeinstellung ist auch<br />

die vorschriftsmäßige Beladung des<br />

Fahrzeugs und <strong>der</strong> Reifenluftdruck. In<br />

diesem Modus des Steuergeräts werden<br />

die beiden momentanen Stellungen <strong>der</strong><br />

Drehwinkelsensoren an Vor<strong>der</strong>- und<br />

Hinterachse als Nullage im Steuergerät<br />

abgespeichert. Damit ist eine neutrale<br />

Ausgangssituation <strong>für</strong> die dann folgende<br />

bekannte mechanische Einstellung <strong>der</strong><br />

Scheinwerfer durch den Mechaniker<br />

gegeben.<br />

Dies wird mit Hilfe des bekannten<br />

Scheinwerfereinstellgeräts durchgeführt.<br />

3.3.1 Bilitronic<br />

Abb.16: Bilitronic-Scheinwerfer in Reflexions-Ausführung<br />

Um auch beim Fernlicht die Vorteile des<br />

Xenonlichts voll nutzen zu können, entwickelte<br />

Bosch die Bilitronic. Eine<br />

Eigenschaft <strong>der</strong> Xenonlampe ist es, dass<br />

ihre volle Lichtausbeute erst nach einigen<br />

Sekunden zur Verfügung steht. Deshalb<br />

ist ein einfaches und schnelles Umschalten<br />

zwischen Fern- und Abblendscheinwerfer<br />

mit Gasentladungslampen nicht<br />

effizient möglich.<br />

Bei <strong>der</strong> Litronic ist die Fernlichtfunktion<br />

mit einem Halogen-Fernscheinwerfer realisiert.<br />

Während das Fernlicht eingeschaltet<br />

ist, bleibt das Xenonabblendlicht eingeschaltet.<br />

Bei <strong>der</strong> Bilitronic wird jedoch <strong>für</strong> Abblendund<br />

Fernlicht die identische Xenonlampe<br />

verwendet.<br />

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Trotzdem wird bei Highend-Fahrzeugen in<br />

<strong>der</strong> Fernlichtfunktion ein zusätzlicher<br />

Halogenspot, speziell zur Ausleuchtung<br />

des Nahbereichs, zugeschaltet.<br />

In Abb. 16 ist einer <strong>der</strong> ersten Reflexionsscheinwerfer<br />

mit Bilitronic zu sehen (Audi<br />

S8). Ein sog. Rahmenmagnet, also eine<br />

elektromagnetische Verstelleinheit, kippt<br />

den Lampensockel und verän<strong>der</strong>t somit<br />

die Position des Lichtbogens.<br />

Abb.16: Bilitronic-Scheinwerfer in Reflexions-Ausführung<br />

Im folgenden ist die Fernlichtfunktionalität<br />

<strong>für</strong> beide Scheinwerfersorten schematisch<br />

dargestellt: Beim Projektionsscheinwerfer<br />

hingegen wird <strong>für</strong> die<br />

Fernlichfunktion eine Blende abgeklappt.<br />

Auf <strong>der</strong> folgenden Seite ist ein solcher<br />

Scheinwerfer abgebildet.<br />

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Abb.18/19: Bilitronic Scheinwerfer in Projektions-Ausführung,<br />

hier Abblendlichtstellung<br />

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4. Das System Litronic (generationsübergreifend)<br />

4.1 Funktion <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe<br />

Die Gasentladungslampe hat keine Glühwendel.<br />

Zwischen zwei Wolfram-Elektroden<br />

brennt ein konzentrierter Lichtbogen.<br />

Der Abstand zwischen den zwei Elektroden<br />

beträgt 4,2 mm.<br />

Der erbsengroße Quarzglaskolben enthält<br />

eine Gasfüllung von Xenon unter hohem<br />

Druck sowie Quecksilber und Metallsalze<br />

- insgesamt weniger als 0,001 g.<br />

Der Gasdruck im Glaskolben (Brennkammer)<br />

beträgt bei kalter Lampe ca. 7 bar,<br />

während des Betriebs ca. 70 bar.<br />

Nach <strong>der</strong> Zündung <strong>der</strong> elektrischen<br />

Entladung im Gas (Xenon) heizt <strong>der</strong><br />

Lichtbogen den Quarzkolben auf hohe<br />

Temperatur, wodurch das Quecksilber<br />

und die Metallhalogenide verdampfen.<br />

Erst durch den Metalldampf erreicht die<br />

Lampe ihre endgültige hohe Lichtausbeute.<br />

Beim Abkühlen kondensieren diese Salze<br />

an den Innenflächen des Quarzkolbens.<br />

4.2 Das elektronische<br />

Vorschaltgerät (EVG)<br />

Abb.20: Litronic-Steuergeräte im Vergleich; von links nach rechts:<br />

Litronic 1, Litronic 2.x, Litronic 4.x<br />

Der Begriff elektronisches Vorschaltgerät<br />

meint eigentlich zwei Systemkomponenten:<br />

Das Steuergerät in Verbindung mit<br />

dem Zündgerät.<br />

Hier als Übersicht die Steuergeräte <strong>der</strong><br />

drei Litronic®-Generationen:<br />

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Das EVG ist zur Zündung und zum Betrieb<br />

<strong>der</strong> Gasentladungslampe erfor<strong>der</strong>lich. Es<br />

wandelt die Bordnetzspannung in die <strong>für</strong><br />

den Betrieb benötigte Spannung um.<br />

Das Litronic-System eines Abblendscheinwerfers<br />

ist vom Litronic System des<br />

an<strong>der</strong>en Abblendscheinwerfers funktionell<br />

unabhängig. Bei <strong>der</strong> Generation 4.x<br />

jedoch ist aufgrund <strong>der</strong> Eigendiagnose<br />

das eine Steuergerät als "Master", das<br />

an<strong>der</strong>e als "Slave" in Funktion. Dies wird<br />

durch die Verkabelung bewirkt. Die beiden<br />

Steuergeräte sind jedoch exakt identisch.<br />

4.3 Betriebszustände<br />

<strong>der</strong> Litronic®<br />

4.3.1 Zündung<br />

Mit einem Hochspannungsimpuls von 10<br />

... 20 kV wird - ähnlich wie bei einer<br />

Zündkerze - ein Funke erzeugt, <strong>der</strong> im<br />

Füllgas zwischen den Elektroden einen<br />

elektrisch leitenden Kanal schafft.<br />

Diese Zündspannung wird vom Zündgerät<br />

in Form von Impulsen bereitgestellt. Die<br />

Spannungsimpulse werden <strong>der</strong> normalen<br />

Versorgungsspannung überlagert.<br />

4.3.2 Übernahme<br />

(Sofort-Licht)<br />

Ist die Zündung des Lichtbogens erfolgt,<br />

wird <strong>der</strong> elektrische Wi<strong>der</strong>stand zwischen<br />

den beiden Elektroden <strong>der</strong> Lampe geringer.<br />

Die an den Klemmen <strong>der</strong> Lampe<br />

anliegende Spannung verringert sich.<br />

Daran erkennt das Steuergerät die erfolgreiche<br />

Zündung und geht zur Regelung<br />

des Brennbetriebs über.<br />

Solange das Steuergerät jedoch keine<br />

erfolgreiche Zündung erkennt, werden <strong>für</strong><br />

weitere 700 ms Zündimpulse erzeugt.<br />

Der elektrische Strom zwischen den<br />

Elektroden regt das Xenon-Gas zur<br />

Lichtemission an; es werden sofort etwa<br />

15% des Endlichtstroms abgestrahlt.<br />

Ausreichendes Spannung- und Stromangebot<br />

verhin<strong>der</strong>n das Verlöschen des<br />

Lichtbogens, eine Strombegrenzung vermeidet<br />

Überlastung.<br />

4.3.3 Schneller Lichtanlauf<br />

Mit "Anlauf" wird die Versorgung <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe mit abwechselnd<br />

positiver und negativer Spannung definierter<br />

Länge bezeichnet.<br />

Bei dem zunächst mit höherer Leistung<br />

betriebenen Lichtbogen steigt die<br />

Temperatur rasch an und die eingebrachten<br />

Metallsalze beginnen zu verdampfen.<br />

Der Dampfdruck in <strong>der</strong> Lampe und die<br />

Lichtabgabe nehmen zu, die Lichtfarbe<br />

verän<strong>der</strong>t sich.<br />

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4.3.4 Dauerbetrieb<br />

Fast alle Metallsalze sind in Dampfphase,<br />

<strong>der</strong> Lichtbogen hat seine endgültige Form<br />

erreicht und die Lichtausbeute ihren<br />

Sollwert.<br />

Ein Leistungsregelung auf die Nennleistung<br />

von 35 W bei einer typischen<br />

Brennspannung von 85 V bei 400 Hz<br />

gewährleistet gleichbleibende Helligkeit<br />

und Farbe und ist Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />

lange Lebensdauer.<br />

Die Regelung sorgt außerdem <strong>für</strong> die<br />

Einhaltung <strong>der</strong> vom Gesetzgeber vorgeschriebenen<br />

Werte.<br />

4.4 Sicherheitsmaßnahmen<br />

4.4.1 Gefährliche<br />

Hochspannung / Ströme<br />

Es ist unbedingt darauf zu achten, daß bei<br />

Arbeiten am System Litronic <strong>der</strong> Lichtschalter<br />

auf Null steht und sichergestellt<br />

ist, daß er nicht betätigt werden kann.<br />

Hochspannungsführende Teile im Bereich<br />

<strong>der</strong> Lampenfassung o<strong>der</strong> abgezogener<br />

Verbindungsstecker: Die Hochspannung<br />

beträgt bis zu 20000 Volt.<br />

Auch <strong>für</strong> Menschen ohne Herzschrittmacher<br />

sind die anliegenden Spannungen<br />

mit ihren hohen Strömen<br />

lebensgefährlich.<br />

Beson<strong>der</strong>s gefährlich ist die an <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe anliegende Betriebsspannung<br />

(Brennspannung).<br />

Durch eine Störgröße, wie z.B. das<br />

Berühren einer <strong>der</strong> Kontakte <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe, veranlaßt die<br />

elektronische Regelung, dass mehr<br />

Leistung nachgeschoben wird. Dies<br />

bedeutet Lebensgefahr!<br />

Während des Zündvorgangs liegen am<br />

Ausgang des Steuergeräts ca. 480 V an.<br />

Während des Zündvorgangs liegen an<br />

<strong>der</strong> Gasentladungslampe von bis zu ca.<br />

28 kV an.<br />

Während des Betriebs liegt an <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe die Brennspannung<br />

von ca. 85 V (68 ... 120 Volt) bei ca.<br />

400 Hz (Rechteck) an.<br />

4.4.2 Verbrennungsgefahr<br />

Vor dem Lampenwechsel ist abzuwarten,<br />

bis sich die sehr heiße Gasentladungslampe<br />

abgekühlt hat.<br />

Während des Betriebs erreicht <strong>der</strong><br />

Glaskolben außen eine Temperatur von<br />

ca. 700° C. Auch <strong>der</strong> Lampensockel wird<br />

sehr heiß. Er erreicht eine Temperatur von<br />

über 100° C.<br />

4.4.3 Explosionsgefahr<br />

Während des Betriebs <strong>der</strong> Lampe<br />

herrscht im Gasraum ein Druck von ca. 70<br />

bar. Die Gasentladungslampe darf daher<br />

nur im komplett montierten Scheinwerfer<br />

betrieben werden.<br />

Ein Bersten des Glaskolbens kann durch<br />

mechanische Beeinflussung (Risse im<br />

Glas) o<strong>der</strong> durch chemische Beeinflussung<br />

(Fingerabdrücke auf dem Glaskolben)<br />

ausgelöst werden.<br />

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4.4.4 Lichtbogen<br />

Nicht in den Lichtbogen schauen, da<br />

sonst auf <strong>der</strong> Netzhaut <strong>für</strong> mehrere<br />

Stunden ein Nachbild erhalten bleibt und<br />

das Sehvermögen auf längere Zeit stark<br />

beeinträchtigt wird.<br />

4.4.5 Behandlung <strong>der</strong><br />

Gasentladungslampe<br />

Bei einem Lampenwechsel ist vor Öffnen<br />

des Scheinwerfers dieser auszuschalten.<br />

Die Gasentladungslampe darf nur im<br />

eingebauten Zustand im Reflektor betrieben<br />

werden.<br />

Ein Lampentausch darf nur unter<br />

Benutzung von sauberen Stoffhandschuhen<br />

von eingewiesenem Fachpersonal<br />

durchgeführt werden. Wird dies nicht<br />

beachtet, können folgende Schäden entstehen:<br />

Das auf dem Glaskolben haftende<br />

Hautfett brennt sich in das Glas ein und<br />

schwächt dadurch die mechanische<br />

Festigkeit des Glases. Der Glaskolben<br />

kann frühzeitig bersten und die Gasentladungslampe<br />

explodiert.<br />

Das auf dem Glaskolben haftende<br />

Hautfett verdampft teilweise und<br />

schlägt sich auf dem Reflektor bzw. an<br />

<strong>der</strong> Linse des Scheinwerfers nie<strong>der</strong>.<br />

Durch die daraus folgende Trübung <strong>der</strong><br />

optischen Bauteile wird die Lichtausbeute<br />

des Scheinwerfers deutlich herabgesetzt.<br />

Gasentladungslampen sind als Son<strong>der</strong>müll<br />

zu entsorgen. Sie dürfen nicht<br />

zertrümmert werden!<br />

Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Kraftfahrzeugausrüstung,<br />

Postfach 1309, 73243 Wernau<br />

Copyright by Robert Bosch GmbH, Printed in the Fe<strong>der</strong>al Republic of Germany<br />

Imprimé en République Fédérale d'Allemagne par Robert Bosch GmbH 15


<strong>Information</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrkräfte</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Berufsschulen</strong><br />

2001/5 jr<br />

Wir möchten Sie an dieser Stelle auf weitere<br />

<strong>Information</strong>smittel aus dem Hause<br />

Bosch aufmerksam machen.<br />

Die Hefte <strong>der</strong> Schriftenreihe "Bosch<br />

Technische Unterrichtung" sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>für</strong> <strong>Lehrkräfte</strong> zur Aktualisierung<br />

des Wissensstandes sicher eine hilfreiche<br />

Ergänzung.<br />

Anschrift Ihres Bosch<br />

Vertrags-Großhändlers:<br />

(Stempelfeld)<br />

Herausgegeben von:<br />

ROBERT BOSCH GMBH<br />

Geschäftsbereich AA/PMB1<br />

Diese <strong>Information</strong> finden Sie als<br />

Vierfarbendruck mit Bil<strong>der</strong>n zum<br />

Downloaden im Internet unter<br />

http://www.bosch.de/aa/de/Berufsschulinfo<br />

Und die Lehrtafeln können bei Ihrer<br />

Unterrichtsgestaltung wirkungsvoll eingesetzt<br />

werden.<br />

Wenden Sie sich bitte an Ihren Bosch-<br />

Vertrags-Großhändler und informieren Sie<br />

sich über verfügbare <strong>Information</strong>smittel.<br />

Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Kraftfahrzeugausrüstung,<br />

Postfach 1309, 73243 Wernau<br />

Copyright by Robert Bosch GmbH, Printed in the Fe<strong>der</strong>al Republic of Germany<br />

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