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COMPACT-Magazin 05-2017

Der Osten leuchtet. Was der Westen lernen kann

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Mutti aus Mühlheim<br />

_ von Martin Müller-Mertens<br />

26<br />

Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen holte den Islamverband DITIB in<br />

die Schulen, die Staatskanzlei schwieg zum Kölner Sexmob und will<br />

das Wahlrecht für alle Türken. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft<br />

(SPD) dürfte den Urnengang am 14. Mai trotzdem klar gewinnen.<br />

Im Wahlkampf 2010 pilgerte die<br />

damalige Oppositionsführerin<br />

Kraft mit SPD-Chef Sigmar Gabriel<br />

und ihrem späteren Innenminister<br />

Ralf Jäger in die Duisburger Merkez-Moschee.<br />

Foto: picture alliance<br />

/ dpa<br />

«Das Modell funktioniert<br />

und ist bis<br />

2019 vereinbart.»<br />

<br />

Kraft über<br />

Islamunterricht<br />

Das Wahlkampf-Selfie mit Martin Schulz ist verwackelt.<br />

Ganz so, als habe Hannelore Kraft keine<br />

Zeit für ein politisches Stelldichein mit dem neuen<br />

Heiland der SPD. Rastlos durchstreift die sorgende<br />

Landesmutti Städte und Dörfer Nordrhein-Westfalens<br />

– so jedenfalls suggeriert es ihr Facebook-<br />

Auftritt. Seit Juli 2010 regiert die Sozialdemokratin<br />

das größte Bundesland. Trotz verheerender Bilanz,<br />

zudem als Lügnerin ertappt, steht sie vor einer dritten<br />

Amtszeit – keinem Politiker ist dies seit den Tagen<br />

von Johannes Rau gelungen.<br />

Dabei schien es 2016, als könnte die CDU Krafts<br />

Sozialdemokraten in der Wählergunst überflügeln.<br />

Doch mittlerweile kündigen Umfragen die SPD mit<br />

37 Prozent deutlich als Siegerin des kommenden Urnenganges<br />

an. «Trump und Erdogan überlagern alles.<br />

Auf Veranstaltungen kann man kaum noch mit<br />

den Leuten über die schlechte Bilanz von Rot-Grün<br />

reden oder über den Landesentwicklungsplan», zitierte<br />

die Kölnische Rundschau im März einen namentlich<br />

nicht genannten CDU-Abgeordneten. Doch<br />

der entscheidende Schlüssel zum Erfolg ist die Ministerpräsidentin<br />

selbst. 57 Prozent würde sie laut<br />

Erhebungen bei einer Direktwahl einfahren.<br />

Allerdings hat Krafts rot-grünes Bündnis praktisch<br />

keinen substantiellen Erfolg vorzuweisen: Nirgendwo<br />

ist die Infrastruktur derart marode wie an Rhein<br />

und Ruhr. Die Schulen in NRW schneiden bei Bildungsvergleichen<br />

regelmäßig schlecht ab, Universitäten<br />

klagen über Gängelungen durch die Bürokratie.<br />

Das Ruhrgebiet erinnert auch nach sieben Jahren<br />

Kraft an eine Sterbestation. 40 Prozent der Kinder in<br />

Gelsenkirchen leben in Hartz-IV-Haushalten. In Duisburg,<br />

Dortmund oder Essen sind es mehr als 30 Prozent.<br />

Um die 40 Prozent ihres Haushalts geben viele<br />

Städte für Sozialausgaben aus. Der Schuldenberg<br />

des Landes wuchs auf 140 Milliarden Euro. Gleich<br />

drei Mal fiel der rot-grüne Haushalt beim Landesverfassungsgericht<br />

durch. So kippten die Richter den<br />

Nachtragshaushalt 2010, da die Neuverschuldung<br />

nicht oberhalb der Investitionen liegen darf. 2014 monierte<br />

das Gericht Nullrunden für Beamte, mit denen<br />

Rot-Grün die Staatsdiener selbstherrlich von der Gehaltsentwicklung<br />

der Angestellten abkoppeln wollte.<br />

Der Bund der Richter und Staatsanwälte forderte<br />

daraufhin den Rücktritt der Regierungschefin. Der<br />

Münsteraner Politikwissenschaftler Wichard Woyke<br />

schalt Krafts Haushaltspolitik gar als «lächerlich».

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