Chalandamarz ist mehr als nur ein Kinderfest. Foto: Swissimage Es ist ein Stück Engadiner Kultur. Wir bringen sie Ihnen nach Hause – nicht nur am 1. März. Die Zeitung der Engadiner. Die Druckerei der Engadiner. Zentrum <strong>für</strong> Druck, Medien und Verlag St.Moritz www.gammeterdruck.ch www.engadinerpost.ch
Dienstag, 26. Februar 2008 Die Eishockey-Zweitligisten Engiadina und St. Moritz über den Erwartungen Die Engadiner sind «sehr zufrieden» Die neue Mannschaft des EHC St. Moritz hat die Saison im Playoff-Viertelfinal beendet, der CdH Engiadina redete bis zum Schluss um einen Playoffplatz mit. Die Saison verlief gesamthaft besser als erwartet, vor allem angesichts der verletzungs- bedingten Ausfälle. Stephan Kiener Auf dem vierten Rang hat der neue EHC St. Moritz die erste Zweitligasaison nach dem Abstieg aus der höchsten Amateurspielklasse beendet. Aus 22 Partien resultierten 37 Punkte bei einem Torverhältnis von 92:75. Erstaunlicherweise holten die Oberengadiner auswärts mehr Zähler als zu Hause. Auf der Ludains wurden in elf Partien 15 Punkte bei 40:34 Toren ergattert. In der Fremde waren es 22 Punkte aus elf Spielen bei 52:41 Toren. Fünfmal gewannen die Engadiner auf fremdem Eis nach 60 Spielminuten mit einem Tor Unterschied. Zweimal gewann die Mannschaft von Spielertrainer Axel Heim zu null (Rheintal und St. Gallen), jeweils beide Spiele gewonnen wurden gegen Rheintal, St. Gallen, Bassersdorf, Lenzerheide und Engiadina (eines nach Penaltyschiessen). Jeweils zwei Niederlagen setzte es gegen die Erst- bis Drittplatzierten Pikes, Herisau und Dielsdorf-Niederhasli ab. Beim CdH Engiadina (7.) ist die Bilanz umgekehrt: Zu Hause resultierten aus elf Partien 21 Punkte bei 46:41 Toren. Auswärts gab es hin- gegen nur zwölf Zähler aus elf Spie- len bei 33:50 Toren. Zweimal ge- wannen die Unterengadiner in der Verlängerung, zweimal verloren sie in der Overtime. Dreimal siegte die Equipe von Trainer Jon Peder Benderer mit einem Treffer Unterschied, Siege zu null gab es keine. Da<strong>für</strong> zwei Niederlagen, ohne selbst einen Treffer erzielt zu haben (Illnau- Effretikon, Herisau). Beide Male gewann Engiadina gegen Bassersdorf, St. Gallen, Prättigau, Lenzerheide (zweimal Overtime). Zwei Niederlagen setzte es gegen Pikes, Herisau und Kreuzlingen-Konstanz sowie St. Moritz (eine nach Penaltyschiessen) ab. So weit die Statistik. <strong>Ein</strong>e Bilanz der Saison zeigt aber noch einiges mehr. So den Club da Hockey En- eishockey Samedan ist 3.-Liga-Gruppensieger skr. Der EHC Samedan hat seinen «Titel» als Sieger der 3. Liga Gruppe 2 verteidigt. Mit einem 5:2- Erfolg zum Abschluss der Meisterschaft beim HC Zernez. Da nützte Silvaplana-Sils der 11:2-Kantersieg gegen Poschiavo nichts mehr. Erstmals seit seiner Integrierung in die 3. Liga belegt der SC <strong>Celerina</strong> Ende Saison nicht mehr den letzten Platz, den hat Andy Szepaniecs’ HC Poschiavo inne. Vor 107 Zuschauern im Sportzentrum Zernez schuf der EHC Samedan im Startdrittel die Vorentscheidung. Corrado Lanfranchi, Topskorer Mathias Rominger und Sandro Crameri brachten den Leader bis zur 20. Minute mit 3:0 in Führung. Den Dreitore-Vorsprung verwaltetete man bis zum Schluss ohne in Bedrängnis zu geraten. Gian Carlo Ripamonti und Michel Conradin erzielten die weiteren Samedner Treffer. Daniel Grond war beim 2:5 zweimal <strong>für</strong> die Gastgeber erfolgreich. Silvaplana-Sils kannte zu Hause gegen Poschiavo keine Probleme und führte nach 32 Minuten durch drei Tore von Marco De Stefani und Interessanten Eishockeysport gibt es auch in der 2. Liga: Szene beim St. Moritzer Tor aus dem Derby Engiadina – St. Moritz vom 9. Januar 2008, das mit 2:3 Toren zugunsten der Oberengadiner endete. Beide Mannschaften aus der Talschaft hielten sich in der Saison 2007/08 besser als erwartet. Foto: Aline Müller giadina Sucol/Sent, der nach sehr wenigen Mutationen im Kader entsprechend beständiger geworden ist. Die Unterengadiner zeigten immer ihre Ambitionen auf einen vorderen Mittelfeldrang und bis zuletzt glaubten vorab die jungen Spieler an die Playoff-Qualifikation. Es gab während der ganzen Saison eigentlich nur zwei Aussetzer, jene gegen den SC Herisau mit 0:9 und 1:14. Da<strong>für</strong> hielt man den Abstand auf die hinteren Tabellenregionen ohne Probleme, gewann souverän gegen St. Gallen oder Bassersdorf. «Wir sind sehr zufrieden mit der Saison», sagt Engiadina-TK-Chef Jonandri Huder daher nicht überraschend. Man habe vor der Meisterschaft kaum damit gerechnet, 33 Punkte zu holen. Huder führt das bessere Abschneiden als in den letzten Saisons unter anderem auf das gute Sommertraining zurück. Zufrieden ist die Engiadina- Führung vor allem mit Neo-Trainer Jon Peder Benderer. Der Ex-Spieler hat den Schritt vom Eisfeld an die Bande problemlos geschafft. «Er hat gut und sachlich gearbeitet», lobt der TK-Chef. Ausserdem seien die jungen Spieler vorteilhaft ins Team in- tegriert worden. Ob die Mannschaft in der jetzigen Form zusammenbleibe, sei offen. Es einem Treffer von Marcel Knörr mit 4:0. Im Schlussdrittel bauten Marco Wellig (2), Martin Schmid (2), Adriano Costa, Fadri Pedrun und Steivan Schmidt das Skore weiter auf das Schlussresultat von 11:2 aus. Für Poschiavo trafen in den letzten 20 Minuten Alex Crameri (zum 4:1) und Patrick Balzarolo (zum 8:2). Trotz der 4:5-Niederlage in Vicosoprano gegen Bregaglia konnte sich der SC <strong>Celerina</strong> auf dem sechsten Rang halten. Vor 180 Zuschauern gingen die Bergeller durch Fabio Maurizio und Roberto Rigassi früh 2:0 in Führung, den die Celeriner bis zur 24. Minute durch Fabian Lago und Denis Lauener ausglichen. Im Schlussdrittel schufen die <strong>Ein</strong>heimischen durch Omar Clalüna und zweimal Pietro Maurizio bis zur 54. Minute die Vorentscheidung, ehe den Oberengadinern nach Treffern von Stefan Zischg und Loris Lago innert 18 Sekunden die Resultatverbesserung gelang. Zum Unentschieden nach 60 Minuten reichte es aber nicht mehr. Im Nachholspiel vom Sonntagabend siegte der CdH La Plaiv gegen Hockey Bregaglia mit 4:3 nach werde den einen oder anderen Abgang geben, sei es aus Ausbildungs- oder Rücktrittsgründen, glaubt Huder. Definitiv ist noch keine Mutation. Sorgen bereitet im Unter- engadin der knappe Bestand bei den Junioren und dass aus der Novizenstufe wenig nachkommt. Auch in diesem Bereich gilt es den Hebel weiter kräftig anzusetzen. St. Moritz mit harzigem Start Die Formulierung «sehr zufrieden» braucht man auch in St. Moritz. Man habe im letzten Frühling 16 Spieler verloren und praktisch mit eigenen Akteuren eine neue Mannschaft aufbauen müssen. Da sei die Playoff-Qualifikation eine kleine Überraschung gewesen. «Die haben wir nicht erwarten können», sagte Präsidiums-Mitglied Andrea Matossi gestern auf Anfrage der EP/PL. «Wir haben das Ziel Ligaerhalt auf allen Stufen herausgegeben <strong>für</strong> diese Saison und wir sind auf gutem Wege dazu auch beim Nachwuchs.» Zu Beginn der Saison hatte es noch keineswegs so ausgesehen, als ob der EHC St. Moritz ein Wörtchen um die Playoffs mitreden könnte. Die Mannschaft dümpelte auf Rang zehn oder elf herum. Viele Verletzungen, darun- Verlängerung. Robin Wolf erzielte das goldene Tor nach 40 Sekunden der Overtime, nachdem er bereits in der regulären Spielzeit zweimal getroffen hatte. Daniel Pita war <strong>für</strong> den vierten Plaiv-Treffer in dieser in Zernez ausgetragenen Partie verantwortlich. Michele Negrini zweimal und David Salis waren <strong>für</strong> Bregaglia erfolgreich. Damit ist die Saison in der 3. Liga abgeschlossen. Der Sieger der Bündner Gruppe 2 (Samedan) ist nicht aufstiegsberechtigt, ebenso nicht jener der Gruppe 1 (Tessin). <strong>Ein</strong>en oder zwei Aufsteiger in die 2. Liga gibt es nur aus den Ostschweizer Gruppen 3 und 4. 3. Liga, Gruppe 2, die letzten Resultate: Bregaglia – <strong>Celerina</strong> 5:4; Silvaplana-Sils – Poschiavo 11:2; Zernez – Samedan 2:5; La Plaiv – Bregaglia 4:3 nach Verlängerung. Schlussrangliste. 1. Samedan 12 10 1 0 1 66:36 32 2. Silvaplana-Sils 12 10 0 1 1 65:36 31 3. La Plaiv 12 4 1 2 5 43:46 16 4. Zernez 12 4 2 0 6 45:51 16 5. Bregaglia 12 4 2 0 6 43:51 14 6. <strong>Celerina</strong> 12 2 1 1 8 40:61 9 7. Poschiavo 12 2 1 0 9 48:69 8 ter auch jene von Spielertrainer Axel Heim, liessen keine Homogenität entstehen. Vieles blieb in der Vorrunde Stückwerk. Das änderte sich erst im zweiten Teil der Meisterschaft mit kompletterer Mannschaft. Die Jungen gewöhnten sich an das Niveau in der Aktivliga. Im neuen Jahr setzte es nur noch zwei Auswärtsniederlagen ab, in Herisau und in Dielsdorf. Und zuletzt natürlich im Playoff-Viertel- final gegen Luzern. Besser als auch schon präsentiert sich die St. Moritzer Situation in Bezug auf die Mutationen im Kader. Zu rechnen ist mit zwei bis drei beruflich bedingten Abgängen, nachdem das Präsidium mit allen Spielern bereits Gespräche geführt hat. Anderseits wird man beim EHC St. Moritz am eingeschlagenen Weg festhalten: «Wir haben bei unserem Amtsantritt gesagt, dass wir konsequent auf die eigenen Spieler und die Nachwuchsausbildung setzen, daran halten wir uns», erklärt Matossi. Nicht überraschend macht man sich beim EHC St. Moritz Gedanken über einen zweiten Profitrainer. Für den Nachwuchs und als Assistent/ Coach von Cheftrainer Axel Heim. Sofern sich eine solche Lösung überhaupt finanzieren lässt. 2.-Liga-Halbfinalisten stehen fest (ep) Ab heute Dienstag werden in der Eishockeymeisterschaft der 2. Liga, Region Ostschweiz, die Playoff-Halbfinals ausgetragen. Ohne Engadiner Beteiligung, nachdem St. Moritz im Viertelfinal gegen Luzern ausgeschieden ist. Nach «best of five»-Verfahren (drei curling Trofea Saluver <strong>Celerina</strong> Mit 22 gemeldeten Teams, gutem Eis und Sonnenschein konnte die Trofea Saluver am 16. und 17. Februar dank Kunsteis ohne Probleme ausgetragen werden. An den Nachmit- tagen wurde es so warm, dass sich ein paar Curler mit T-Shirts aufs Eis wagten und ein Team sich zwischendurch mit Bier kühlte. Zum letzten Spiel starteten vier Teams fast punktgleich. Sie hatten also noch alle die Chance auf den ersten Platz. Aber wie das so ist beim Curling, es klappt nicht immer wie man will. Ausser beim Team mit Filip Niggli, das zwei Tage vorher ankündigte, dass es dieses Turnier diesmal Kommentar «Sehr zufrieden» äussern sich Verantwortliche der Engadiner Eishockey-Zweitligisten Engiadina und St. Moritz zur Meisterschaftssaison 2007/08. Die posi- Zufriedenheit tive Beurteilung bezieht sich in erster Linie auf die erreichten Mittelfeldrangierungen. Das ist nachvollziehbar, nachdem sich Engiadina in den letzten Jahren immer im hinteren Drittel der Tabelle aufgehalten hat und St. Moritz nach 16 Abgängen im letzten Frühling eine fast komplett neue Mannschaft aufbauen musste. Trotzdem, es gibt einiges zu tun. Erfreulich ist, dass sich die Präsidenten der Engadiner Eishockeyklubs zu Beginn dieses Jahres zweimal an einen Tisch gesetzt haben, um eine künftige Zusammenarbeit zu diskutieren. Denn immer mehr fehlender Nachwuchs macht das Klubleben zunehmend schwerer. Und die Vereine kämpfen mit dem Mangel an geeigneten Spielern, weil – wie im Falle von St. Moritz – die auswärtigen Ausbildungsmöglichkeiten von ehrgeizigen Eltern höher eingeschätzt werden als das Angebot im Tal. Oft eine Fehleinschätzung! Oder im sportlichen Bereich gar eine Selbstüberschätzung? Realität ist, dass abgewanderte Jugendliche nach Jahren «in der Fremde» desillusioniert ihre Schlittschuhe an den berühmten Nagel hängen oder sich nach der Rückkehr ins Engadin in der 3. Liga tummeln und ihr vorhandenes Talent verschleudern. Oder ganz einfach zu bequem geworden sind, um ihr Potenzial zumindest auf einem höheren Amateurniveau auszuloten. Zufrieden kann man in Scuol und St. Moritz damit sein, dass mit wenig Mitteln viel erreicht wird. Weniger Zufriedenheit gibt es angesichts knapper werdender Finanzen und weil sich immer weniger Personen <strong>für</strong> das Wohl der Jugend in einer Vereinsfunktion engagieren wollen. Nicht zufrieden sein können die Klubführungen auch mit der Resonanz auf ihre Bemühungen zur Förderung der Jungen. Dass beide Vereine mit vorwiegend «eigenen» Spielern antreten, scheint wenig zu interessieren. Die Zuschauerzahlen der beiden Eishockey-Zweitligisten sprechen <strong>für</strong> sich. Stephan Kiener Siege nötig) lauten die Paarungen Luzern – Herisau und Pikes Oberthurgau – Dielsdorf-Niederhasli. Damit haben sich drei Teams aus der Engadiner Gruppe 2 (Pikes, Herisau, Dielsdorf) und der Sieger der Gruppe 1 (Luzern) qualifiziert. gewinnen würde. Und so war es. Mit acht Punkten ging es ungeschlagen vom Platz. Wie jedes Jahr durften sich die Curler im Anschlusss an die vierte Runde, vor der Preisverteilung, bei Christian Jurczyk mit einem verspäteten Mittagessen und «einem» Glas Wein verwöhnen lassen. Das wurde mit grossem Applaus bedankt. 1. Sils 1 (Bruno Meuli, Urs Säuberli, Christian Adank, Filip Niggli, Skip), 8/24/46; 2. Samedan 5 (Josef Schneider, André Nusser, Christian Bochsler, Skip), 7/20/34; 3. <strong>Celerina</strong> 2 (Monika Weisstanner, Marco Beghetto, Fredi Zanini, Reto Weisstanner, Skip), 6/20/35; 4. Garmisch (Ewald), 6/20/33; 5. Samedan 1 (Caviezel), 5/20/33; 6. <strong>Celerina</strong> (Pedrun); 5/20/31; 22 Teams klassiert.