Ein gigantisches Hotelprojekt für Celerina - graubünden-music
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Dienstag, 26. Februar 2008 3<br />
60 Prozent Nein-Stimmen-Anteil, weiteres Vorgehen völlig offen<br />
St. Moritz bodigt Hallenbad-Kredit<br />
Aus der Sanierung und<br />
späteren Erweiterung des<br />
St. Moritzer Hallenbades<br />
wird vorerst nichts. Der Souverän<br />
hat ein Kreditbegehren<br />
über 17,5 Mio. Franken<br />
deutlich abgelehnt. Das Bad<br />
bleibt bis auf Weiteres geschlossen.<br />
Reto Stifel<br />
Für den St. Moritzer Gemeindepräsident<br />
Peter Barth sind nach dem<br />
Volks-Nein zum Hallenbad-Sanierungskredit<br />
nur zwei Sachen klar:<br />
Das Hallenbad wird nicht saniert und<br />
die Planungsarbeiten <strong>für</strong> eine allfällig<br />
Erweiterung können gestoppt<br />
werden. Ansonsten stellt er sich vor<br />
allem die zentrale Frage, die sich andere<br />
auch stellen dürften: Wie soll es<br />
jetzt weitergehen?<br />
<strong>Ein</strong>e Antwort hat Barth zurzeit keine.<br />
Sicher ist <strong>für</strong> ihn, dass jetzt nichts<br />
überstürzt werden darf. «Wir müssen<br />
darüber nachdenken, welche Bedürfnisse<br />
St. Moritz überhaupt hat. Sei<br />
es aus der Sicht des Tourismusortes<br />
oder der <strong>Ein</strong>heimischen.»<br />
Zu teuer <strong>für</strong> blosse Sanierung?<br />
Schwer tut sich Barth auch mit<br />
der Interpretation des Abstimmungsergebnisses.<br />
Dies vor allem<br />
nachdem das Volk im vergangenen<br />
Oktober noch klar Ja gesagt hatte<br />
zum geplanten Vorgehen mit der<br />
Etappierung und der Sanierung und<br />
raschen Wiedereröffnung des Bades<br />
als oberste Priorität. Überrascht hat<br />
ihn die deutliche Ablehnung mit 543<br />
Ja gegen 813 Nein. Er habe zwar im<br />
Vorfeld der Abstimmung kein besonders<br />
gutes Gefühl gehabt, habe aber<br />
trotzdem mit einer knappen Zustimmung<br />
gerechnet. «Vielleicht war die<br />
Vorlage nicht gut, vielleicht war es<br />
ST. MORITZ<br />
Gemeindesteuergesetz gutgeheissen<br />
rs. Die <strong>Ein</strong>führung des Steuergesetzes<br />
<strong>für</strong> die Gemeinde St. Moritz<br />
war an der Urne am vergangenen<br />
Wochenende unbestritten. 1141 Jastanden<br />
125 Nein-Stimmen gegenüber.<br />
Am 31.August 2006 hat der Grosse<br />
Rat das Gesetz über die Gemeinde-<br />
und Kirchensteuer verabschiedet.<br />
Diese tritt auf den 1. Januar 2009<br />
in Kraft. Als Folge davon müssen<br />
sämtliche Gemeinden ihre Gesetze<br />
revidieren und der überge-<br />
SAMEDAN<br />
Was wird aus der Engadin Press?<br />
ud. Wird die Druckerei Engadin<br />
Press in Samedan nach dem Abbau<br />
von 10 der 27 Arbeitsplätze im<br />
vergangenen November bald ganz<br />
stillgelegt? Hanspeter Lebrument,<br />
VR-Delegierter des Churer «Südostschweiz»-Konzerns,<br />
dem die Engadin<br />
Press seit dem Verlust ihrer<br />
Eigenständigkeit 2001 gehört, wollte<br />
gestern gegenüber der EP/PL diesen<br />
Sachverhalt weder bestätigen noch<br />
dementieren. Ebenso wollte er keine<br />
verbindlichen Aussagen machen<br />
zu Fragen nach möglichen Schliessungen<br />
von SO-Druckereien in Arosa,<br />
Bonaduz und Maienfeld.<br />
Am Druckstandort Engadin werde<br />
man weiter festhalten, betonte<br />
Lebrument zwar, wollte sich aber<br />
nicht äussern, <strong>für</strong> welchen der beiden<br />
Druckorte das gilt: Der SO gehört<br />
neben der Engadin Press in Samedan<br />
seit Juli 2006 auch die Firma Wetzel<br />
Daraus wird nichts: Das von der ARGE Sauter/Trivella erarbeitete Sanierungsprojekt (Fotomontage) kann nicht realisiert<br />
werden. Die St. Moritzer Stimmbürger haben einen entsprechenden Sanierungskredit abgelehnt.<br />
Fotomontage: ARGE Sauter/Trivella Architektur und Bauleitung St. Moritz<br />
die Höhe des Kredites, die zum Nein<br />
geführt hat», mutmasst er.<br />
Nachdem die St. Moritzer Stimmbürger<br />
im vergangenen Oktober der<br />
Rückführung des Hallenbades in<br />
Gemeindebesitz deutlich zugestimmt<br />
hatten, wurde mit Hochdruck an<br />
einer Sanierungsvorlage gearbeitet.<br />
War nach ersten groben Kostenschätzungen<br />
von einem Betrag von 10,4<br />
Millionen Franken <strong>für</strong> die Sanierung<br />
die Rede, wurde nach der Detailanalyse<br />
klar, dass das knapp 40-jährige<br />
Bad in den Rohbauzustand zurückgeführt<br />
werden muss und sich die<br />
Kosten da<strong>für</strong> auf 17,5 Mio. Franken<br />
belaufen werden.<br />
ordneten Gesetzgebung anpassen.<br />
Konkret werden in St. Moritz<br />
das Handänderungssteuergesetz, das<br />
Gesetz über die Grundstückgewinnsteuer,<br />
das Erbschaftsgesetz und das<br />
Gesetz über die Liegenschaftssteuer<br />
aufgehoben und durch das neue Gesetz<br />
ersetzt.<br />
Zur Harmonisierung des Steuerwesens<br />
war ebenfalls ein Artikel im<br />
Feuerwehrgesetz anzupassen. Mit<br />
1068 Ja gegen 152 Nein gab es ebenfalls<br />
ein deutliches Resultat.<br />
Druck in St. Moritz. «Es gibt eine<br />
andere Verteilung der Aufgaben»,<br />
räumte Lebrument ein. Über die konkrete<br />
Neuverteilung, über betroffene<br />
Angestellte und zu den Terminen<br />
könne er «noch nicht mehr sagen».<br />
Gemäss Lebrument steht allerdings<br />
fest, dass die Engadin-Press-Liegenschaft,<br />
in der sich auch das Studio<br />
von Radio Engiadina befindet, bei<br />
der SO bleiben soll. SO-Geschäftsleitungsmitglied<br />
Toni Thoma habe<br />
die Aufgabe, sich den Stellenwert<br />
der konzerneigenen Kleindruckereien<br />
zu überlegen, sagte Lebrument.<br />
Konzepte oder gar Massnahmenvorschläge<br />
seien aber noch nicht bis zu<br />
ihm gelangt. Es sei Teil der Unternehmensstrategie,<br />
den Internetbereich<br />
auszubauen und im Gegenzug den<br />
Bereich Geschäftsdrucksachen neu<br />
zu ordnen.<br />
«Irreparabler Imageschaden»<br />
Dass die Höhe des Sanierungskredites<br />
ausschlaggebend war <strong>für</strong> das<br />
Nein, davon ist der St. Moritzer Kurdirektor<br />
Hanspeter Danuser überzeugt.<br />
Auch er selber sei innerlich<br />
zerrissen gewesen und habe sich die<br />
Frage gestellt, ob es richtig sei, 17,5<br />
Mio. Franken auszugeben, nur um<br />
den alten Zustand wieder herzustellen.<br />
Er habe Ja gestimmt, weil es doch<br />
nicht sein könne, dass St.Moritz mit<br />
seiner 3500 Jahre alten Bädertradition<br />
über kein Hallenbad verfüge.<br />
Jetzt, nach dem Nein, spricht Danuser<br />
von einem irreparablen Imageschaden<br />
<strong>für</strong> den Weltkurort. «Diese<br />
Situation ist <strong>für</strong> St. Moritz untragbar.»<br />
Seiner Meinung nach soll sich die<br />
Kommission, die <strong>für</strong> die Planung der<br />
Erweiterung gebildet worden ist, im<br />
Wochenrhythmus treffen, eine Auslegeordnung<br />
machen und neue Projekte<br />
prüfen und vorschlagen. Wichtig<br />
sei, über die Gemeindegrenzen<br />
hinaus zu schauen, um zu sehen, was<br />
dort bereits realisiert oder in Arbeit<br />
sei. Für Danuser ist klar, dass<br />
St.Moritz nicht das Gleiche machen<br />
VERMISCHTES<br />
Rosenaktion von<br />
Brot <strong>für</strong> alle/Fastenopfer<br />
Am 1. März werden schweizweit<br />
150 000 Max Havelaar-Rosen zu<br />
einem symbolischen Preis von fünf<br />
Franken das Stück verkauft.<br />
Mit dem Erlös werden Projekte<br />
von «Brot <strong>für</strong> alle/Fastenopfer» unterstützt,<br />
die Menschen in Südamerika<br />
und Asien und Afrika bei ihrem<br />
<strong>Ein</strong>satz gegen Hunger fördern, damit<br />
das Recht auf Nahrung kein frommer<br />
Wunsch bleibt.<br />
Zeitgleich werden Unterschriften<br />
<strong>für</strong> die Petition «0,7% – Gemeinsam<br />
gegen Armut» gesammelt. Damit soll<br />
die Schweiz aufgefordert werden,<br />
ihren versprochenen Beitrag zur Erreichung<br />
der Millenniumsziele und<br />
damit zur Halbierung der Armut zu<br />
leisten.<br />
Verkaufsstationen im Engadin sind<br />
Bever (ab 11.00 Uhr vor der Post)<br />
und La Punt (ab 11.00 Uhr vor dem<br />
Café Burdun). (<strong>Ein</strong>ges.)<br />
www.engadinerpost.ch<br />
muss wie Pontresina mit dem Hallenbad<br />
oder Samedan mit dem Wellness-Projekt.<br />
Zentral <strong>für</strong> Danuser ist<br />
die Standortfrage. Diese soll prioritär<br />
geprüft werden, das Raumbedürfnis<br />
sei ja in etwa bekannt. Unabdingbar<br />
<strong>für</strong> den St. Moritzer Kurdirektor bei<br />
all den anstehenden Fragen und Arbeiten<br />
ist eine starke Führung.<br />
Gemeinderat ist gefordert<br />
«Die Leute sind weitsichtiger als<br />
allgemein angenommen wird», sagt<br />
der St. Moritzer Gemeinderat Cristiano<br />
Luminati. Zusammen mit Hotelier<br />
Thomas Josi und Arzt Peter<br />
Hasler hatte er sich im Vorfeld öffentlich<br />
<strong>für</strong> die Ablehnung des Sanierungskredites<br />
ausgesprochen. Die<br />
Drei sehen in einem multifunktionalen<br />
Sportkomplex mit Hallenbad,<br />
Eishalle, Wellnessangebot und anderem<br />
die Zukunft.<br />
Bereits am kommenden Donnerstag<br />
will Luminati im Gemeinderat<br />
entsprechende Vorschläge über das<br />
weitere Vorgehen bringen. Auf diese<br />
wartet Gemeindepräsident Barth:<br />
«Der Gemeinderat sollte uns den Weg<br />
weisen wie es weitergehen soll.»<br />
(pd) <strong>Ein</strong>e 24-köpfige internationale<br />
Crew ist während einer Woche im<br />
Grand Hotel Kronenhof Pontresina<br />
stationiert, um das Fotoshooting <strong>für</strong><br />
die internationale Katalogproduktion<br />
Winter 2008/2009 von Louis Vuitton<br />
zu realisieren. Die Aufnahmen<br />
finden an verschiedenen Orten in der<br />
Region statt, so unter anderem auch<br />
Kommentar<br />
Wer geglaubt hatte, mit der<br />
Rückführung des St. Moritzer<br />
Hallenbades in Gemeindebesitz<br />
finde die unsägliche Geschichte<br />
doch noch ein Ende, hat geirrt.<br />
Wie weiter?<br />
Fotoshooting Louis Vuitton im Engadin<br />
Mit dem klaren Nein der<br />
St. Moritzer Stimmberechtigten<br />
zum Sanierungskredit wird lediglich<br />
ein neues Kapitel aufgeschlagen.<br />
Und das Ende der Geschichte<br />
ist offener denn je.<br />
Das Nein in dieser Deutlichkeit<br />
war nicht zu erwarten gewesen.<br />
Schliesslich hatte der Souverän<br />
vor gerade einmal vier Monaten<br />
die Marschrichtung vorgegeben<br />
und sich <strong>für</strong> eine rasche Sanierung<br />
mit einer anschliessenden<br />
Erweiterung ausgesprochen. Jetzt<br />
wollen die Stimmbürger anstelle<br />
eines sanierten Bades in alter<br />
Hülle mit gleichem Angebot doch<br />
lieber etwas ganz Neues, vielleicht<br />
sogar etwas Visionäres. Und sie<br />
sind bereit, da<strong>für</strong> eine längere<br />
Schliessung des Hallenbades in<br />
Kauf zu nehmen. So zumindest<br />
kann das Abstimmungsresultat<br />
interpretiert werden.<br />
Die Rücknahme des Hallenbades<br />
in Gemeindebesitz ist mit<br />
dem Vertrauensverlust in die Bäder<br />
AG begründet worden. Und<br />
jetzt scheitert ein Sanierungsprojekt<br />
der öffentlichen Hand. Also<br />
kann daraus geschlossen werden,<br />
dass der Öffentlichkeit das Vertrauen<br />
in ihre Behörde fehlt. Da<br />
darf man sich getrost fragen, wer<br />
denn überhaupt noch in St. Moritz<br />
ein Hallenbad bauen soll.<br />
Wie weiter? Jetzt, wo der Zeitdruck<br />
weg ist, ist ein Marschhalt<br />
angesagt. Anstatt sich in blindem<br />
Aktivismus und einer «Jetzt-erstrecht-Stimmung»<br />
in ein neues<br />
Projekt-Abenteuer zu stürzen,<br />
müssen grundsätzliche Fragen<br />
beantwortet werden. Über Verantwortlichkeiten,<br />
über gemachte<br />
Fehler und wie daraus <strong>für</strong> die Zukunft<br />
zu lernen ist.<br />
Da<strong>für</strong> aber muss die Diskussion<br />
von der emotionalen Ebene auf<br />
eine sachliche heruntergebracht<br />
werden. Unklarheiten, Vorwürfe<br />
und allenfalls Missverständnisse<br />
sind auszuräumen, um den Blick<br />
wieder frei zu machen <strong>für</strong> das Wesentliche<br />
in dieser Sache: Die Zukunft<br />
des Hallenbades St. Moritz.<br />
Und wenn diese Zukunft endlich<br />
auch aus der regionalen Optik<br />
betrachtet wird, hat das Nein<br />
vom Sonntag vielleicht sogar etwas<br />
Gutes. Reto Stifel<br />
auf dem Flugplatz Samedan und vor<br />
allem im und um das Grand Hotel<br />
Kronenhof. Im Hof des Hotels wurde<br />
<strong>für</strong> verschiedene Aufnahmen extra<br />
eine tief verschneite Winterlandschaft<br />
hergerichtet und die Hotelvorfahrt<br />
mit herbeigeführtem Schnee bedeckt.<br />
Die Bilder sind im Louis Vuitton-Katalog<br />
2008/2009 zu bewundern.<br />
Das Team von Louis Vuitton bei der Arbeit im Hof des Grand Hotel Kronenhof.