Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

2. Leitende Gemeindebeamte, Ämterorganisation und
Ausschüsse
Während der 1. Bürgermeister und die ehrenamtlichen Stadträte
in der Zeit der Weimarer Republik – mit Ausnahme von
Wiederbesetzungen 102 – von der wahlberechtigten Einwohnerschaft
gewählt wurden, wurden die stellvertretenden Bürgermeister
sowie die berufsmäßigen Stadträte mit absoluter
Stimmenmehrheit von den Stadträten gewählt. 103
Der 2. Bürgermeister Hofrat Bernhard Brand, 104 erklärte bereits
am 15. Juni 1919 den Verzicht auf eine Wiederwahl und
schied mit Wirkung vom 1. Juli 1920 aus dem städtischen
Dienst aus. Zuvor hatte Brand mehr als 30 Jahre zunächst
als Rechtsrat, später dann als 2. Bürgermeister der Stadtverwaltung
angehört. 105 In dieser Funktion war Brand für die
gesamte Vermögensverwaltung und das Finanzwesen der
Stadt zuständig gewesen. 106 Gleichzeitig schieden Rechtsrat
102
Vgl. Fußnote 93.
103
Vgl. Art 7 SVG; Art. 65, 66 GO 1927, zu Ausnahmen bei der Wiederwahl
des 1. Bürgermeisters, vgl. § 121 GWO.
104
Brand, Bernhard, geb. am 29.06.1859 in Neusetz bei Kitzingen als
Sohn eines Lehrers, Gymnasium und Studium der Rechtswissenschaften
in Würzburg, im Juni 1887 Wahl zum rechtskundigen Magistrat der Stadt
Würzburg, u.a. Leiter des Bau- und des Finanzreferats der Stadt, von
1913 bis 1919 2. Bürgermeister, im 1. Weltkrieg als Landwehrmajor Vorstand
der Lazerettkommission in Würzburg, 1917 Verleihung des Titels
Hofrat nach seiner Ruhestandversetzung ehrenamtliches Engagement
für die Caritas, gest. am 21.01.1933. (WGA, Nr. 19, 24.01.1933, S. 3;
EMB „Brand, Bernhard“; VIII. Verwaltungsbericht, S. 13).
105 XXIV. Verwaltungsbericht, S. 96 f.
106 Würzburger Wohnungsbuch 1919, S. 563.
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