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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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haber, Andreas Grieser, zu wählen. 80 Bürgermeister Andreas<br />

Grieser wurde am Wahltag mit 11.429 von 11.432 abgegebenen<br />

Stimmen, also mit fast 100 %, als e<strong>in</strong>ziger Kandidat <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Amt bestätigt, wobei die Wahlbeteiligung bei nur 24<br />

% lag. 81<br />

Griesers Aufgabenbereich <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Geschäftsverteilung<br />

<strong>der</strong> <strong>Würzburg</strong>er <strong>Stadt</strong>verwaltung umfasste u.a. die Vertretung<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> nach außen sowie die Geschäftsleitung,<br />

die Aufsicht über die gesamte Amtsführung, die<br />

<strong>Die</strong>nste<strong>in</strong>richtungen und die Amtsräume. Ihm oblag <strong>der</strong> Vorsitz<br />

im <strong>Stadt</strong>rat sowie die Leitung <strong>der</strong> durch den <strong>Stadt</strong>rat vorzunehmenden<br />

Beschlüsse. Gleichzeitig nahm er auch das<br />

Amt des Wahlkommissärs für öffentliche Wahlen e<strong>in</strong>. Als 1.<br />

Bürgermeister war er für die Angelegenheiten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> städtischen Körperschaften, für das allgeme<strong>in</strong>e Beamtenrecht<br />

und die Angelegenheiten <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nst-, Gehalts- und<br />

80<br />

Am 27. Juni 1919 erschien <strong>in</strong> den <strong>Würzburg</strong>er Tageszeitungen e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samer Aufruf aller fünf im <strong>Stadt</strong>rat vertretenen Parteien mit folgendem<br />

Wortlaut:<br />

„Wer soll unser 1. Bürgermeister werden?<br />

[...] Zwar nicht durch die Länge <strong>der</strong> Zeit, aber durch se<strong>in</strong>e ganz hervorragenden<br />

Kenntnisse, se<strong>in</strong>en unermüdlichen Eifer, se<strong>in</strong>e Fürsorge für alle<br />

Stände, se<strong>in</strong> Herz für die Armen und Bedrängten und nicht zuletzt durch<br />

se<strong>in</strong> Geschick, ausgleichend und versöhnend zu wirken, hat sich <strong>der</strong><br />

bisherige Bürgermeister Andreas Grieser <strong>in</strong> solcher Weise die Sympathien<br />

<strong>der</strong> ganzen <strong>Stadt</strong> erworben, daß sämtliche Parteien beschlossen<br />

haben, ihn am kommenden Sonntag, den 29. Juni, wie<strong>der</strong> zum 1. Bürgermeister<br />

zu wählen. [...] Wir ersuchen dr<strong>in</strong>gend alle Wahlberechtigten,<br />

welche bis zum Samstag das 20. Lebensjahr vollenden, die kle<strong>in</strong>e Mühe<br />

auf sich zu nehmen und dem Manne, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> kritischsten Stunde<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> als e<strong>in</strong>e kernfeste Persönlichkeit gezeigt hat, dem 1. Bürgermeister<br />

Grieser durch den Gang zur Wahl ihr Vertrauen zu bekunden<br />

[...]“.<br />

81<br />

XXIV. Verwaltungsbericht, S. 96.<br />

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