Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

tigt, bevor er 1905 zunächst zum II. Staatsanwalt des Landgerichts
München I und 1908 zum Oberamtsrichter aufstieg.
Am 28. August 1909 wurde Andreas Grieser als rechtskundigem
Magistrat bei der Stadt München die Leitung des Sozialreferats
übertragen. 70 In dieser Position erwarb Grieser eine
sehr große Verwaltungserfahrung, die ihm bei seiner nächsten
beruflichen Position, als 1. Bürgermeister der Stadt
Würzburg, zugute kommen sollte.
Nachdem am 24. April 1917 Würzburgs 1. Bürgermeister,
der Königliche Hofrat Max Ringelmann, plötzlich verstorben
war, stellte sich in Würzburg die Frage nach einem geeigneten
Nachfolger. 71 Nach einem politischen Possenspiel um die
Frage des Vorgehens bei der Wiederbesetzung dieser Führungsposition
einigte sich das Gemeindekollegium letztendlich
auf eine Ausschreibung der Stelle. 72 Neben Andreas
Grieser bewarben sich elf weitere Kandidaten 73 für dieses
Amt. 74 Nachdem die anderen Kandidaten vom Stadtmagistrat
abgelehnt worden waren – der 2. Bürgermeister, Hofrat
Bernhard Brand, hatte „im Interesse des Friedens“ seine
Kandidatur zurückgezogen – war Andreas Grieser bei der
am 3. Januar 1918 stattfindenden Bürgermeisterwahl nunmehr
alleiniger Kandidat für das Amt des 1. Bürgermeis-
ters. 75
70
Vgl. zu seinen Aufgabegebieten Griesers Bewerbungsschreiben für die
Stelle des 1. Bürgermeisters der Stadt Würzburg vom Dezember 1917,
indem er explizit seine Themenbereiche schildert. StadtAW, EAPl 025/3
„Wiederbesetzung ... Grieser 1917“.
71
XXIV. Verwaltungsbericht, S. 92.
72
Fries, Andreas Grieser. Oberbürgermeister in der Zeit des Umbruchs
1918 – 1920, S. 215 ff.
73
Schmied, S. 32, geht fälschlicherweise von nur zehn Bewerbern aus.
74 StadtAW, EAPl 025/3 „Wiederbesetzung ... Grieser 1917“.
75 Fränkisches Volksblatt Nr. 302, 31.12.1917, S. 3.
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