Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

eitsbeschaffung, um den Unterstützungsfall gar nicht erst
eintreten zu lassen. Neben der Einstellung tausender Erwerbsloser
für die Durchführung öffentlicher Arbeiten bemühten
sich die Kommunen das örtliche Angebot von Arbeitsplätzen
dadurch zu erhöhen, dass sie die Niederlassungen
von Firmen förderten, Handel und Verkehr in die Städte zu
ziehen versuchten und auch die städtebaulichen Voraussetzungen
derartiger Niederlassungen zu erbringen. 1642 Neben
dem Versuch der Arbeitsbeschaffung durch städtische Aufträge
und die Einrichtung eines freiwilligen Arbeitsdienstes
durch die Stadt Würzburg waren gerade in den 1920er Jahren
Projekte wie der Bau des Städtischen Lagerhofes und -
hauses und zahlreiche Straßenausbauten speziell als Maßnahmen
zur Unterstützung und Förderung der einheimischen
Wirtschaft gedacht.
Deutlich wird diese Entwicklung insbesondere an der Ausweitung
der wirtschaftspolitischen Aktivitäten und der Maßnahmen
im Sozialbereich. Wohnungsbauförderung, der Ausbau
der Städtischen Werke, der die Energie- und Wasserversorgung
gewährleistete, Verbesserungen in der Infrastruktur
durch Straßenneubauten und Ausweitung des Straßenbahnschienennetzes
und die Verbesserung im Gesundheits-
und Wohlfahrtswesen waren dabei die Garanten für
diesen Umbruch innerhalb der Tätigkeit der Stadtverwaltung.
Bereits die Bayerische Gemeindeordnung von 1927 führte
jedoch durch verschiedene Neuregelungen zu einer reduzierung
des kommunalen Selbstverwaltungsrechts. Dabei wurde
die Stadt Würzburg insbesondere im Bereich ihrer Ver-
1642 Hofmann, Zwischen Rathaus und Reichskanzlei, S. 103.
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