Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Zusammenfassung
Anders als in vielen anderen deutschen Städten ist innerhalb
der Verwaltung der Stadt Würzburg während der Weimarer
Republik eine gewisse Kontinuität festzustellen. Grund dafür
waren ziemlich ähnlich bleibende Mehrheitsverhältnisse im
Würzburger Stadtrat. Gerade diese Stetigkeit des Stadtrats
gewährleistete eine verantwortliche, nachhaltige Kommunalpolitik
auch in wirtschaftlich äußerst turbulenten Zeiten. Der
Würzburger Stadtverwaltung gelang es trotz oder gerade
wegen der Übernahme zahlreicher neuer Aufgaben nach
dem Ersten Weltkrieg, den Übergang von der reinen Ordnungsverwaltung
zu einer modernen Leistungsverwaltung
und Daseinsvorsorge zu vollziehen.
Die Ausweitung der hauptsächlich ordnenden und sichernden
Kommunalverwaltung zur modernen Leistungsverwaltung,
die sich verstärkt um eine soziale Daseinsvorsorge
bemühte, lässt sich am Beispiel Würzburg sehr gut nachweisen.
Die Bereitstellung von Fördermitteln für den sozialen
Wohnungsbau, der Übergang von der bisherigen diskriminierenden
Armenpflege zu einer demokratischen Sozialfürsorge,
der Ausbau der Städtischen Volksbücherei, die Errichtung
von Sportplätzen, die Erweiterung und Modernisierung
der Städtischen Werke stellen nur einige Beispiele für diese
positive Entwicklung dar.
Während der Weimarer Zeit entwickelte sich die bisherige
Armenpflege zu einer modernen sozialen Fürsorge. 1641 Die
Städte und Gemeinden ergriffen nun Maßnahmen zur Ar-
1641 Steinborn, S. 64 f.
426