Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Wie schwierig sich der Aufbau der Zwangsbewirtschaftung
darstellte, ist daraus zu ersehen, dass in der Stadt Würzburg
erst ab Anfang 1940 der organisatorische Ablauf der Lebensmittelbewirtschaftung
sichergestellt war. 1615
Da die Räumlichkeiten im Rathaus den ständig wachsenden
Aufgaben im Bereich der Zwangsbewirtschaftung nicht mehr
genügten, wurde das Wirtschafts- und Ernährungsamt vom
Abschnitt II abgetrennt und einem eigenen Abschnitt III übertragen,
der zunächst ab 1. Februar 1941 in der Haugerschule
untergebracht war. 1616 Mit Beginn der ersten größeren Luftangriffe
der Alliierten wurde ein eigener Luftschutzplan für
das Ernährungsamt aufgestellt. Dazu wurde der zwölf Meter
unter der Erde liegende Köhlerskeller angemietet und mit
dem Notwendigsten ausgerüstet, um im Falle der Zerstörung
der Amtsräume in der Haugerschule die Fortführung der
Zwangsbewirtschaftung gewährleisten zu können. Gleichzeitig
wurde damit begonnen, in mehreren Gemeinden im Umkreis
Würzburgs Lebensmittellager einzurichten, die der Versorgung
der Würzburger Bürger im Falle der Zerstörung des
Würzburger Lebensmittellagers dienen sollten. 1617 Im Sommer
1943 erfolgte die erneute Verlegung des Wirtschaftsund
Ernährungsamts aus dem gefährdeten Bahnhofsviertel
in einzelne Häuser in der Mergentheimer Straße. 1618
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen für den Fall eines
Bombenangriffs auf Würzburg waren die Pläne des Wirtschaft-
und Ernährungsamts für die Versorgung der Bevölkerung
dem schrecklichen und unvorstellbaren Ausmaß der
1615
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 216.
1616
WGA, Nr. 33, 08.02.1941, S. 3.
1617
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 217.
1618
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 218.
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