Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

ließen die Kommunen zu bloßen Verwaltungseinheiten ab-
sinken. 1576
Bei den durch die Stadt erhobenen kommunalen Gebühren
und Steuern kam es im Laufe des Dritten Reiches zu zahlreichen
Veränderungen, auf die hier nur auszugsweise eingegangen
werden soll.
Pflasterzoll und Holzzoll wurden bereits ab dem 1. Oktober
1934 aufgehoben. Diese Maßnahme ergab sich vor allem
aus wirtschaftlichen Gründen. Zusammen hatten diese Abgaben
1934 nur noch Einnahmen von rund 13.500 RM ein-
gebracht. 1577
Nach lange andauernden Diskussionen der Ratsherren über
die Erhöhung der Bürgersteuer 1578 wurde diese aus Verwaltungsvereinfachungsgründen
reichsweit zum 1. Juli 1942
aufgehoben und in die Einkommensteuer integriert. 1579 Zwar
erhielt auch die Stadt Würzburg wie alle Kommunen zumindest
bis 1944 einen Ausgleichbetrag, verlor aber ein weiteres
Stück Finanzautonomie, da der Ausgleichbetrag bis Kriegsende
unverändert blieb. 1580
1576
Hansmeyer, S. 81.
1577
RP 399, Stadtratssitzung am 15.02.1934; Haushaltsbericht der Stadt
Würzburg für das Rechnungsjahr 1936, S. 114; XXX. Verwaltungsbericht,
S. 9; Oberbürgermeister Memmel bezeichnete im WGA, Nr. 297,
29.12.1934, S. 3 die Aufhebung dieser Gebühren und den damit verbundenen
Wegfall des Akzisamts und der Zolleinnehmereien als „neuen
Beweis der Verbundenheit zwischen Stadt und Land“.
1578
RP 400, Ratssitzung am 19.10.1937; RP 400, Ratssitzung am
19.10.1938.
1579
Vgl. Raacke, Das gemeindliche Finanzsystem, S. 18.
1580
Vgl. Hansmeyer, S. 80; Haushaltsplan der Stadt Würzburg für das
Rechnungsjahr 1944. Vorbericht zum Haushaltsplan, S. IV.
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