Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Mit dem „Erlaß des Reichsverkehrsministers über die Benutzung
der Verkehrsmittel durch Juden vom 18.9.1941“ hielt
die menschenverachtende Rassenpolitik der Nationalsozialisten
auch im öffentlichen Nahverkehr der Stadt Würzburg
Einzug. Jüdische Fahrgäste durften von nun an nur noch in
Straßenbahnen und Omnibusse zusteigen, wenn bei starkem
Andrang nicht andere zurückbleiben mussten und durften nur
dann Sitzplätze einnehmen, wenn diese von anderen Fahrgästen
nicht benötigt wurden. 1486
Die am 15. Oktober 1942 erfolgte Umbenennung der Neuen
Würzburger Straßenbahn GmbH in „Würzburger Straßenbahn
GmbH“ brachte keine Änderung des Betriebs. 1487
Ab dem Jahre 1943 musste der Straßenbahnbetrieb, der in
den bisherigen Kriegsjahren uneingeschränkt durchgeführt
worden war, starke Einschränkungen hinnehmen; um Strom
einzusparen, wurde der Betrieb an Sonn- und Feiertagen
vollständig eingestellt. 1488 Die Anzahl der weiblichen Beschäftigten
bei der Würzburger Straßenbahn GmbH stieg im
Laufe des Zweiten Weltkriegs stark an. 1943 stellten Frauen
bereits 98,75 % des Schaffnerpersonals und 25 % des Fah-
rerpersonals. 1489
Die Bombenangriffe auf Würzburg vom 19. Februar sowie 3.
und 16. März 1945 führten zu erheblichen Beschädigungen
an den Oberleitungen und am Schienennetz. Mit Ausnahme
1486 Naumann, S. 91.
1487 25 Jahre Würzburger Straßenbahn GmbH, S. 17.
1488 25 Jahre Würzburger Straßenbahn GmbH, S. 17; XXXI. Verwal-
tungsbericht, S. 139.
1489
Bittner, S. 73.
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