Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

ahnen als unwichtig einstufte, was bereits in Friedenszeiten
dazu führte, dass für die Schienen- und Fahrzeugindustrie
eine Rohstoffkürzung erfolgte. 1482 Bereits 1937 richtete die
„Reichsverkehrsgruppe Schienenwagen“ einen auf Rohstoffsuche
für die Rüstungsindustrie gerichteten Fragebogen an
die Neue Würzburger Straßenbahn GmbH betreffend eine
mögliche Demontage von Schienen. Die Verantwortlichen
der Würzburger Straßenbahn kamen der Aufforderung über
detaillierte Angaben über stillgelegte Gleiskörper nach. Danach
waren 1937 noch 7.310 m Altschienen vorhanden, die
etwa 350 t verwertbares Altmetall hergaben. 1483 Da der Aufwand
für den Ausbau der über die Stadt verteilten stillgelegten
Schienen auf 73.500 RM geschätzt wurde und daher in
keinem Verhältnis zum Erlös für das Alteisen in Höhe von
geschätzten 10.000 RM stand, teilte die Neue Würzburger
Straßenbahn GmbH der Reichsgruppe mit, dass eine Demontage
von Schienen nicht zweckmäßig sei. 1484
Aufgrund des Personalmangels durch eingezogene Mitarbeiter
der Neuen Würzburger Straßenbahn GmbH wurden im
September 1939 erstmals seit dem Ende des Ersten Weltkriegs
wieder Frauen als Schaffnerinnen eingestellt. 1485
1482 Naumann, S. 80 f.
1483
Naumann, S. 81; Die stillgelegten Schienen verteilten sich auf Brücknerstraße
(60 m), Prymstraße (160 m), Rennweg (450 m), Münzgasse
(35 m), Weingartenstraße (200 m), Eppstraße (1.400 m), Steinbachtal
(1.400 m) und Mergentheimer Straße (650 m).
1484
Naumann, S. 81.
1485
Dettelbacher, Taghell ist die Nacht erleuchtet... 100 Jahre Strom in
Würzburg, S. 41 ff.; Naumann, Die Würzburger Straßenbahn, S. 90;
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 136.
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