Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Oberbürgermeister Theo Memmel an der Spitze ein. Die Eröffnungsfeier
war ein weiteres Mal ein willkommener Grund
für die nationalsozialistische Würzburger Presse, den demokratischen
Stadtrat vor der Machtübernahme zu diffamieren,
der in der „Systemzeit“ nicht in der Lage gewesen sei, sich
zur Durchführung eines solchen Projekts aufzuraffen. 1465
6. Verkehrswesen
6.1. Straßenbau
Allein für den Neubau von Straßen veranschlagte die nationalsozialistische
Stadtverwaltung während des Dritten Reiches
eine Summe von etwa 1.380.000 RM. 1466 Dabei wurden
Teerarbeiten zum großen Teil in eigener Regie durchgeführt.
1467 Während der Straßenbau bereits mit Kriegsausbruch
stark zurückging, sind für die Jahre ab 1942 überhaupt
keine Neubauten mehr festzustellen. Die Unterhaltung der
Straßen im Stadtgebiet wurde bereits ab 1938 aufgrund Materialmangels
eingeschränkt. Darüber hinaus hatte auch die
Stadt Würzburg Arbeiter zum Bau des Westwalls abzustellen,
so dass die Arbeiten auf das Allernötigste beschränkt
wurden. 1468
Die Stadtverwaltung führte zur Verbesserung des Verkehrsraums
u.a. die Verbreiterung der Schweinfurter Straße und
der Ottostraße sowie Umgestaltungen des Paradeplatzes,
1465
MZ, Nr. 121/122, 02./03.05.1936, o.S.
1466
Vgl. die detaillierte Auflistung im XXX. Verwaltungsbericht, S. 90 ff.;
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 110 f.
1467
XXX. Verwaltungsbericht, S. 93.
1468
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 110 ff.
384