Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

er eine große Anzahl Bewerber über diese Wohnung informiert
waren, fanden sich täglich mehr als 50 Bewerber – diese
Zahl stieg weiter mit dem Zunehmen der Luftangriffe – bei
der Stadtverwaltung ein. 1441
Wie in ganz Deutschland konnte damit auch in Würzburg in
der Zeit des Dritten Reiches der Bevölkerung kein ausreichender
Wohnraum verschafft werden. Die Nationalsozialisten
hatten damit nicht nur ihr Versprechen gebrochen, die
Wohnungsnot der Weimarer Republik zu beseitigen, vielmehr
hatte sich die Situation deutlich verschlechtert und
spitzte sich mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs weiter
zu. 1442
5.4. Friedhöfe
Die Umgestaltung des mit Soldatengräbern aus dem Ersten
Weltkrieg belegten Teils des Städtischen Friedhofs in einen
Heldenfriedhof war eines der ersten Projekte der neuen nationalsozialistischen
Stadtverwaltung. 1443 Die veranschlagten
Kosten dieses in geheimer Sitzung des Polizei- und Verwaltungssenats
am 19. September 1933 beschlossenen und
vom Stadtrat am 11. Januar 1934 nachträglich genehmigten
Vorhabens von 8.000 RM sollten vom Friedhofsamt getragen
werden. 1444 Am 25. April 1935 wurden die Gebeine von Bürgermeister
Dr. Wilhelm Josef Behr und des Arztes Dr. Jo-
1441 XXXI. Verwaltungsbericht, S. 195 ff.
1442 Recker, Staatliche Wohnungsbaupolitik im Zweiten Weltkrieg, S. 117.
1443 Brenner, S. 153, XXX. Verwaltungsbericht, S. 190.
1444 RP 398, Polizei- und Verwaltungssenatssitzung am 19.09.1933; RP
399, Stadtratssitzung am 11.01.1934.
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