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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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<strong>Würzburg</strong>s Oberbürgermeister Theo Memmel erläuterte im<br />

Ma<strong>in</strong>fränkischen Kalen<strong>der</strong> von 1940 die durchgeführten Bauvorhaben<br />

und zog e<strong>in</strong>e Bilanz dieses Siedlungsprojekts: „<strong>Die</strong><br />

120 Siedlerstellen <strong>in</strong> Heid<strong>in</strong>gsfeld s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vollkommen<br />

gleich. Sie bestehen aus 2 Zimmern und Küche im Erdgeschoß.<br />

Sofern <strong>der</strong> Siedler 4 K<strong>in</strong><strong>der</strong> besitzt, ist im ersten<br />

Stock 1 Zimmer, sofern er 5 und mehrere K<strong>in</strong><strong>der</strong> besitzt, s<strong>in</strong>d<br />

2 Zimmer ausgebaut. Außerdem gehört zu jedem Siedlerhaus<br />

e<strong>in</strong> Garten von rund 600 Quadtratmeter Umgriff und e<strong>in</strong><br />

Nebengebäude, <strong>in</strong> dem sich 1 Waschhaus und 1 Stall für<br />

Kle<strong>in</strong>tiere bef<strong>in</strong>den. Das benötigte Baukapital ist mit durchschnittlich<br />

2350 bis 2850 Reichsmark durch den Staat und<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren Zuschuß durch die <strong>Stadt</strong> aufgebracht worden.<br />

Man darf bei diesem sehr niedrigen Baukapital jedoch<br />

nicht übersehen, daß die Siedler sich <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsarbeit<br />

das Haus selbst gebaut haben. Ke<strong>in</strong> Balken, den nicht <strong>der</strong><br />

Siedler selbst gerichtet, ke<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>, den nicht <strong>der</strong> Siedler<br />

selbst gesetzt hat. [...] <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> darf behaupten, daß sie <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Siedlung e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> fruchtbarsten Zellen geschaffen hat.<br />

Es leben alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Siedlung rund 420 K<strong>in</strong><strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Zukunft<br />

<strong>der</strong> Siedlung ist im wesentlichen e<strong>in</strong>e Frage des Bodenvorrates.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> hat zur Zeit lei<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e so weiträumige<br />

Bebauung, wie sie die Siedlung for<strong>der</strong>t, die benötigte<br />

Bodenfläche nicht zur Verfügung. Sie wird aber trotzdem<br />

den Siedlergedanken nicht aufgeben.“ 1399<br />

<strong>Die</strong> Auswahl <strong>der</strong> Siedler erfolgte durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

unter Berücksichtigung ihrer politischen E<strong>in</strong>stellung, ihrer<br />

rassen- und erbbiologischen Verfassung sowie aufgrund<br />

handwerklicher Vorbildung, ihrer bisherigen Wohnverhältnisse<br />

sowie ihres Leumundes. <strong>Die</strong> angehenden Siedler muss-<br />

1399 Memmel, S. 70.<br />

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