Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Städte mit einzugliedern, die durch Bauten des Nationalsozialismus
ein besonderes Gepräge erhalten werden, [...] die
Gauhauptstadt in Zukunft neben den kulturellen Gütern einer
reichen Vergangenheit mehr als bisher noch, auch nach außen
die Weltanschauung des Nationalsozialismus zum Ausdruck
bringen“ würde, bewahrheitete sich nicht. 1375 Die Projekte
zur Neugestaltung deutscher Städte wurden in Würzburg
spätestens am 6. April 1943 aufgegeben, als ein Runderlass
des Reichsministeriums des Innern an die bisher
nichtzerstörten Städte die Einstellung aller Planungen und
den Einsatz des den Planungsämtern verbliebenen Personals
für kriegswichtige Aufgaben anordnete. 1376
Knapp ein Jahr zuvor, in der Ratssitzung am 21. April 1942,
äußerte sich Oberbürgermeister Memmel gegenüber den
Ratsherren zur zukünftigen Grundstückspolitik der Stadt.
Danach sei es eine Hauptaufgabe, den seit 1933 durch verschiedene
Grundstücksabgänge an Wehrmacht und für Industrie-
und Wohnsiedlungszwecke erlittenen Verlust wieder
auszugleichen und darüber hinaus möglichst viel städtischen
Grundbesitz zu erwerben, um nach dem Krieg „eine städtischerseits
gelenkte großzügige Wohnsiedlung und Industrieansiedlung
zu ermöglichen“. 1377 Um diese Zielsetzung zu
erreichen, wurden u.a. Verhandlungen zum Erwerb von
Grundstücken zwischen Arndtstraße und Heidingsfelder Eisenbahnbrücke,
im Frauenland, in der Zellerau, bei Lengfeld
und bei Rottendorf geführt. Zur Finanzierung dieses Vorha-
1375 Memmel, S. 73.
1376 Hohn, S. 344; zum Fortschritt der städtebaulichen Planung bis dahin
vgl. Eyring, S. 109 ff.
1377
RP 402, Ratssitzung am 21.04.1942.
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