Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

nungsamt unter der Leitung von Baurat Hubert Groß arbeitete
umfangreiche Entwürfe zur Stadtneugestaltung aus, die
nach einer weiteren Vorprüfung Adolf Hitler vorgelegt werden
sollten. 1369 Oberbürgermeister Theo Memmel, Gauleiter Otto
Hellmuth und Baurat Hubert Groß hat Adolf Hitler dazu am
20. Juni 1939 auf dem Obersalzberg zu einer Besprechung
empfangen, in der Hitler den Umgestaltungsplänen positiv
gegenüberstand. 1370
Die Umbaupläne sahen zwischen Alter Mainbrücke und Luitpoldbrücke
1371 rechtsmainisch einen Aufmarschplatz mit
Marschallee, linksmainisch eine Kongresshalle und verschiedene
Parteibauten in diesem Areal vor. 1372 Die nationalsozialistische
Stadtführung war dabei bereit, bis dahin
noch vollständig erhaltene Teile der Pleich, das Mainviertel
und die Karmelitenstraße vollständig aufzugeben, um das
historische Stadtgefüge Würzburgs durch eine ideologisch
bedingte Stadtplanung zu ersetzen. 1373 Memmel zeigte sich
dabei besonders erfreut, dass die Stadt auf Anweisung des
Generalbauinspektors für Berlin, Albert Speer, die gesamten
Vorprojekte in eigener Regie durchführen durfte. 1374
Die Hoffnung von Oberbürgermeister Memmel, dass „durch
den Entschluß des Führers, Würzburg in die Reihe jener
1369
Eyring, S. 109.
1370
Vgl. Bericht des Oberbürgermeisters über seinen Besuch auf dem
Obersalzberg und die dortigen Besprechungen über die Umgestaltung
Würzburgs RP 401, Ratssitzung am 15.08.1939; WGA, Nr. 189,
16.08.1939, S. 4.
1371
Heute: Friedensbrücke.
1372
Paczkowski, S. 47 f.
1373
Paczkowski, S. 43.
1374 Eyring, S. 110.
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