Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Das Gesetz über die Aufschließung von Wohnsiedlungsgebieten
vom 22. September 1933 1364 brachte starke Beschränkungen
für private Grundstückseigentümer, da Oberbürgermeister
Memmel nun stark erweiterte Befugnisse zukamen,
die ihm eine zentrale Lenkung der Bau- und Bodenpolitik
erlaubten und ihm ein Anhörungs- und Zustimmungsrecht
für jeden Grundstückskauf einräumten.
Durch Ministerialentschließung wurden das Stadtgebiet
Würzburg und die umliegenden Gemeinden Gerbrunn,
Höchberg, Lengfeld, Randersacker, Rottendorf, Unterdürrbach,
Versbach, Veitshöchheim und Zell mit Wirkung zum 1.
August 1935 zu Wohnsiedlungsgebieten erklärt. Aus diesem
Grund stellte die Stadt Würzburg erstmals 1936 einen Wirtschaftsplan
auf, dem aufgrund seiner umfassenden planerischen
Elemente eine weitaus größere Bedeutung als den
heute üblichen Flächennutzungsplänen zukam. Dieser Wirtschaftsplan
vom 26. Juli 1936, der insbesondere Wohngebiete
und Grünflächen detailliert festsetzte, wurde jedoch von
der zuständigen Aufsichtbehörde nicht genehmigt. 1365
Erst aufgrund des Gesetzes zur Neugestaltung deutscher
Städte vom 4. Oktober 1937 1366 sowie des Führererlasses
vom 17. Februar 1939 1367 und der damit verbundenen Pläne
zur Umgestaltung Würzburgs als Gauhauptstadt wurde 1939
der Wirtschaftsplan überarbeitet und diesmal auch genehmigt.
1368 Das zum 1. Januar 1939 neugeschaffene Stadtpla-
1364
RGBl. 1933 I, 659.
1365
XXX. Verwaltungsbericht, S. 84 ff; Eyring, S. 107 f.
1366
RGBl. 1937 I, 1054.
1367
RGBl. 1939 I, 265.
1368
Eyring, S. 108; Zur geplanten Umgestaltung Würzburg vgl. Pacz-
kowski, S. 42 ff.
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