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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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<strong>Die</strong> nationalsozialistischen Machthaber strebten e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Ausbau <strong>der</strong> Säugl<strong>in</strong>gsfürsorge <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> an. Nachdem<br />

die Besuche <strong>der</strong> bestehenden Mütterberatungsstellen weiter<br />

erheblich gestiegen waren, wurde e<strong>in</strong> vierter Bezirk mit eigener<br />

Sprechstunde eröffnet und die Beratungsstelle <strong>in</strong> Heid<strong>in</strong>gsfeld<br />

<strong>in</strong> neue Räume verlegt und wesentlich verbessert.<br />

<strong>Die</strong> <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> zu verzeichnende Geburtenzunahme führte<br />

auch zu e<strong>in</strong>er gesteigerten Nachfrage nach den Stillprämien,<br />

die durch die Erhöhung <strong>der</strong> Mittel für die Ausgabe von Milch<br />

– jährlich erhielten jetzt über tausend Mütter rund 75.000 Liter<br />

Milch – befriedigt werden konnte. Dadurch konnte e<strong>in</strong>e<br />

Stillquote von fast 95 % erreicht werden, häufig über viele<br />

Monate. Darüber h<strong>in</strong>aus versuchte die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

durch das Bereitstellen von Säugl<strong>in</strong>gswäsche, Pu<strong>der</strong>, Salben<br />

und Lebertran die Säugl<strong>in</strong>gsfürsorge weiter auszudehnen.<br />

E<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>fürsorge wurde durch e<strong>in</strong>e<br />

zweimal im Jahr vorgenommene mediz<strong>in</strong>ische Untersuchung<br />

aller K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenk<strong>in</strong><strong>der</strong> erreicht. Zusätzlich fand <strong>in</strong> den neuen<br />

Räumen des Gesundheitsamts e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Sprechstunde<br />

statt und es wurden Stärkungsmittel und Lebertran<br />

verteilt. 1353<br />

<strong>Die</strong> im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Städten bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weimarer</strong><br />

Zeit vorgenommene Schwerpunktsetzung <strong>der</strong> städtischen<br />

Gesundheitspolitik im Bereich <strong>der</strong> schulärztlichen Untersuchungen<br />

dauerte auch im Dritten Reich an. Durch Reihenuntersuchungen,<br />

Kurzvorträge, Schulspeisung, K<strong>in</strong><strong>der</strong>verschickung,<br />

Abgabe von Lebertran, Kleidung und Hygieneartikeln<br />

wie Zahnbürsten und Seife gelang es, den Gesundheitszu-<br />

1353 XXX. Verwaltungsbericht, S. 184.<br />

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