12.12.2012 Aufrufe

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wan<strong>der</strong>erdienst zu leisten. Der Verband unterhielt <strong>in</strong> ganz<br />

Bayern fünf Wan<strong>der</strong>höfe, für die Betreuung von wan<strong>der</strong>unfähigen<br />

Personen. In <strong>Würzburg</strong> auftauchende Wan<strong>der</strong>er wurden<br />

von nun an zum Zwecke <strong>der</strong> Arbeitserziehung, Berufsumschulung<br />

o<strong>der</strong> zur Altersversorgung <strong>in</strong> die Höfe Herzogsmühle<br />

bei Schongau bzw. <strong>in</strong> den Simonshof im Landkreis<br />

Mellrichstadt e<strong>in</strong>gewiesen. <strong>Die</strong> städtische Wan<strong>der</strong>erfürsorge<br />

im Pleidenturm hatte damit ke<strong>in</strong>e Aufgabe mehr und wurde<br />

bereits 1936 aufgelöst. 1322 Im selben Jahr folgte e<strong>in</strong>e völlige<br />

Neuregelung des Wan<strong>der</strong>wesens <strong>in</strong> ganz Bayern. <strong>Die</strong> Nationalsozialisten<br />

legten hierzu ihre Absichten im Vierjahresplan<br />

dar: „Ziel ist die Säuberung <strong>der</strong> Landstraße von asozialen,<br />

arbeitsunlustigen, körperlich o<strong>der</strong> geistig <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Weise<br />

gem<strong>in</strong><strong>der</strong>ten, teilweise alten und kranken sowie von<br />

verbrecherischen Elementen, die alle heim- und unterstandslos<br />

die Verkehrswege bevölkern.“ 1323<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Obdachlosenfürsorge legte die <strong>Stadt</strong> zwei<br />

größere Lager <strong>in</strong> Ran<strong>der</strong>sacker und Estenfeld für häusliche<br />

Bedarfsgegenstände an, um nach e<strong>in</strong>em größeren Fliegerangriff<br />

auf <strong>Würzburg</strong> die Bevölkerung, soweit sie ihren<br />

Hausrat verloren hatte, wie<strong>der</strong> mit den wichtigsten Möbeln<br />

versorgen zu können. 1324 <strong>Die</strong> aus jüdischem Besitz stammenden<br />

Lagergebäude wurden durch den Oberf<strong>in</strong>anzpräsidenten<br />

an die <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> veräußert. <strong>Die</strong> Kosten dieses<br />

Projekts beliefen sich auf etwa 15.000 RM. 1325<br />

Der deutliche Rückgang <strong>der</strong> Unterstützungsempfänger lässt<br />

sich zum e<strong>in</strong>en durch die E<strong>in</strong>führung von Pflichtarbeit und die<br />

1322<br />

XXX, Verwaltungsbericht, S. 173.<br />

1323<br />

Bayern im Vierjahresplan, S. 150.<br />

1324<br />

EAPl. 060/1a „Kriegsschädenamt 1943 bis ...“.<br />

1325 RP 402, Ratssitzung am 01.12.1942.<br />

350

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!