Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Außer den angesprochenen Pfründe- und Pflegeanstalten
verwaltete das Stiftungsamt weitere 41 Geldstiftungen. Die
Stadt zahlte aus den Erträgen des Stiftungskapitals jährliche
Unterstützungsleistungen nach dem entsprechenden Stiftungszweck
an die vorgesehen Stiftungsberechtigten. Die
Gesamtausgaben für den Stiftungszweck beliefen sich während
des Dritten Reiches auf jährlich etwa 54.000 – 55.000
RM. Die höchsten Unterstützungsleistungen ergaben sich
dabei aus der Waisenhausstiftung (etwa 15.800 RM jährlich),
der Fuchs-Weigandschen Stiftung (etwa 8.400 RM jährlich)
sowie der Vereinigten Stiftung für Arme und allgemeine
Wohltätigkeit (etwa 4.800 RM jährlich). 1300
Das Gesamtvermögen der Geldstiftungen betrug nach dem
Stand vom 31. März 1938 rund 1.751.553 RM, wobei in diesem
Betrag auch der Wert des Grundbesitzes der Grasserschen
Stiftung, der Vereinigten Kulturstiftung und der Waisenhausstiftung
enthalten war. 1301
Es ist festzuhalten, dass sich das Vermögen der Geldstiftungen
– wie auch das der Pfründe- und Pflegeanstalten – in
der gesamten Zeit des Nationalsozialismus in stetiger Aufwärtsentwicklung
befand. 1302
Am 28. November 1935 fand die feierliche Eröffnung der
neuen Trinkstube des Bürgerspitals an der Theaterstraße
statt. Dieses Projekt, bereits zehn Jahre zuvor von der Bürgerspital-Leitung
aufgegriffen, jedoch aus finanziellen Grün-
1300
XXX. Verwaltungsbericht, S. 182.
1301
XXX. Verwaltungsbericht, S. 183.
1302
XXX. Verwaltungsbericht, S. 182 f.
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