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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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ie“ verwendet wurde. 1265 <strong>Die</strong> Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

für Neuerwerbungen <strong>der</strong> Städtischen Galerie betrugen im<br />

Haushaltsjahr 1941 115.015 RM und stiegen im nächsten<br />

Haushaltsjahr auf 450.005 RM. 1266 Während 1943 überhaupt<br />

ke<strong>in</strong>e Ausgaben für Neuerwerbungen zu verzeichnen waren,<br />

ist für 1944 die Höhe <strong>der</strong> Ausgaben nicht mehr zu ermit-<br />

teln. 1267<br />

Nach § 1 des Gesetzes über die E<strong>in</strong>ziehung von Erzeugnissen<br />

entarteter Kunst vom 31. Mai 1938 1268 war „entartete“<br />

Kunst ohne Entschädigung zugunsten des Reiches e<strong>in</strong>zuziehen.<br />

Obwohl reichsweit aus den Museen und <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zugänglichen Sammlungen rund 5.000 Gemälde und<br />

Plastiken sowie etwa 12.000 Graphiken entfernt und <strong>in</strong> Verwahrung<br />

genommen wurden, fanden <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

„Säuberungsaktionen“ dieser Art durch die Nationalsozialisten<br />

statt. 1269 Dass <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> ke<strong>in</strong>e Beschlagnahmen<br />

durchgeführt wurden, obwohl <strong>der</strong> Galeriebeauftragte Dikreiter<br />

auch Werke von sogenannten „entarteten“ Künstlern erworben<br />

hatte, darunter Werke Erich Heckels, lässt sich vielleicht<br />

durch zwei Umstände erklären: Zum e<strong>in</strong>en bestand <strong>in</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> zu diesem Zeitpunkt noch ke<strong>in</strong>e ständig gezeigte<br />

Sammlung mo<strong>der</strong>ner Kunst, zum an<strong>der</strong>en ist überliefert,<br />

dass Oberbürgermeister Memmel auf Anfrage Dikreiters „au-<br />

1265<br />

Keß, S. 255 f. m.w.N.<br />

1266<br />

Haushaltsplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> für das Rechnungsjahr 1943, S.<br />

77; Haushaltsplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> für das Rechnungsjahr 1944, S.<br />

73.<br />

1267<br />

XXXI. Verwaltungsbericht, S. 23. Für 1944 wird lediglich die „E<strong>in</strong>sparung<br />

von rund 120.000 RM bei den Ausgaben <strong>der</strong> Gemäldegalerie“ genannt.<br />

1268<br />

RGBl. 1938 I, 612.<br />

1269<br />

Keß, S. 260; Abele<strong>in</strong>, <strong>Die</strong> Kulturpolitik des Deutschen Reiches und<br />

<strong>der</strong> Bundsrepublik Deutschland, S. 64.<br />

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