Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

ab 1935 dem neuerrichteten Städtischen Kulturamt unterstand,
erfolgte die Auflösung der Gesellschaft Fränkisches
Luitpoldmuseum offiziell erst Ende 1939. 1253 Von nun an übernahm
die Stadt Würzburg die alleinige Trägerschaft des
Museums, das den neuen Namen „Mainfränkisches Museum“
erhielt. 1254 Die beiden anderen vormaligen Gesellschafter
stellten der Stadt alle in ihrem Besitz befindlichen Kunstgegenstände
als Dauerleihgabe zur Verfügung. 1255 In der
von Oberbürgermeister Memmel im Einvernehmen mit
Gauleiter Hellmuth erlassenen Satzung des nun städtischen
Museums hieß es, dass dessen hauptamtliche Leitung nicht
mehr dem Kulturamt, sondern direkt dem Oberbürgermeister
zustand. 1256
Das gerade umbenannte Museum wurde bei Kriegsbeginn
für die Öffentlichkeit geschlossen, die Museumsbestände
kamen in Tresore in und um Würzburg und der Museumskel-
1253
RP 401, Ratssitzung am 19.12.1939.
1254
RP 401, Ratssitzung am 19.12.1939 (Mit Abdruck der Satzung über
das Mainfränkische Museum).
1255
RP 401, Ratssitzung am 19.12.1939, Niederschrift, Betreff: Mainfränkisches
Museum, Abschluss eines Vertrages und Erlass einer Satzung.
Vgl. zum Zeitpunkt der Umbenennung in „Mainfränkisches Museum“:
Josef Schenk, Information und Dokumentation. Auch ein Beitrag zur
Würzburger Stadtgeschichte, maschinengeschrieben, Würzburg, 1982
und Leserbrief H. Muth, „Sammlung Eckert“, Volksblatt, Nr. 298,
29.11.1985, S. 12.
1256
RP 401, Ratssitzung am 19.12.1939, Abdruck der Satzung über das
Mainfränkische Museum. Bemerkenswert auch Keß, S. 241: Das Rechtsamt
der Stadt Würzburg geht in einem aufgrund einer Anfrage des Stadtarchives
Würzburg erstellten Gutachten vom 06.12.1977 davon aus,
dass sie Satzung rechtswidrig sei, da kein Hinweis auf den Tag des In-
Kraft-Tretens vorliege sowie die Unterschrift des Oberbürgermeisters und
ein Hinweis auf die Bekanntmachung fehlen.
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