Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

ermöglichen. 1241 Träger der Schule waren die Stadt Würzburg
und die HJ, wobei die Stadt sämtliche Kosten allein zu
tragen hatte. 1242 Ursprünglich war die Eröffnung bereits im
Errichtungsjahr geplant, infolge des Kriegsausbruchs wurde
dieses Vorhaben allerdings zurückgestellt. 1243
Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs, im Frühjahr
1942, beschäftigte sich die nationalsozialistische Stadtverwaltung
siegesgewiss weiterhin mit kulturellen Angelegenheiten.
Oberbürgermeister Memmel erklärte in der Ratssitzung
am 21. April 1942: „Im Verfolg der vom Deutschen Gemeindetag
gegebenen Anregung, das Chorwesen in den Städten
zu gemeinsamer Kulturarbeit mit der Stadt zu verbinden und
den leistungsfähigsten Chor des Ortes als wichtiges Glied
des örtlichen Musikwesens der Stadt zu verpflichten, hat sich
der Oberbürgermeister entschlossen, die Würzburger Liedertafel
anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens zum Städtischen
Chor zu ernennen und ihr damit ideelle und materielle
Förderung angedeihen zu lassen. Der Chor übernimmt damit
die Verpflichtung zur Mitwirkung im öffentlichen Konzert- und
Musikleben soweit chorische Darbietungen in Betracht kommen
und zur Mitwirkung bei öffentlichen Feiern der Stadt und
der Partei. Die Ratsherren sind mit der Absicht des Oberbürgermeisters
einverstanden.“ 1244
Gleichzeitig erfolgte die Verleihung der Goldenen Plakette
der Stadt Würzburg an die Würzburger Liedertafel anlässlich
1241
Surén / Loschelder, Bd. 1, S. 83 f.
1242
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 163.
1243
XXXI. Verwaltungsbericht, S. 4.
1244
RP 402, Ratssitzung am 21.04.1942; Haushaltsplan der Stadt Würzburg
für das Rechnungsjahr 1943, S. 78; Haushaltsplan der Stadt Würzburg
für das Rechnungsjahr 1944, S. 75.
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