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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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germeister Memmel städtische Kulturangelegenheiten weiterh<strong>in</strong><br />

„zur persönlichen Behandlung“ vor. 1216 Obwohl die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> die <strong>in</strong>stitutionellen Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />

funktionierende kommunale Kulturarbeit geschaffen hatte,<br />

wurden darüber h<strong>in</strong>aus wichtige Entscheidungen wie die Berufung<br />

des neuen Kulturamtsleiters Englert vom eigentlich<br />

unzuständigen Gauleiter Hellmuth getroffen, was e<strong>in</strong>en<br />

schweren E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die kommunale <strong>Selbstverwaltung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Würzburg</strong> im Bereich des Kulturwesens bedeutete. 1217<br />

3.1. <strong>Stadt</strong>theater<br />

Ob auch <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong> nach <strong>der</strong> Machtergreifung e<strong>in</strong>e Säuberung<br />

des Theaterensembles wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en deutschen Städten<br />

durch den Oberbürgermeister erfolgte, ist nicht mehr<br />

nachweisbar. Auf den vorhandenen Fotos des <strong>Stadt</strong>theater-<br />

Personals vom 2. Dezember 1933 bef<strong>in</strong>den sich jedenfalls<br />

ke<strong>in</strong>e jüdischen Theaterleute mehr. Wahrsche<strong>in</strong>lich ist, dass<br />

sie mit Ende <strong>der</strong> Spielzeit 1932/33 entlassen wurden o<strong>der</strong><br />

aber bereits nach dem Habima-Skandal das Theater verließen.<br />

Proteste irgendwelcher Art gegen die Behandlung jüdischer<br />

Mitbürger <strong>in</strong>nerhalb des Theaterbetriebs am <strong>Stadt</strong>theater<br />

<strong>Würzburg</strong> s<strong>in</strong>d nicht bekannt, ebenso gab es nach Zeitzeugenberichten<br />

auch ke<strong>in</strong>en spürbaren Antisemitismus. 1218<br />

<strong>Die</strong> nationalsozialistischen Machthaber wollten auch das<br />

Theater für ihre Propagandapolitik nutzen. Um sich E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Städtischen Theater zu verschaffen, haben sie das<br />

1216 RP 402, Ratssitzung am 27.01.1944, Geschäftsverteilung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>-<br />

verwaltung <strong>Würzburg</strong> gültig ab 01.01.1944.<br />

1217<br />

Keß, S. 237 f.<br />

1218<br />

Alltag im Nationalsozialismus, S. 9.<br />

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