Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

2. Schulwesen und Bildung
2.1. Städtische Schulen
Zumindest die sogenannten äußeren Schulangelegenheiten
blieben auch nach dem In-Kraft-Treten der DGO von 1935 in
Bayern wie schon während der Weimarer Republik eine
Selbstverwaltungsangelegenheit der Gemeinde. 1173 Für alle
Angelegenheiten, welche die Erbauung, Ausstattung und
Unterhaltung der Schulen sowie deren Vermögen betrafen,
war damit Oberbürgermeister Memmel verantwortlich. Das
gesamte Schulwesen wurde aber unter die Oberaufsicht des
Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung gestellt. Auch die Schulaufsicht
Bayerns durch das Ministerium für Unterricht und Kultus war
dieser Oberaufsicht unterstellt. 1174
Zunächst machte sich die nationalsozialistische Machtübernahme
im Bereich des Schulwesens durch eine wichtige
personelle Änderung bemerkbar. Unter Anwendung von § 6
des Gesetzes zur Vereinfachung der Verwaltung wurde
Stadtschulrat Gustav Walle mit Wirkung vom 1. Januar 1934
in den Ruhestand versetzt, da er aufgrund seiner kritischen
Einstellung zum Nationalsozialismus politisch als untragbar
galt. 1175 In diesem Zusammenhang errichtete die Stadtverwaltung
mit Wirkung vom 1. Juli 1934 die Stelle eines Stadtschuldirektors,
die durch Handelsschuldirektor Dr. Johann
Daubner besetzt wurde. 1176 Das Referat über die städtischen
1173
Vgl. Surén/Loschelder, Bd. 1, S. 67.
1174
Vgl. Eggers, Bildungswesen, S. 973 f.
1175
XXX. Verwaltungsbericht, S. 131.
1176
XXX. Verwaltungsbericht, S. 9; RP 399, Stadtratssitzung am
24.05.1934.
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