Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

Nach der Wiedereinführung der Wehrhoheit durch das
Wehrgesetz 1935 wurde das Städtische Wehramt wieder
eingerichtet, das mit Beendigung des Ersten Weltkrieges
aufgelöst worden war. 1163 Die Erfassung der Wehrpflichtigen
wurde in der Verordnung über das Erfassungswesen vom
22. Mai 1935 1164 den polizeilichen Meldestellen, also den
Einwohnermeldeämtern und den Standesämtern, übertragen.
Zunächst führte das Städtische Wehramt mit der Hilfe
des Einwohnermeldeamtes als selbständige Dienststelle die
Erfassungsarbeit durch, ehe es 1938 dem Einwohneramt
angegliedert wurde. Die beiden fusionierten Dienststellen
erhielten die Bezeichnung „Städtisches Einwohner- und Erfassungsamt“.
1165 Zusätzliche Aufgaben für dieses Amt nach
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mussten infolge des Ausfalls
der zahlreichen qualifizierten männlichen Bediensteten
durch die Einstellung von Frauen, insbesondere städtischen
Lehrkräften, bewältigt werden. 1166
Neben der Erfassung der Wehrpflichtigen war der Oberbürgermeister
der Stadt Würzburg als zuständige Kreispolizeibehörde
nach der Verordnung über die Musterung und Aushebung
vom 17. April 1937 1167 für die Vorbereitung und die
Durchführung der Musterung und der Aushebung verantwortlich.
Zweck der Musterung war es dabei, aus den erfassten
Dienstpflichtigen die Wehrfähigen auszuwählen, während der
Zweck der Aushebung die Bestimmung derjenigen Wehrfä-
1163 XXX. Verwaltungsbericht, S. 14.
1164 RGBl. 1935 I, 205.
1165 XXX. Verwaltungsbericht, S. 123.
1166 XXXI. Verwaltungsbericht, S. 7, dort auch Überblick über die neuen
Aufgaben.
1167
RGBl. 1937 I, 469.
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