Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

wesens, der körperlichen Ertüchtigung sowie der Kranken-,
Gesundheits- und Wohlfahrtspflege.
3. Normative Grundlagen kommunaler Aufgaben der
Stadt Würzburg im Dritten Reich
Gemäß § 2 Abs. 2 DGO war es den Gemeinden gestattet
„jede Aufgabe, die mit dem Wesen und dem Zweck der Gemeinden
als Träger öffentlicher Verwaltung in Einklang“ 1115
stand, als eigene zu übernehmen. Dabei ergaben sich lediglich
Einschränkungen dieser Allzuständigkeit aus der Leistungsfähigkeit
und aus § 7 DGO, der sie zur Einhaltung der
Grundsätze der Wirtschaftlichkeit verpflichtete. 1116 Weitere
Eingriffe gestattete die Deutsche Gemeindeordnung nur aufgrund
einer gesetzlichen Grundlage. Im Vergleich mit der
Bayerischen Gemeindeordnung von 1927, welcher der
Grundsatz der Universalität nur mittelbar im Wege der Auslegung
des in ihrem Art.1 normierten „Rechts der Selbstverwaltung
nach Maßgabe der Gesetze“ zu entnehmen war,
machten die nationalsozialistischen Gesetzgeber in der amtlichen
Begründung zu § 2 DGO nunmehr deutlich: „§ 2 Abs.
2 DGO hält den Grundsatz der Unbeschränktheit des Aufgabenkreises
der Gemeinden, den Grundsatz der sogenannten
Totalität oder Universalität, aufrecht“. 1117 Dass es sich bei der
Betonung der Universalität der Gemeinden im Nationalsozialismus
lediglich um eine leere Worthülse handelte, machte
sich aber sehr schnell durch eine weitgehende Aushöhlung
1115
Erste Anweisung zur Ausführung der Deutschen Gemeindeordnung,
Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Innern vom
22.03.1935 (MbliV. S. 415), zu § 2.
1116
Löw, S. 146; Vgl. auch §§ 67 ff. DGO.
1117
Laforet/von Jan/Schattenfroh, S. 141; Löw, S. 147.
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