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Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik ...

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In <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>ratssitzung am 15. März 1935 erklärte Oberbürgermeister<br />

Memmel mit Blick auf das In-Kraft-Treten <strong>der</strong><br />

DGO am 1. April 1935, dass nun die <strong>Stadt</strong>ratssitzungen ihr<br />

Ende gefunden hätten. „Am 1. April tritt die neue Reichsgeme<strong>in</strong>deordnung<br />

<strong>in</strong> Kraft. Der <strong>Stadt</strong>rat hat also heute se<strong>in</strong>e<br />

letzte Sitzung. Damit nimmt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung ihr Ende, die<br />

über 100 Jahre im öffentlichen Leben <strong>der</strong> Städte anfänglich<br />

als ungeheure Errungenschaft, später als Selbstverständlichkeit<br />

betrachtet wurde. Aus <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>schen Reform hat <strong>der</strong><br />

Parlamentarismus e<strong>in</strong>e Farce gemacht. <strong>Die</strong> letzten Jahre des<br />

Systems haben <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung des <strong>Stadt</strong>rates <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

bestimmt ke<strong>in</strong>e Liebe, Anhänglichkeit o<strong>der</strong> Vertrauen<br />

bereitet. Wenn man sich er<strong>in</strong>nert, wie noch vor etwa drei<br />

Jahren im Saal getagt wurde, wie Interessen gegen Interessen<br />

standen, wie auf dem Weg des Kuhhandels oft sogenannte<br />

heiligste Interessen verhandelt wurden, wie Partei<br />

gegen Partei und Mann gegen Mann standen, wie auch dieser<br />

<strong>Stadt</strong>rat <strong>der</strong> Systemzeit gleich den Parlamenten <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

und des Reiches das Bild <strong>der</strong> entsetzlichen Zerfleischung<br />

des deutschen Volkes bot, so hat an<strong>der</strong>erseits <strong>in</strong> den beiden<br />

letzten Jahren <strong>der</strong> nationalsozialistische Staat gezeigt, wie<br />

e<strong>in</strong> solcher <strong>Stadt</strong>rat aussehen müßte und wie er arbeiten<br />

kann. Anstelle von Vertretern von Interessen und Interessentenhaufen<br />

s<strong>in</strong>d Vertreter <strong>der</strong> ganzen Bevölkerung getreten.<br />

Anstelle von Ha<strong>der</strong> und gegenseitigen Verunglimpfungen ist<br />

e<strong>in</strong>e vorbildliche E<strong>in</strong>mütigkeit <strong>in</strong> allen großen Fragen getreten,<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>mütigkeit, die uns Nationalsozialisten als Selbstverständlichkeit<br />

ersche<strong>in</strong>t, denn über alle großen Fragen des<br />

Lebens, des Staates und Volkes denken wir Nationalsozialisten<br />

eben e<strong>in</strong>mütig. Ich danke Ihnen, liebe Parteigenossen,<br />

daß Sie <strong>der</strong> Bevölkerung gezeigt haben, was e<strong>in</strong> <strong>Stadt</strong>rat<br />

eigentlich se<strong>in</strong> muß und was er leistet aus dem Grundsatz<br />

heraus: Geme<strong>in</strong>nutz vor Eigennutz! Ich danke Ihnen im Na-<br />

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